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0636 - Der dunkle Lord

0636 - Der dunkle Lord

Titel: 0636 - Der dunkle Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihm erzählt. Damals im Versteck im roten Felsen, als sie ihm vorgaukelte, ihm helfen zu können und zu wollen. Dabei hatte sie ihn nur benutzt!
    Sein neuer Auftraggeber versprach ihm überhaupt nichts. Aber Lamyron hoffte, daß er ihn dennoch zur Hilfe bewegen konnte.
    Er wollte heim. Seit mehr als tausend Jahren.
    Schon einmal hatte er geglaubt, eine Chance zu bekommen. Aber es war ein Irrtum gewesen. Er hatte eine Leistung erbracht und das Erhoffte nicht bekommen.
    Vielleicht diesmal…?
    Seine Heimat Wiedersehen…
    Zurückkehren… dorthin, wohin er gehörte!
    Denn auf der Erde würde er immer einsam sein.
    Noch einsamer war er in Gash'Ronn gewesen.
    Ein Magier namens Zamorra hatte ihn von Gash'Ronn befreit, von der Welt, auf der die Unsichtbaren ihn gefangenhielten.
    Sie waren Eroberer, Krieger, Sklavenhalter und Mörder.
    Einst hatten sie ihn überwunden und nach Gash'Ronn verbannt, weil er ihnen mit seiner Gabe der Prophetie gefährlich wurde: Er konnte ihren Opfern Bilder jener Zukunft zeigen, die die Unsichtbaren für sie vorbereiteten. Eine Zukunft, die aus Tod und Leid bestand. Deshalb mußten sie ihn, den geflügelten Propheten, aus dem Weg schaffen. Sie konnten ihn nicht töten, vielleicht wollten sie es auch nicht, weil sie annahmen, er könne ihnen mit seiner fantastischen Gabe möglicherweise später selbst von Nutzen sein. Deshalb verbannten sie ihn in ein Gefängnis, in eine Hölle, die so groß war wie eine ganze Welt - Gash’Ronn.
    Seine Flügel konnten Bilder zeigen, Bilder aus der nahen Zukunft, Bilder, die Personen oder Ereignisse oder bei des darstellten. Doch diese Bilder konnten nur von anderen gesehen werden. Seine Flügel befanden sich logischerweise hinter ihm - und Spiegel gaben diese Bilder nicht wieder. Um selbst zu erfahren, was er prophezeite, bedurfte er eines anderen Wesens, das diese Bilder sah.
    Vielleicht hätten die Bilder, die er zwingen konnte, sichtbar zu werden, auch gezeigt, daß er von den Unsichtbaren gefangengenommen wurde. Aber er selbst hatte es nicht voraussehen und deshalb auch nicht verhindern können.
    So hatten die Unsichtbaren ihn nach Gash'Ronn verbannt und die Regenbogenblumen, die zu dieser Welt führten, mit einer Sperre versehen, so daß er sie nicht mehr benutzen konnte. Erst Zamorra war es gelungen, diese Sperre aufzuheben und Lamyron zum Planeten Gaia zu holen - oder auch ›Erde‹, wie seine Bewohner ihn nannten.
    Auf Gaia gab es viele Regenbogenblumen, aber sowenig es dem Geflügelten gelungen war, aus eigener Kraft Gash'Ronn zu verlassen, gelang es ihm jetzt, seine Welt wieder zu erreichen. Es war, als wären die Blumen seiner Welt ebenso gesperrt wie die auf Gash'Ronn.
    Sie waren wie Einbahnstraßen…!
    Einbahnstraßen, die aber in die entgegengesetzte Richtung führten und Lamyron ihr unerbittliches Stopp entgegenriefen!
    Dabei bedurfte es normalerweise nur einer konkreten Vorstellung, um von den Regenbogenblumen ohne jeglichen Zeitverlust transportiert zu werden - über größte Entfernungen hinweg und auch von Welt zu Welt. Man mußte lediglich sein Ziel genau kennen - eine Örtlichkeit oder eine Person -, und in der unmittelbaren Nähe dieses Zieles mußten ebenfalls Regenbogenblumen wachsen, diese immerblühenden, fantastischen Gewächse mit den mannsgroßen Blütenkelchen, die in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten.
    Die blonde Magierin hatte ihm versprochen, die Regenbogenblumen auf der Heimatwelt des Geflügelten wieder für ihn zu öffnen, aber sie hatte es nicht getan! Und wenn in Gash'Ronn der Rückweg via Blumen nicht auch für alle anderen außer den Unsichtbaren selbst gesperrt gewesen wäre, hätte Lamyron geglaubt, es läge an ihm selbst; er sei manipuliert worden.
    Doch das war nicht der Fall, und auf Gaia, der ›Erde‹, konnte er sich mittels Regenbogenblumen noch besser über weite Strecken bewegen als mit Hilfe seiner Schwingen.
    Plötzlich erklärte ihm Shirona, die blonde Magierin, sie habe in einem Bild auf seinen Flügeln gesehen, daß Zamorra zum dämonischen Volk der Steinernen gehörte. [2]
    Zamorra, der ihn aus Gash'Ronn geholt hatte!
    Schon damals war Lamyron nicht ganz sicher gewesen, was er von Zamorra und seinen Begleitern zu halten hatte, allerdings hatte er nichts Dämonisches an ihnen gespürt. Nur einer war ihm besonders aufgefallen. Ein Mann, in Leder gekleidet und mit einem breitrandigen Hut auf dem Kopf, wie er auch von vielen Menschen in diesem Teil Gaias getragen wurde. Von diesem Mann ging

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