Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
des Toten aufzuhellen.«
    Glenda kam mit der Kanne, schenkte nach, holte sich ein Lob ab, tippte mit dem Zeigefinger gegen die Stirn und verließ das Büro.
    Suko überlegte laut. »Gehört habe ich den Namen Gordon Slane noch nie. Was kann er getrieben haben?«
    »Sorry, ich fand keine Spuren. Er… er hat auffällig unauffällig vorsich hingelebt.«
    »Toller Widerspruch.«
    »Bei ihm kann er zutreffen.« Gedankenverloren schaute ich an der Tasse vorbei. »Suko, du weißt genau, dass wir oft genug so etwas wie Ahnungen verspüren, und die sind mir auch gekommen. Das heißt, sie haben sich zu einem unguten Gefühl verdichtet. Ich bin der Meinung, dass auf uns noch einiges zukommen wird.«
    »Was diesen Selbstmord angeht.«
    »Ja, die Spitze des Eisbergs. Alles andere liegt unter Wasser vergraben.«
    Glenda erschien wieder. Diesmal ohne Kaffeekanne. Sie hatte ihr wichtiges Gesicht aufgesetzt, kam mir vor wie eine Schauspielerin. »Da wartet jemand auf euch.«
    »Ist der zufällig einige Gehaltsstufen höher als wir?« fragte Suko lächelnd.
    »Dann auf zu Sir James.«
    »Setzen Sie sich«, sagte er wenig später und beobachtete uns hinter den dicken Gläsern seiner Brille hinweg.
    Wir nahmen Platz und wunderten uns beide über diese Begrüßung, denn der eine Satz ließ tief blicken.
    Es lag Ärger in der Luft!
    Sir James runzelte die Augenbrauen, schob die Brille zurück und atmete fast schon stöhnend. »Gordon Slane, John, haben Sie aufgerissen!« So einen Ton kannte ich von ihm nicht.
    »Nicht direkt. Er rief mich an, er war gleichzeitig Bill Conollys Informant.«
    »Weiß ich alles, John, aber Sie haben direkt mit dem Mann zu tun gehabt, der nicht mehr lebt.«
    »Richtig, Selbstmord.«
    Sir James nickte. Die nächste Frage galt uns beiden. »Sind Sie schon gegen Gummiwände gerannt?«
    »Nein«, sagte Suko. »Wenigstens nicht bewusst.«
    Ich schüttelte den Kopf, verkniff mir aber ein Grinsen. Wenn Sir James auf Umwegen zum Ziel gelangte, lag zumeist Ärger in der Luft.
    »Aber ich, Gentlemen. Ich bin in den letzten beiden Stunden permanent gegen Gummiwände gerannt.«
    »Ohne Beulen zu bekommen?« murmelte ich und fing mir einen scharfen Blick ein.
    »Doch, ich habe Beulen bekommen. Seelische, wenn Sie so wollen. Es war eine Tortur. Dieser Gordon Slane ist ein Nichts, eine Unperson, jemand, der existiert und trotzdem nicht da ist.«
    »Dafür hat er sehr aufwendig gelebt.«
    Sir James nickte. »Kann ich mir denken. Ich habe mich natürlich mit seinem Berufsleben befasst. Er ging einer Tätigkeit nach, zu der man Kaufmann sagt. Meinetwegen auch Händler oder Makler, aber eher Kaufmann. Er handelte.«
    »Mit heißer Ware?« fragte Suko.
    »Nicht mit der, die Sie möglicherweise meinen. Seine Ware war eine andere. Er ex- und importierte Waren aller Art. Ich habe natürlich sofort an Waffen gedacht und war wohl auch auf der richtigen Spur. Dann erfuhr ich, dass es sich nicht um Gewehre, Maschinenpistolen, Kanonen und noch schlimmere Dinge handelte, sondern um alte Waffen. Lanzen, Schwerter, Hellebarden, Schilde, Säbel…«
    »Konnte er davon existieren?«
    »Angeblich. Jedenfalls stellten die Waffen seine Haupteinnahmequelle dar.«
    »Und weiter, Sir?«
    »Nichts weiter, John. Es war Funkstille. Ich rief kompetente Bekannte an, die wohl wussten, um wen es sich handelte, die sich aber herausredeten und mir rieten, ihn selbst zu fragen. Mir kam es vor, als wollten sich die Leute nicht den Mund verbrennen. Selbst der Innenminister meinte, dass wir den Fall langsam zur Seite schieben sollen.«
    »Dann muss es heiß sein.«
    Sir James nickte. »Sogar sehr heiß, kann ich Ihnen sagen. Dieser Mann nervt mich, auch wenn er tot ist. Er muss eine schillernde Figur gewesen sein.«
    »Spionage?«
    »Daran habe ich auch gedacht. Wenn es tatsächlich so gewesen war, stand er jedenfalls nicht auf der anderen Seite. Nur arbeitete er nicht offiziell für unseren Geheimdienst, das hätte ich schon herausgefunden. Ich habe vielmehr den Eindruck, als würde jemand auf der anderen Seite des großen Teichs gern sehen, dass dieser Fall zu den Akten gelegt wird. Und dieser Jemand muss verflucht weit oben sitzen, wobei ich das Weiße Haus nicht ausschließe.«
    »Das würde passen, Sir.« Heftig nickte ich. »Der Mann, der mich überfiel, sprach mit einem amerikanischen Akzent. Jedenfalls war er kein Engländer.«
    »Könnte der große Unbekannte auch im Pentagon hocken?« erkundigte sich Suko.
    »Alle Möglichkeiten stehen offen.«
    Suko

Weitere Kostenlose Bücher