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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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herabstürzenden Steine mischte.
    »Sie sind des
Teufels !« brüllte Janosz Bracziskowsky. Er griff nach
Karnhoff, doch der riß sich los.
    »Er hat es so
gewollt !« schrie er und riß seine Augen weit auf. »Jetzt
hole ich mir die Manuskriptblätter. Jetzt gehören sie mir !«
    Er fing an,
die Stufen hinabzusteigen und ging dem Verderben entgegen!
    Bracziskowsky,
der noch versuchte, etwas für Karnhoff zu tun, waren die Hände gebunden.
    Nur wenige
Zentimeter zu seiner Linken stürzte die ganze Wandseite ein. Er sah noch, wie
Karnhoff irrlachend und mit ausgestreckten Armen wie ein welkes Blatt durch die
Luft gewirbelt wurde und irgendwo zwischen Staub und Felsblöcken sein Grab
fand.
    Bracziskowsky
stöhnte. Wie von Sinnen stürmte er dem Höhlenausgang zu. Die Stufen hinter ihm
zerbrachen. Die Kettenreaktion raste dem Höhepunkt zu. Janosz Bracziskowsky
dachte nicht mehr, er handelte einfach. Sein Leben stand auf dem Spiel! Und das
hatte jeder Mensch nur einmal zu verlieren.
    Er stürmte
durch die Wohnhöhle und erreichte den Ausgang. Sein Gesicht war mit Schmutz und
Staub bedeckt, außer einigen blutigen Kratzern, die über seinen Unterarm und
sein Gesicht liefen und von kleinen rasiermesserscharfen Gesteinssplittern
herrührten, hatte er keine Verletzung davongetragen.
    Helles
Sonnenlicht traf ihn wie ein Keulenschlag. Es wurde schwarz vor seinen Augen,
eine Weile sah er nichts, so stark war er geblendet. Aber in dieser Zeit rannte
er weiter, um diesen Ort des Schreckens so schnell wie möglich hinter sich zu
bringen.
    Er eilte
direkt auf die von Taikona geschaffene Felsspalte zu und sah nicht, daß sich
die beiden mächtigen Brocken lautlos und wie durch Zauberei in Bewegung
setzten. Bracziskowsky stolperte und blieb mit dem rechten Fuß genau zwischen
zwei Steinen hängen.
    Zu seinem
Entsetzen mußte er das Zusammengleiten der beiden Felsbrocken genau in diesem
Augenblick erkennen. Die Angst peitschte seinen bis aufs äußerste strapazierten
Körper voran. Sollte im letzten Augenblick dieser Felsvorbau sein Schicksal
werden?
    Die beiden
Felswände kamen unaufhaltsam näher, während das Tosen in den Felskammern hinter
ihm langsam verebbte.
    In Todesangst
zerrte er so ruckartig an seinem Bein, daß sein Fuß aus dem fest gebundenen
Schuh rutschte. Wie ein Pfeil warf sich Bracziskowsky nach vorn und fühlte
schon die beiden massigen Felsblöcke, die ihn zu zerquetschen drohten. Benommen
blieb er auf dem Felsen liegen und sah mit fiebrigem Blick, wie die Wände
zusammenschlugen, wie sich der Spalt zur Höhle schloß und nichts mehr darauf
hinwies, daß es hier jemals einen Eingang gegeben hatte.
    Bracziskowsky
rappelte sich auf. Keuchend lief er bergab und warf keinen Blick mehr zurück.
Die Angst saß ihm im Nacken. Dieses Abenteuer würde er so leicht nicht
vergessen. Während er Richtung Karnhoffs Hütte eilte, spürte er zum ersten Mal
einleichtes Gefühl von Übelkeit, das bitter in ihm aufstieg.
    Aber er
achtete nicht darauf.
    Bei der Hütte
angekommen, nahm er seine Tasche und seinen Rucksack an sich und machte sich in
der größten Mittagshitze auf den Weg. Nur einmal legte er eine Pause ein, als
seine Beine schwer wie Blei waren und er das Gefühl hatte, sie nicht mehr heben
zu können.
    Zwei Meilen
von der Stelle entfernt, wo ihn der Kapitän und ein Seemann der South Sea
abgesetzt hatten, fiel er bewußtlos und entkräftet zu Boden und verbarg sein
Gesicht noch instinktiv im Schatten einiger vorstehender Felsen. Es war ihm
speiübel, aber davon merkte er schon nichts mehr.
     
    ●
     
    Larry Brent
schüttelte sich wie ein nasser Hund.
    Wo befand er
sich?
    Er lag auf
einer Liege, die in einem weißen Raum stand. In einer Zelle. Noch benommen
erhob er sich und machte einen ersten Rundgang. Die Wände waren weich
gepolstert und mit einer Gummihaut überzogen. Ganz oben unter der Decke gab es
ein winziges, vergittertes Fenster.
    Larry näherte
sich der Tür. Sie war fast fugenlos in die Wand eingepaßt. Von innen gab es
keinen Riegel und keine Türklinke. Das Gefängnis, in das man ihn gebracht
hatte, war perfekt.
    Was aber
hatte er in einer Zelle zu tun, die eindeutig für einen Tobsüchtigen gedacht
war?
    Hatte man ihn
in eine Irrenanstalt geschafft?
    Es gab nicht
mehr den geringsten Zweifel.
    Wie lange
befand er sich schon hier?
    Er wollte
einen Blick auf seine Uhr werfen. Aber er trug keine mehr! Auch sein Jackett
mit seinen Ausweispapieren und seinem persönlichen Eigentum hatte man

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