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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Taikona errungen hatte. Er blickte die Säule an und fuhr
über die glatte Oberfläche. Taikona brach der Schweiß aus.
    »Er weiß
nicht, was er tut«, entrann es seinen Lippen. Er lief bis zu den Stufen vor.
    »Stehenbleiben,
Taikona !« reagierte Karnhoff mit eisiger Stimme. »Wir
sind uns noch nicht handelseinig. Und solange ich nicht das erreicht habe, was
ich möchte, bleibst du unten !«
    »Aber mir
werden Sie doch erlauben, daß ich nach oben komme ?« schaltete sich Janosz Bracziskowsky ein. Er hielt die Zeit für gekommen Karnhoff
merken zu lassen, daß er auch noch da war. Schließlich ging es auch um seinen
Kopf, wenn der Verrückte hier Ärger machte.
    Während er
sprach, stieg er zwei, drei Stufen nach oben.
    »Auch Sie
bleiben da, wo Sie sind !« schrie Karnhoff los. »Ich
löse den Mechanismus aus !«
    Sinnlos
drückte er gegen mehrere Stellen an der Säule.
    Taikona brach
der Schweiß aus. »Er weiß nicht genau, wo der Auslösemechanimus sitzt«, zischte
der Albino tonlos. »Aber wenn er die Stelle erwischt, ist es um uns geschehen.
Provozieren Sie ihn um Himmels willen nicht noch weiter! Komm endlich zu dem,
was du willst !« rief er laut nach oben.
    »Das gesamte
Wissen, Taikona! Und die Manuskriptblätter aus Rha-Tha-N’mys Vermächtnis!«
    »Du kannst
sie haben !«
    »Ich gebe
mich nicht mit Versprechungen zufrieden. Ich will die Blätter sofort haben.
Jetzt gleich !«
    »Sie sind
hinter der Flamme .«
    »Das hast du
schon mal gesagt. Du hast mich überlistet. Ein zweites Mal wird dir das nicht
gelingen !«
    Streckenweise
verfügte der Wahnsinnige über erstaunliche Reaktionen und man hätte daran
zweifeln können, ob Karnhoff wirklich geistesgestört war.
    »Aber es gibt
ein Gesetz«, fuhr Taikona fort. Seine helle Haut war durchsichtig wie
Pergament. Die Stirnadern hoben sich an seinem Kopf wie blutgefüllte Raupen.
Etwas Dämonisches, Unergründliches strahlte dieser Mann aus. »Wir waren eben
erst dort. Durch dein Eingreifen wurde die Zeremonie zu Ehren Rha-Tha-N’mys
unterbrochen. Das hat Unbehagen hervorgerufen. Ich kann es nicht riskieren,
noch mal den Bezirk hinter der Flamme zu betreten. Ich muß warten. Gedulde dich
einen Tag !«
    Sagte Taikona
die Wahrheit oder war dies alles nur eine undurchsichtige Hinhaltetaktik?
    Aber von
undurchsichtig konnte hier keine Rede sein. Bracziskowsky vermutete richtig,
daß sich Karnhoff auf dieses Angebot nicht einlassen würde.
    Ein
meckerndes, irres Kichern war die Antwort. Dann: »Du holst das Manuskript
sofort, oder nie !«
    Um seine
Worte zu unterstreichen, schlug er wie besessen auf der Säule herum.
    Das konnte
nicht gutgehen.
    Ein dumpfes
Knirschen, dann ein ohrenbetäubender Schlag. Genau an dem Durchlaß über der
geheimnisvollen, kalten Flamme kam ein riesiger, etwa vierzig Meter breiter und
langer quadratischer Felsblock aus dem unbekannten Dunkel von oben herab.
    Ein Donnern
erfüllte die Halle. Die Flamme versank unter dem Steinkoloß.
    Überall
lösten sich schwarze Steine. Wie durch Taikona prophezeit, nahm die
schreckliche Kettenreaktion ihren Lauf.
    Bracziskowsky
wartete erst gar nicht ab, wie sich die Dinge entwickelten. Er spurtete einfach
los. Er forderte sich das Letzte ab, um die riesigen Stufen emporzuklimmen, die
nicht für menschliche Beine bestimmt waren. Das Hochkommen war dadurch nicht
nur erschwert, es kostete auch wertvolle Zeit.
    Schweiß brach
ihm aus. Sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Um ihn herum
war alles in Auflösung begriffen.
    Es krachte
und knirschte. Steine zersplitterten als Folge der sich lösenden Quader aus
Wänden, Decken und stützenden Durchlässen.
    Der Boden
unter ihm wankte. Was Bracziskowsky nicht mehr sah, war das Ende Taikonas, der
drei Sekunden zu lange gezögert hatte. Die unterste Stufe wurde von einem
Felsblock zerschmettert.
    Dieser Stein
verfehlte den Albino nur um Haaresbreite.
    Dafür traf
ein zweiter, der sich genau über ihm löste.
    Taikona
merkte nicht mehr, daß ihn die viele hundert Tonnen schwere Felsplatte
zerquetschte.
    Bracziskowsky
erreichte wie durch ein Wunder unverletzt die oberste Stufe, wo Johann Karnhoff
noch immer neben der Säule stand und irrsinnig lachte.
    Er stürmte an
dem Geisteskranken vorbei. »Kommen Sie mit! Schnell !«
    Karnhoff
reagierte nicht. Er löste sich von der Säule und näherte sich statt dem
eventuell jetzt noch Rettung bietenden Ausgang der Höhle den nach unten
führenden Stufen.
    Dabei lachte
er, daß es sich schaurig unter das Geräusch der

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