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0636 - Der dunkle Lord

0636 - Der dunkle Lord

Titel: 0636 - Der dunkle Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er zurückgekehrt. Hätte er seine Paradox-Magie nicht benutzt, hätte ich seine Rückkehr vielleicht nicht einmal wahrgenommen.«
    »Was bedeutet das? Paradox-Magie?« fragte die Druidin.
    Aber Merlin antwortete nicht Plötzlich war er verschwunden!
    Teri befand sich nur noch allein im Saal des Wissens.
    »Merlin?« rief sie. »Merlin, was soll der Unsinn? Was tust du? Komm zurück !«
    Aber sie erhielt auch jetzt keine Antwort. Sie konnte Merlins Anwesenheit auch nicht mehr wahrnehmen. Er hatte sich tatsächlich an einen anderen Ort versetzt und sie hier allein gelassen!
    Das Bild begann wieder zu verschwimmen.
    Teri konzentrierte sich auf die Wiedergabe und steuerte sie. Wie man das machte, hatte sie schon vor geraumer Zeit von Merlin gelernt.
    Sie nutzte jetzt ihr Wissen, um das Bild des Unheimlichen zurückzuholen. Plötzlich war ihr, als könne er sie sehen. Unwillkürlich fröstelte sie, hüllte sich in einen wärmenden Mantel aus Magie. Aber der unheimliche schien auch durch diesen Mantel schauen zu können, bis tief in ihr Innerstes.
    Paradox-Magie…
    Was bedeutete das?
    Und wer war dieses Wesen, das Merlin als seinen alten Feind bezeichnet hatte?
    Sie löschte das Bild.
    Beinahe schlagartig wurde ihr wärmer. Die von innen kommende, durchdringende Kälte schwand rasch dahin.
    Teri verließ den Saal des Wissens. Erst draußen löste sie den Mantel wieder auf.
    Sie fand Merlin in einem seiner Räume. Er trug wieder Sandalen und sein weißes Gewand, hinter dessen Gürtel die goldene Sichel steckte, Symbol, Ritualwerkzeug und mörderische Waffe zugleich.
    »Ich konnte ihn nicht länger ertragen«, sagte Merlin dumpf.
    »Wer ist er?«
    »Man nennt ihn den Dunklen Lord«, sagte Merlin. »Der Herr des Dunklen Ordens. Finde heraus, wo er ist, und bekämpfe ihn. Zamorra wird dir mehr über ihn erzählen können.«
    »Und warum kannst du es nicht? Oder willst du es nicht?«
    »Ihn bekämpfen?«
    »Ihn bekämpfen, aber auch mir mehr über ihn erzählen.«
    »Es gibt wenig zu erzählen. Zamorra kämpfte bereits gegen ihn. Sagt dir der Name Lamyron etwas?«
    Teri schluckte.
    »Sicher«, gestand sie. »Zamorra und auch Gryf hatten mit ihm zu tun, nicht wahr? Der prophetische Engel aus einer fernen Welt mit dem Feuer der Zeit in seinen Augen. Gryf erzählte mir einmal davon, wie er ihn gemeinsam mit Zamorra von Gash'Ronn befreite.« [1]
    Merlin nickte. »So mag es geschehen sein.«
    »Was ist mit Lamyron? Hat er etwas mit dem Dunklen Lord zu tun?«
    »Vielleicht. Finde es heraus. Finde Lamyron. Wenn er unter dem Einfluß der Paradox-Magie steht, wirst du ihm helfen müssen.«
    »Na klasse«, murrte die Druidin. »Dir helfen. Lamyron helfen. Den Dunklen Lord bekämpfen. Noch ein paar Kleinigkeiten? Sag mal, großer Merlin, gibt es eigentlich auch noch irgend etwas, das du selbst tust?«
    »Es gibt viele Dinge, die nur ich tun kann«, erwiderte Merlin gelassen. »Dafür bedarf es all meiner Kraft. Dinge, die andere tun können, würden mich nur unnötig schwächen.«
    »Ich traue dir nicht über den Weg«, sagte sie. »Du spielst in letzter Zeit eine recht zwielichtige Rolle. Manchmal habe ich das Gefühl, daß du deinem dunklen Bruder Asmodis ähnlicher wirst.«
    »Wenn du mir nicht vertraust, warum schläfst du dann bisweilen mit mir?« erkundigte er sich ruhig.
    »Das ist etwas anderes«, sagte sie.
    »Wirst du mir helfen, Teri, Druidin vom Silbermond?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte sie und fügte nachdrücklich hinzu: »Freunde lassen einander nicht im Stich.«
    Es ist gut, Freunde zu haben, wehte ihr ein telepathischer Hauch des alten Zauberers entgegen.
    Er hatte sich verändert. Er wirkte nicht mehr so dynamisch wie vorhin in Teris Kammer. Jetzt war ihm sein Alter wieder durchaus anzusehen.
    Nur seine Augen funkelten immer noch so jung wie die Ewigkeit.
    Und Teri Rheken entfernte sich per zeitlosem Sprung aus Caermardhin, um ihren Auftrag anzugehen.
    ***
    Lamyron flog nicht mehr unter dem weiten Himmeln. Er saß in einer nahezu unzugänglichen Landschaft zwischen schroffen Felsen und dachte nach.
    Er hatte einen Auftrag erhalten, von einem Wesen, das er nicht kannte und das ihm doch vertraut erschien. Er wollte diesen Auftrag ablehnen und war doch sicher, daß er ihn ausführen würde.
    Aber es würde nicht einfach sein.
    Denn er hatte es mit zwei Gegnern zu tun. Einen davon kannte er von früheren Begegnungen her, von dem anderen hatte er nur gehört.
    Shirona hatte ihm von

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