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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fangen Sie schon wieder an zu
phantasieren. Genau wie Ihre Frau es geschildert hat. Es gibt keinen Karnhoff .«
    Larry Brent
atmete tief durch. Hier wurde ein böses Spiel mit ihm getrieben. Wenn er nicht
etwas aus eigener Initiative unternahm, war er verloren.
    Ohne ein
weiteres Wort zu sagen, verließ Dr. Flowfield die Zelle, zog die Tür hinter
sich zu und überließ das Feld seinen weißgekleideten Gorillas.
    »Nun mach
keinen Ärger, Sonnyboy, und sieh an, was Onkel Tom für dich mitgebracht hat«,
sagte der Dicke und präsentierte die Spritze.
    »Sind Sie der
aus der Hütte ?« fragte Larry.
    Onkel Tom
grinste und fletschte sein großes Pferdegebiß, mit dem er Fernandel Konkurrenz
gemacht hätte. »Aber nein, Sonnyboy, das war bloß mein Halbbruder. Ein
Seitensprung meiner Mutter. Er kam schwarz auf die Welt .«
    »Aha«, meinte
Larry. »Doch verwandt. Ich hab’s mir gleich gedacht. Eine Ähnlichkeit ist
vorhanden .«
    Larry schlug
zu. Seine Rechte landete haarscharf gezielt mitten auf dem Kinn des Dicken, der
sich ihm von der Seite her näherte, um ihn festzuhalten, während sein Kollege
Larry die Spritze verpassen sollte. Doch diesem Vorhaben setzte X-RAY-3 schnell
ein Ende.
    Der
Getroffene riß die Augen auf, aus seinem Mund kam ein Geräusch, das illustriert
an das erinnerte, was bekanntlich in einem Comicstrip die handelnden Personen
in Sprachwölkchen von sich zu geben pflegten: »Oinkuff.«
    Mit diesem
Geräusch taumelte er nach hinten und versuchte instinktiv noch Halt zu finden.
    Zum Glück war
weder die Wand hart noch stand das Bett zu weit abseits. Der Zweizentnermann
verdrehte die Augen und landete krachend auf dem Lager. Die schwachen Beine
waren dem schlagartig wirksam werdenden Gewicht nicht gewachsen. Die Liege gab
ihren Geist auf. Ohne einen Laut von sich zu geben, blieb der Dicke liegen,
schloß die Augen, legte den Kopf zur Seite und begann leise zu schnarchen.
    Der zweite
Dicke, Onkel Tom, war im ersten Augenblick überrascht, wie es zu dem Dilemma
hatte kommen können. Durch Flowfield wußten sie beide, daß mit Brent nicht zu
spaßen war. Aber sie hatten schon ganz andere Patienten, die tobsüchtiger
gewesen waren, beruhigt.
    Onkel Tom
griff mit seiner Linken nach vorn. Alles wies darauf hin, daß er kurzen Prozeß
machen wollte, um weiteren Ärger zu verhindern. Er erwischte Larry am Arm, zog
ihn zu sich herüber. Larry ließ ihn gewähren.
    Onkel Tom
legte ihm einen Arm um den Hals und wollte mit der anderen Hand, die die
Spritze hielt, einfach zustechen.
    Doch da
bückte sich Larry. Er brachte den Koloß mit einem einzigen Schwung über seine
Schultern. Onkel Tom plumpste auf seinen schlafenden Kollegen.
    X-RAY-3 griff
nach der Spritze und entwand sie den Fingern seines Gegners, ehe der merkte,
was überhaupt geschah.
    Mit einer
Hand drückte Larry dem Dicken gegen den Bauch.
    »Subkutan
oder intramuskulär ?« fragte er und drückte den Kolben
der Spritze soweit herab, daß aus der Kanüle einige Tropfen der Flüssigkeit
traten.
    »Subkutan«,
japste Onkel Tom nach Luft.
    Larry hielt
sich daran. Er stach dem Zappelnden in den Oberarm und verabreichte ihm die
Hälfte des Präparates, das für ihn vorgesehen gewesen war.
    Onkel Tom
bäumte sich auf. Er lag so unglücklich, daß es einer gewaltigen
Kraftanstrengung bedurft hätte, Larry wegzuschubsen, um sich erst wieder
erheben zu können.
    »Ich
injiziere das immer ins Gesäß«, japste Onkel Tom.
    »Soviel Zeit
kann ich mir nicht nehmen«, entgegnete Larry. »Tut mir leid! Gute Nacht«, fügte
er hinzu, als er sah, daß das Präparat zu wirken begann. Onkel Tom bekam
schwere Augenlider. Die Fenster zu seiner Seele wurden geschlossen.
    Larry
betrachtete die Spritze und verabreichte den Rest des Präparates dem Kollegen.
Je länger die beiden Gestalten außer Betrieb gesetzt wurden, desto besser war
es unter Umständen für ihn. Er konnte jetzt keine Störung brauchen.
    Ohne sich
noch länger aufzuhalten, stürmte er zur Tür, zog den Schlüssel ab, den Onkel
Toms Begleiter nach seinem Eintreten hineingesteckt hatte, riß die Tür auf und
schloß von draußen ab. X-RAY-3 mußte eine weitere Tür öffnen. Hier waren
gutgepolsterte Doppeltüren angebracht, um jedes Geräusch von innen wie von
außen zu ersticken. Hier konnte jemand schreien, so lange er wollte, niemand
würde ihn hören.
    Larry sah
sich um. Der lange Gang dehnte sich zu beiden Seiten aus. Totenstille
herrschte.
    X-RAY-3
wandte sich nach links, studierte die Aufschriften

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