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0629 - Der Racheengel

0629 - Der Racheengel

Titel: 0629 - Der Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht kalt, auch wenn er so wirkte.
    Der Eindruck, eine Bühne zu betreten, wollte bei ihm nicht weichen. Zahlreiche Augenpaare starrten ihn an. Er sah die unterschiedlichsten Blicke.
    Mal neugierig, mal gespannt, dann abwartend, andere wiederum bedauerten ihn.
    Suko wechselte seinen Blick und behielt den in der Luft schwebenden Wagen im Auge.
    Der Ford regte sich nicht. Er stand dort wie eine Insel. Noch immer wirkte er wie aufgehängt. Jeden Augenblick konnte er fallen und Menschen unter sich begraben.
    Creep genoss seine Lage. Er und die beiden anderen hatten hier die Kontrolle voll und ganz übernommen. Sie waren die Macher des Bösen und hatten dank ihrer Kräfte gewisse Naturgesetze auf den Kopf gestellt oder einfach außer Kraft gesetzt.
    Vom First des Dachs her drang ein lautes Stöhnen an Sukos Ohren. Es klang beruhigend und war ein Ausdruck der Freude eines Mannes, bevor dieser damit begann, den Wagen zu bewegen.
    Er fiel!
    Auch Suko zuckte zusammen, denn es sah so aus, als würde er trotzdem in die Menschen hineinrasen.
    Doch Creep spielte mit dem Entsetzen der Zuschauer. Etwa eine Körperlänge über den Köpfen der Bewohner kam der Ford zum Stillstand, drehte sich mit der Schnauze zu Suko hin, sodass dieser den Eindruck hatte, sie würde nur ihn anstarren.
    Dem Inspektor rann es eisig den Rücken hinab. Sein Gesicht war angespannt. Er stand relativ ungünstig, weil er sich entscheiden musste, wen er im Auge behalten wollte.
    Den Wagen oder die Söldner.
    Noch sah er den Ford an. Der stieg höher. Schon bald hatte er seine ursprüngliche Höhe erreicht, wo er für einen Moment stehen blieb und sich dann drehte.
    Suko dachte an seinen Stab, der es ihm ermöglichte, die Zeit für fünf Sekunden anzuhalten, wenn er ein bestimmtes Wort rief. Das funktionierte nur bei Menschen oder Kreaturen, die auch Ohren hatten, und nicht bei Gegenständen wie diesem Wagen.
    Erwartete…
    Die Bewohner waren etwas zurückgewichen, als wollten sie Platz schaffen.
    Suko versuchte sich auszurechnen, wie schnell er sein musste, wenn das Fahrzeug fiel. Würde er es überhaupt schaffen können, ihm zu entwischen?
    Noch taten die drei Kerle nichts. Sie standen auf dem Dachfirst wie Statuen und genossen ihre Macht.
    »He, Bulle!«
    Creeps Stimme peitschte in die Tiefe und zwang den Inspektor, sich umzudrehen.
    Er sah Creep, der seinen rechten Arm ausgestreckt hatte. »Genau dort, Bulle, wo du stehst, wird dich der Wagen zerquetschen, das schwöre ich dir.«
    Er genoss seine Macht, die ihm die Schwarze Magie gegeben hatte. Freiwillig war dies nicht geschehen, eher durch eine Kette unglücklicher Zufälle.
    Die drei Gesichter schimmerten blau. Manchmal hatte Suko den Eindruck, als würden sogar Funken um die Köpfe der Männer tanzen.
    Arnie, der Mann mit der Glatze, freute sich ebenfalls und rieb seine Hände.
    Blazer zeigte sich auch nicht gerade gelassen. Unruhig spielte er mit seinem Blasrohr.
    »Und das ist erst der Anfang, Bulle! Wir räumen auf, für uns geht der Krieg weiter. Wir haben unseren Freund Halifax noch nicht gefunden, aber er wird die Botschaft hören und kommen.«
    Solange er redete, handelte er nicht. Suko ließ sich von Worten nicht beeindrucken. Ihm blieb nur die Chance, schneller zu sein als der fallende Wagen. Und er würde auch nur dann früh genug wegkommen, wenn er den Zeitpunkt des Falles genau mitbekam.
    Dazu musste er Creep und seine beiden verdammten Kumpane im Auge behalten.
    Taten sie etwas?
    Creep sprach nicht mehr. Durch seine Gestalt ging ein Ruck. Sein Lachen gellte gleichzeitig scharf auf, er hatte sich nicht mehr beherrschen können.
    Auch die Zuschauer schrieen.
    Da wusste Suko Bescheid!
    Aus dem Stand jagte er zur Seite. Er merkte, wie das Auto fiel, und fragte sich, ob er schnell genug war, das schützende Polizeigebäude zu erreichen…
    ***
    Im Licht der Lampen wirkten die Totenschädel wie angemalt. Sie strahlten ein unheimliches Flair ab, das auch auf mich nicht ohne Wirkung blieb. Ich war schon in vielen Gasthäusern gewesen, so etwas allerdings hatte ich noch nicht gesehen.
    Wilma Lane wirkte wie eine kleine Puppe, die jemand hinter die Theke gestellt hatte.
    Früher hatte man zu einer derartigen Szene Happening gesagt, heute wurde es als Performance bezeichnet, eine verdammt gruselige, wie ich zugeben musste.
    Beherrschte Wilma Lane sie? War sie eine neue Gegnerin oder auch nur Opfer?
    Ich wusste es nicht, stellte mich auf beides ein und hörte hinter mir die flüsternde Stimme des Sir

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