0634 - Aufstand der Mucton-Yul
wahrscheinlich, daß es plante, sich bei drohender Gefahr in einen anderen Körper verpflanzen zu lassen. Da dies nur in einer Transplantationsklinik möglich war, würde es sich wahrscheinlich in einer solchen Klinik aufhalten.
Allerdings gab es Tausende solcher Kliniken, und niemand könnte sie alle durchsuchen, ganz davon abgesehen, daß auch ein Tuuhrt exakte Verdachtsmomente vorweisen mußte, wenn er eine Truppe des Geheimen Organ-Kommandos anfordern wollte, um eine bestimmte Klinik durchsuchen zu lassen.
Noc beabsichtigte nicht, sich an das GOK zu wenden. Er verfügte über andere Hilfs- und Informationsquellen, und er hoffte, dort genauere Hinweise zu erhalten.
Seine Absicht war, vorerst einmal dieses Ceynach-Gehirn auszuschalten, das schon zu lange Unruhe gestiftet und das GOK zu Aktivitäten herausgefordert hatte, die ihm, Noc, unangenehm waren. Wenn irgend möglich, so mußte Torytrae bei dieser Gelegenheit ebenfalls beseitigt werden, damit der Tschatro nicht länger über eine Verschwörung beunruhigt war.
In einer Tiefe von dreieinhalbtausend Metern lagen die Bahnhofshallen der Intercity-Rohrbahnverbindungen. Auch'dort drängten sich Abertausende von Yaanztronern. Die Beförderung war auf allen Verkehrsmitteln kostenlos, sonst wäre wegen der bürokratischen Formalitäten das Gewirr in ein Chaos ausgeartet.
Der planetarische Fiskus sorgte allerdings dafür, daß die Bürger alle Unkosten in Form von Steuern entrichteten.
Aber der Bau neuer Verbindungen und Bahnhöfe konnte wegen der sich mehr und mehr steigernden Bevölkerungsexplosion längst nicht mehr mit den zunehmenden Bedürfnissen Schritt halten. Deshalb benötigte Noc über eine Stunde, bevor er sich durch die wartende Menge gedrängt und einen Stehplatz in der nächsten Rohrbahn erhalten hatte.
In fürchterlicher Enge ließ der Yuloc sich durch die Rohrbahnschächte transportieren. Wegen Überfüllung hielt sein Zug nur in wenigen Stationen an. Dennoch konnte er nicht schnell durchfahren, sondern mußte mit schrillen Pfeifsignalen die Yaanztroner verscheuchen, die von den 'nachdrängenden Massen auf das Schwebegleis geschoben worden waren.
Er hatte ursprünglich vorgehabt, in der ersten Station Pyrfyns auszusteigen. Als der Zug dort hielt, versuchte er sich durch die eingekeilten anderen Fahrgäste zu drängen. Doch er erreichte die nächste Tür erst kurz vor der Einfahrt in die vierte Station von Pyrfyn. Am ganzen Körper schwitzend, voller blauer Flecke und mit ruinierter Kleidung arbeitete er sich schließlich durch die Menge auf dem Bahnsteig und erreichte einen aufwärts fahrenden Pneumolift.
Noc lehnte sich erschöpft gegen die Kabinenwand und dachte darüber nach, daß die Zustände sich seit seinem letzten Ausflug in die Öffentlichkeit rapide verschlimmert hatten. Wenn nicht bald so etwas wie ein Wunder geschah, würde der Verkehr auf Yaanzar in naher Zukunft völlig zusammenbrechen.
Noc hatte ursprünglich vorgehabt, sich wie ein normaler Bürger zu bewegen, damit seine Spur sich verlor, denn er rechnete damit, daß Torytrae versuchen würde, ihn zu beobachten.
Die Zustände bei den Beförderungsmitteln ließen jedoch den Entschluß in ihm reifen, sich seiner Vollmachten als Tuuhrt zu bedienen, um schneller und angenehmer vorwärts zu kommen.
Außerdem hielt er es für wahrscheinlich, daß jeder mögliche Verfolger in dem Verkehrsgewühl seine Spur längst verloren hatte.
Deshalb fuhr Noc in dem Pneumolift bis an die Oberfläche des Planeten. Die abgestandene, heiße Luft, die zwischen den ineinander verschachtelten Gebäuden stand, kam ihm im Vergleich zu dem von Körperausdünstungen geschwängerten Gestank unterhalb der Oberfläche wie eine frische Brise vor. Die Erleichterung hielt jedoch nicht lange an. Oben roch es lediglich anders als unten, nämlich nach erhitztem Metall, Plastik, Öl und nach den Pollenschwaden, die sich von den Fenstergärten herabsenkten.
Noc schaltete seinen Impulskodegeber ein, der ihn als bevorzugten Beauftragten der Regierung 'auswies.
Er brauchte nicht lange zu warten, dann senkte sich ein Robotgleiter neben ihm auf die von Tiefstrahlern beleuchtete schmale Straße. Eine Tür klappte nach oben auf.
Noc zwängte sich in das Fahrzeug und ließ sich seufzend auf einen Polstersitz fallen. Danach schob er seine IDKarte in den Prüfschlitz. Die darin enthaltenen Personaldaten wiesen ihn natürlich nicht als Noc aus, sondern als den Organhändler Vaalban. Doch die Impulse seines Kodegebers
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