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0629 - Der Racheengel

0629 - Der Racheengel

Titel: 0629 - Der Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird Ihnen erklären, dass auch Sie es nicht schaffen werden, ihren Rachefeldzug zu stoppen.«
    Meine Stimme nahm an Schärfe zu. »Dass es kein Spaß hier ist, wissen wir beide, Mrs. Lane. Es geht um verdammt viel, unter anderem um Mord, und da werde ich allergisch. Sir Edgar hat mich hergeholt, damit ich seinen Neffen von einer Macht befreie, die Kontrolle über ihn bekommen hat. Es sind nicht allein die Schädel, auch nicht nur Sassia, es gibt da noch blaue Geistwesen, die umherirrten und sich einen Gastkörper gesucht haben. Verstehen Sie jetzt? Sie sind in Sir Edgars Neffen hineingefahren, er kam in die Klinik, ich holte ihn da raus, er wurde wenig später getötet. Von Sassia. Die Geister aber sind frei, Mrs. Lane. Sie können sich überall neue Gastkörper suchen, in sie hineinfahren und die Menschen zu ihren Sklaven machen. Haben Sie das nicht begriffen? Wissen Sie nicht, welche Gefahren lauern?«
    »Das weiß ich.«
    »Dann stellen Sie sich, verdammt noch mal, auf unsere Seite, Mrs. Lane. Oder auf meine.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Alles ist in Bewegung geraten, wir können es nicht mehr stoppen.«
    »Es geriet auch außer Kontrolle, wenn ich an die verfluchten Geister denke.« Wütend schlug ich mit der Hand auf die Haltestange. »Warum wollen Sie nicht begreifen? Und jetzt sagen Sie mir, wie die Totenköpfe in diese Gaststätte gekommen sind. Sie sind doch nicht herbeigeflogen, Mrs. Lane?«
    »Nein, das nicht!«
    »Ich habe sie gebracht!«
    Die erste Antwort hatte Mrs. Lane gegeben, die zweite war von einer anderen Frau gesprochen worden.
    Sir Edgar und ich fuhren herum. Dort, wo es zu den Toilettenräumen ging, war eine Gestalt erschienen.
    Lautlos wie ein Gespenst, aber tödlich und ein grausamer Racheengel. Ich hörte Brake ächzen und dann sein heiseres, angstvolles Flüstern: »Verdammt, Sassia!«
    Sie nickte, ohne dass sich dabei ihr Gesicht bewegte. »Ja, Edgar, ich bin es. Und ich sage dir, dass die Stunde der Abrechnung für dich gekommen ist…«
    ***
    Suko hörte ein Geräusch, das ihm die Haare zu Berge stehen ließ, denn der Wagen war hinter ihm mit ungeheurer Wucht zu Boden gekracht und wurde buchstäblich auseinandergerissen.
    Da hielt nichts mehr, da fetzten die Teile auseinander, da spritzten die Brösel der Scheibe wie glitzernde Tropfen weg, und das Fahrzeug bäumte sich durch den Rückstoß noch einmal auf, bevor es wieder zu Boden krachte.
    Als Haufen Blech blieb es liegen. Verbogen, zertrümmert, Buschwerk unter sich begrabend und auch Spuren auf den Steinen des Vorgartenwegs hinterlassend.
    Suko lag ein Stück von ihm entfernt. Vom Dach her hörte er ein Heulen, als hätte sich dort eine Wolfsmeute versammelt. Die Kerle mussten sein Entweichen mitbekommen haben, und er dachte nicht mehr daran, sich noch in der Nähe aufzuhalten.
    Wenn sie ihn jetzt finden wollten, dann sollten sie ihn auch suchen. Suko kam mit einem Sprung auf die Beine und hetzte wieder auf den düsteren Flur zu, in den er hineintauchte, den Blicken der wie gelähmt dastehenden Zuschauern entschwand und über den Flur bis zum Ende des Hauses rannte, wo er eine schmale Tür sah, gegen die Suko hechtete.
    Er rammte sie nach außen. Es war ihm egal, ob er sie zerstörte, er wollte nur so schnell wie möglich weg.
    Suko erreichte einen Hinterhof, schaute sich blitzschnell um. Eine Mauer war für ihn kein Hindernis. Er lief auf sie zu und hatte sie innerhalb von Sekunden überklettert.
    Auf der anderen Seite landete er weich in einem dicken Sandhaufen, der ihm bis zu den Knien reichte. Er gehörte zu einer kleinen Baustelle, denn ein Stück weiter wurde ein Haus errichtet. Es befand sich noch im Rohbau.
    Tief atmete er durch. Die letzten Minuten waren stressig und auch lebensgefährlich gewesen. Suko brauchte eine kurze Pause, um nachdenken zu können.
    Der Rohbau kam ihm gerade recht. Zwischen seinen Wänden konnte er sich verstecken, denn auch seine Gegner mussten erst neue Pläne schmieden. Sie hatten sich zu sehr darauf verlassen, dass der alte Ford Suko in den Boden rammte.
    Im Haus roch es feucht. Durch die offenen Fenster zog der Wind. Aus der Ferne hörte Suko die Stimmen der drei Männer. Sie schrieen sich an, und ihr Hass war unbeschreiblich.
    In einer Nische blieb der Inspektor stehen. Trotz der Kühle musste er seine Stirn vom Schweiß befreien. Er dachte nach. Für ihn war es wichtig, dass er die drei Männer ausschaltete. Sie waren von einer Macht besessen, die ihnen fast alles ermöglichte. Sie

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