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0636 - Der dunkle Lord

0636 - Der dunkle Lord

Titel: 0636 - Der dunkle Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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etwas aus, das den Geflügelten an Asmodis, den Fürsten der Finsternis, erinnerte.
    Deshalb war er damals, unmittelbar nach seiner Befreiung, verschwunden. Ohne Abschied. Einfach so.
    Er hatte die Einsamkeit gesucht und gefunden, bis er schließlich auf die Blonde stieß.
    Mittlerweile wußte er zwar, daß Zamorra kein Dämon war. Aber richtig einschätzen konnte er ihn auch jetzt noch nicht. Er wußte jetzt nur, daß Zamorra sein Feind war, den er unschädlich machen mußte. Aber zuvor mußte er sich dieses Feindes noch bedienen, um auch an den zweiten Feind heranzukommen, den ihm der Herr des Dunklen Ordens benannt hatte.
    Herr des dunklen Ordens?
    Was bedeutete das? Woher kam dieser Begriff?
    Lamyron wußte es nicht zu sagen.
    Er wußte nur, daß er so bald wie möglich aktiv werden mußte.
    Denn er wollte seinen geheimnisvollen Auftraggeber nicht enttäu sehen…
    ***
    Der Sommer war für ein paar Tage mit einer Hitzewelle zurückgekehrt, anläßlich derer nicht einmal mehr Lady Patricia Saris kritische Bemerkungen darüber machte, daß Professor Zamorras Gefährtin Nicole Duval den ganzen Tag über nicht viel mehr als einen Hauch Parfüm und ein wenig Sonnenöl auf der hübschen Haut trug. Bei diesem prachtvollen Sommerwetter wurde es ja selbst ihr auch in dünnstem Hemdchen und Höschen zu warm, nur traute sie sich nicht, sich ebenso freizügig innerhalb und außerhalb von Château Montagne zu bewegen wie Nicole.
    Zamorra, der sich ebenfalls nur mit dem Allernötigsten begnügte, verstand so wenig wie die anderen, daß weder Raffael Bois noch William, die beiden Diener, daran dachten, ihre Dienstkleidung ein wenig zu lockern. Beide traten nach wie vor penibel korrekt gekleidet auf, mit gestreifter Weste und Fliege. Wie sie es fertigbrachten, dabei nicht das kleinste Schweißtröpfchen abzusondern, war Zamorra ein Rätsel.
    Es war einer der seltenen Tage, an denen es im Château Montagne sehr ruhig zuging. Lady Patricia hatte sich und ihren Sohn von William ins Dorf hinunter fahren lassen, weil der kleine Rhett von Spielkameraden eine Einladung zum Kindergeburtstag erhalten hatte, und weil's so schön war, hatten sie den Jungdrachen Fooly auch gleich mitgenommen. Madame Claire, die Köchin, würde erst in ein paar Stunden aus dem Dorf heraufkommen. Somit waren Zamorra und Nicole mit dem alten Diener Raffael allein, und der hatte sich zurückgezogen, um im Schutz der einigermaßen kühlen Châteaumauern irgendwelchen dringenden Tätigkeiten nachzugehen.
    Nicole nutzte die Gelegenheit, sich trotz der Hitze ein bißchen sportlich zu betätigen, indem sie ihren Lebensgefährten und Chef gleich am und im Swimmingpool verführte und vernaschte. Als sie beide schließlich fröhlich planschend und herumalbernd wieder aus dem großen Becken kletterten, saß Besuch unter dem Sonnenschirm neben dem Servierwagen mit der Kühlbox, hatte für sich, Zamorra und Nicole eisgekühlte Getränke bereitgestellt und strahlte die beiden vergnügt an.
    Ein bildschönes Mädchen mit hüftlangem, goldenen Haar, und lediglich mit einem ebenfalls goldenen Stirnband bekleidet, das mit dem stilisierten Silbermond-Emblem verziert war.
    Teri Rheken.
    Sie sprang auf, verteilte Begrüßungsküßchen und drückte ihren überraschten Gastgebern die Gläser in die Hände.
    »Schade, daß ihr schon fertig seid«, schnurrte sie. »Ich wollte gerade fragen, ob ich mitmachen darf.«
    Nicole tippte sich munter an die Stirn. »Kommt ja gar nicht in die Tüte. Dieses Stück Mann gehört ausschließlich mir allein!« Dabei versetzte sie Zamorra mit der freien Hand einen provozierenden Klaps auf die Kehrseite.
    Der musterte noch viel provozierender und sehr eingehend zunächst Teri, dann Nicole und schließlich wieder Teri. »Vielleicht sollten wir die Eigentumsverhältnisse mal neu aushandeln«, schmunzelte er.
    »Mit Vergnügen«, strahlte Teri Nicole an. »Schließlich hast du ihn täglich zur Verfügung, da kannst du ihn ja auch mal ein bißchen abgeben, wenn netter Besuch kommt.«
    Sie versuchte, gleich ein wenig Hand anzulegen.
    »Nix da«, protestierte Nicole. »Fingerchen weg, sonst gibt's was drauf. Sag mal, Goldschopf, kannst du das nächste Mal nicht vorher anklopfen?«
    Mit jungenhaftem Grinsen sah Teri über das freie Gelände hinter dem Hauptgebäude und zum Himmel hinauf. »Die Tür war offen«, verkündete sie fröhlich. »Nett, daß wenigstens ihr hier seid. Ich dachte schon, ihr wäret alle ausgeflogen. Okay, okay, beim nächsten Mal

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