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0631 - Die Bluteulen

0631 - Die Bluteulen

Titel: 0631 - Die Bluteulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stark ist.« Sie senkte den Kopf, überlegte und stellte erst dann eine Frage: »Wie stehen die Strigen denn zu mir? Kannst du mir das sagen?«
    »Ja, negativ.«
    »Was heißt das?«
    Shao hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob sie dich töten wollen, sie werden zumindest versuchen, an dein Blut zu gelangen. Man kann sie auch als Blut- oder Vampireulen ansehen.«
    »Nein!«
    »Leider musst du damit rechnen.«
    »Dann hätte mich die Strige also angegriffen, wenn es dir nicht gelungen wäre, sie mit dem Pfeil zu töten?«
    »So kann man es sehen.«
    Bettina ballte die Hände. »Warum das alles? Was habe ich ihnen denn getan?«
    »Mädchen, ich weiß es nicht. Aber es gibt eine Verbindung zwischen dir und den Eulen. Bisher hat man dich gebraucht. Es kann sein, dass sich das nun ändert. Muss aber nicht.«
    Bettina schaute für eine Weile ins Leere. »Was soll ich tun?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Weggehen von hier.«
    »In die Herberge, wo ich wohne?«
    »Im Notfall ja.«
    Die junge Frau sprang auf. »Was heißt hier Notfall? Ich kann nirgends woanders hin.«
    »Du solltest diese Gegend vorerst meiden.«
    Scharf drehte sie nach dem Ratschlag den Kopf und schaute auf Shao herab. »Ach ja? Wo soll ich denn hin? Wieder nach Rumänien laufen? Mit nicht mehr als hundert Mark in der Tasche? Nein, das kannst du von mir nicht verlangen.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt. Nur wissen die Strigen genau, wo du dich aufhältst. In dieser Herberge wirst du kaum in Sicherheit sein. Das kann ich dir versprechen.«
    »Dann bleibe ich bei dir!«
    »Das geht auch nicht.« Shao erhob sich. Sie legte Bettina ihre Hand auf die Schulter. »Außerdem möchte ich dir noch ein wenig Hoffnung geben. Ich weiß nicht allein über deine Existenz Bescheid. Ich habe gewisse Informationen an Menschen weitergegeben, denen du unbedingt vertrauen solltest. Noch einmal«, sagte sie schnell, als sie merkte, dass Bettina Widerspruch einlegen wollte. »Du stehst unter einer gewissen Kontrolle, die der Tengu ausübt. Du bist praktisch sein Medium gewesen. Durch dich hat er den Weg hierher gefunden. Das habe ich gespürt, denn auch ich werde in meiner Welt mit gewissen Informationen versorgt. Er will die Strigen anführen, nur darum geht es. Du hast eine besondere Beziehung zu den Eulen, egal woher. Das hat er ausgenutzt. Er ist ein Wesen, das stets andere ausnutzt oder sie tötet. Daran musst du dich gewöhnen, Bettina. Geh zurück.«
    »Und was ist dort? Du hast vorhin von Informationen gesprochen, die du weitergegeben…«
    »Zwei Männer, Engländer der eine. Er heißt John Sinclair. Der andere ist Chinese und hört auf den Namen Suko. Beide beschäftigen sich mit Fällen wie diesem hier. Du kannst ihnen vertrauen.«
    Bettina überlegte. »Weißt du genau, dass sie dort sind, denn es ist wichtig für mich. Ich dürfte nicht weg. Wenn dieser Hausmeister mich erwischt, muss ich mich wieder betatschen lassen, weil ich mich heimlich davongemacht habe.«
    »Lieber das, als dem Tengu zu begegnen.«
    Bettina nickte. Sie ging zwei Schritte vor und schaute zum Himmel. Shao stand schräg hinter ihr und beobachtete sie.
    Sie hörte den leisen Schrei der Frau, die blitzartig den Arm ausstreckte und nach vorn wies.
    »Da!«
    Es war eine Wolke, breit und düster, die sich über dem Boden bewegte.
    Aber keine normale, denn sie setzte sich aus zahlreichen Eulenkörpern zusammen, deren Knochenköpfe bleich schimmerten und von laut flatterndem Gefieder umgeben waren.
    Noch waren sie weit genug entfernt. Beide Frauen würden Zeit haben, etwas zu unternehmen.
    »Und jetzt?«, fragte Bettina. Aus ihrer Stimme war deutlich die Angst hervorzuhören.
    »Du rennst, Mädchen. Rein mit dir in den Wald! Lauf so schnell wie möglich zurück.«
    »Und du?«
    »Weg!« Sie packte Bettina am Arm und schob sie um die Bank herum. An der Rückseite drückte sie das Mädchen in die Büsche. Mehr konnte sie für Bettina Constanza nicht tun.
    Shao aber blieb. Sie kletterte auf die Sitzfläche der Bank, zog einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn in die Führungsschiene der Armbrust und spannte die Waffe.
    Jetzt konnten die Strigen kommen…
    ***
    Er starrte uns an, versperrte uns den Weg und hätte uns am liebsten mit seinen mächtigen Fäusten in den Boden gerammt, das sahen wir seinem Blick an.
    »Was wollen Sie?«
    »Mit einer Frau namens Bettina Constanza reden!«
    Der Hausmeister stand im Licht. Es fiel aus dem unteren Metallkreis der Lampe fächerartig nach unten und breitete

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