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0635 - Das Grab der Sinclairs

0635 - Das Grab der Sinclairs

Titel: 0635 - Das Grab der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Orden, wo die Mitglieder auf persönliches Hab und Gut verzichteten, obwohl der Orden selbst finanziell abgesichert war. Zum Zeichen des Verzichtes trugen die Templer Waffen ohne Verzierungen oder kostbare Eingravierungen. Für sie war das Schwert eben ein Mittel zum Zeck, mehr nicht.«
    Ich räusperte mich. »Aber weshalb wurde der Buchdeckel gestohlen? Was will der Dieb damit?«
    »Einen Beweis.«
    »Wofür?«
    Lintock schaute uns beide mißtrauisch an. »Wissen Sie, was ich glaube?«
    »Nein.«
    »Daß Sie genau Bescheid wissen und mich nur aushorchen wollen. Ja, das denke ich.«
    Suko lächelte. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Was suchen Sie hier? Weshalb sind Sie gekommen. Scotland Yard, von denen hat sich hier oben noch nie einer blicken lassen.«
    »Mag sein, aber…«
    »Hängt es mit den Amis zusammen?«
    Damit waren wir beim Thema. Ich schaute Suko an, er blickte zurück. Es war still zwischen uns geworden. Nur Lintocks schlürfen war zu hören, als er seinen Tee trank.
    »Da habe ich den Finger aber auf eine tiefe Wunde gelegt, wie?«
    »Nicht direkt, Mr. Lintock. Aber uns würde schon interessieren, was mit den Amerikanern los ist.«
    »Wissen Sie das nicht?«
    »Nein«, sagte Suko.
    »Das kann ich nicht glauben, verdammt. Nein, das können Sie mir nicht erzählen.«
    »Was ist für die Amerikaner so interessant, Lintock?«
    »Ich weiß es nicht genau«, flüsterte er, »wahrscheinlich aber die alten Gräber.«
    »Die auf der Insel?«
    Er schüttelte den Kopf und schaute sich unsicher um, als hätte er Angst, beobachtet zu werden. »So kann man das nicht sagen. Die Inselgräber gibt es – okay…«
    »Und es läßt sich ein Grabstein abheben, wie wir festgestellt haben«, sprach ich dazwischen.
    Lintock schluckte. »Auch das noch, verdammt, auch das noch.« Er nickte. »Ja, es gibt die Inselgräber, aber es gibt sie nicht nur. Auch andere existieren.«
    »Wo?«
    »Man darf eigentlich nicht darüber reden, denn sonst werden alte Flüche aufgebrochen.«
    »Glauben Sie denn daran?«
    »Manchmal schon.«
    »Versuchen Sie es trotzdem. Sagen Sie uns, wo wir die anderen Gräber finden können.«
    »Hinter der alten Templerkirche von Kilmartin. Da sind noch viel mehr Gräber vorhanden.«
    »Von den Templern?«
    »So ist es, Mr. Sinclair.« Lintock nickte heftig. »Alte Templergräber. Und jetzt halten Sie sich fest.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Diese Gräber sind für die Amerikaner sehr interessant. Das sind ihre Ziele. Den Grund kenne ich nicht, ich habe sie auch nie dort beobachtet, aber ich weiß genau, daß sie sich dafür interessieren.«
    Ich hatte die Stirn in Falten gelegt und nickte vor mich hin. »Ist natürlich ein Ding. Weshalb kommen Leute aus den Staaten zu diesen Gräbern?«
    »Und weshalb bringen sie noch einen Leichenwagen mit?«
    Fast wäre ich von meinem schmalen Sitz hochgeschossen. »Was haben Sie da gesagt? Einen Leichenwagen?«
    »Genau.«
    Suko meinte, als er aufstand und aus dem kleinen Fenster schaute.
    »Wenn ich mit einem Leichenwagen hierherkommen würde, dann nur, um auch Leichen zu transportieren, um sie hier zu begraben. Oder wie denkst du darüber, John?«
    »Ebenso. Wie sieht denn nun die Wirklichkeit aus, Mr. Lintock? Wie ist das mit den Leichen?«
    Er hob die Schultern. »Genau weiß ich es nicht, aber ich glaube«, er nickte jetzt, »daß Sie schon recht haben, wenn Sie sagen, daß man sie hier begräbt.«
    »Welchen Grund würde es dafür geben?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen. Darüber habe ich mir auch noch keine Gedanken gemacht. Jedenfalls sind die Leute aus den Staaten gestern abend wieder hier erschienen, um ihre Toten zu bestatten. Ich habe den Leichenwagen selbst nicht gesehen, aber davon gehört.«
    »Vom wem?«
    »Ein Spaziergänger entdeckte ihn kurz nach Anbruch der Dunkelheit. Er fuhr auf Kilmartin zu. Ist doch klar, was die vorhaben. Die wollen ihre Toten loswerden.«
    Suko setzte sich wieder. Er hatte ebenfalls zugehört und schüttelte den Kopf. »Mal ehrlich, John, verstehst du das?«
    »Noch nicht.«
    »Ich ebenfalls nicht«, sagte Lintock.
    »Und dabei leben Sie hier. Haben Sie denn nie Nachforschungen angestellt?« wollte Suko wissen.
    Der Mann wiegte den Kopf. »Wissen Sie, es gibt Themen, über die spricht man nicht gern. Man weiß, daß hier Dinge geschehen, die nicht geheuer sind. Da bleibt man am besten außen vor. Man redet so wenig wie möglich darüber. Die Templer sind auch ein Stück Vergangenheit, an die sich viele nicht gern

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