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0635 - Das Grab der Sinclairs

0635 - Das Grab der Sinclairs

Titel: 0635 - Das Grab der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keuchend und zeigte mit der hochkant gestellten und ausgestreckten Hand auf mich. »Okay, Sie haben es nicht anders gewollt! Aber sagen Sie nicht, daß ich Sie nicht gewarnt hätte, wenn Sie das hören.«
    »Auf keinen Fall. Wir sind deswegen hier!«
    »Man sagt, daß er nicht tot wäre. Dieser Sinclair hat überlebt, Mann. Er ist seit Jahrhunderten begraben, aber er ist nicht gestorben. Verstehen Sie nun?«
    Ich starrte ihn an. Seine Augen waren groß. Das Gesicht hatte etwas Maskenhaftes bekommen. »Wie war das?« flüsterte ich.
    »Jaaa… jaaa … ich habe es gewußt, daß Sie komisch werden. Ich habe es verdammt genau gewußt! Jetzt wollen Sie mir nicht glauben, wie? Jetzt wollen Sie …«
    »Noch mal.«
    »Er lebt. Er ist tot, begraben und doch nicht tot. Irgendein Fluch soll ihn in der verdammten Gruft am Leben erhalten. Er ist auf der Insel gefangen.«
    »Wir haben ihn nicht gesehen!« flüsterte Suko.
    »Dann weiß ich es auch nicht.« Lintock drehte sich auf der Stelle und sackte in die Knie. »Dann weiß ich gar nichts mehr, verdammt noch mal, überhaupt nichts.«
    Suko nickte mir zu. »Kann es sein, daß dieser Sinclair sein Grab verlassen hat? Deshalb haben wir auch verhältnismäßig leicht die Platte bewegen können.«
    Ich war ebenfalls etwas erbleicht und flüsterte: »Mach mich nicht schwach, Alter.«
    »Sieh es logisch…«
    »Logisch?« Ich lachte laut. »Was kann man in diesem verdammten Fall überhaupt logisch nennen?«
    »Daß dein Ahnherr, dein Vorfahr oder wer auch immer, sein Grab verlassen hat. Ich habe dir oft genug gesagt, daß du dich mehr mit Ahnenforschung beschäftigen sollst. Da reicht kein Hector de Valois oder ein Prinz Eisenherz…«
    »Richard Löwenherz, bitte.«
    »Meinetwegen der auch noch.«
    Lintock klemmte noch immer in der Ecke, hatte sich aber einigermaßen gefangen und sprach uns an, wobei er mich meinte: »Hören Sie mal, Sinclair, was reden Sie da von Richard Löwenherz.«
    »Vergessen Sie es.«
    »Aber nicht den einen.« Er streckte wieder seinen Arm aus. »Diesen komischen Sinclair aus dem Grab. Was ihr gesagt habt, das glaube ich auch. Verdammt, das glaube ich.« Er schwieg, atmete heftig, wollte aufstehen, und wir vernahmen im gleichen Moment außen an der Wand des Wohnwagens ein geheimnisvolles Kratzen.
    »Ist da jemand?« fragte Suko.
    Ich schaute kurz zu meinem Freund hin und bekam das andere deshalb nicht mit.
    Das Röcheln war zu hören, der Körper des Bärtigen bäumte sich auf. Wieder öffnete er seinen Mund, aber nur, um den Schwall Blut herauszulassen, der sich auf seiner Kleidung ausbreitete und zudem noch eine Lache auf dem Boden bildete.
    Blut tränkte auch die Brust, alles war rot und glatt, und alles war innerhalb weniger Sekunden geschehen.
    Suko sprang auf ihn zu. Er riß den Mann nach vorn. Ich stand schon an der Tür und schaute zurück.
    Auf Lintocks Rücken breitete sich eine große Wunde aus, als hätte jemand mit einem Schwert zugeschlagen. Wie bei Caterman, dem Toten im Boot.
    Nur hatte diesmal von außen her jemand seine Waffe durch die Wohnwagenwand gerammt.
    »Sinclair, du Killer!« keuchte ich, riß die Tür auf und sprang hinaus ins Freie…
    ***
    Bill Conolly war von den Bissen der verfluchten Ratten stark gezeichnet worden!
    Er hatte gekämpft wie ein Berserker, auch gewonnen, aber trotz allem zu viele Blessuren abbekommen. Die Ratten waren einfach zu wild und ausgehungert gewesen.
    Bill hatte sie zertreten oder zerschlagen, hatte diejenigen, die sich in seiner Kleidung festbissen, gegen die Wand geschleudert und war schließlich als ein angeschlagener Sieger zurückgeblieben Jetzt lauerte noch eine Ratte! Sie war die größte, die fetteste, auch die widerlichste So etwas wie ein Anführer, und Bill hörte sie. Ihre trippelnden Tritte huschten nahe der Wand entlang, überdeckt von Bills heftigem Atmen.
    Seine Wunden brannten. Er hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes geleckt, einige von ihnen sogar ausgesaugt und das Blut ausgespien, denn die Furcht vor einer Vergiftung steckte tief.
    Notdürftig hatte er sein linkes Gelenk verbunden, die Kratzer am Hals nicht, auch die Kleidung zeigte einige Löcher, denn die Rattenzähne waren scharf wie Messer gewesen.
    Die letzte wollte er ebenfalls killen. Ihm war es nur nicht gelungen, herauszufinden, aus welchen Löchern die Ratten gekommen waren.
    Da konnten sie noch so klein sein, die Schlupfwinkel reichten immer aus, und sie zwängten ihre Körper hindurch.
    Der Reporter hatte keine Waffe

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