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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mußte, um zu Vali zu gelangen.
    Sie fragte sich, ob sie diesen Weg tatsächlich gehen sollte.
    Denn die Art und Weise, wie die Druidin Macht über sie erhalten hatte, ängstigte sie.
    Wenn sie noch die Möglichkeit besessen hätte, wie früher zu träumen, wäre vielleicht alles anders geworden. Aber jene Traumwelt, in die sie sich hin und wieder zurückgezogen hatte, existierte nicht mehr, sie war unwiderruflich zerstört worden. Und sie war auch nicht identisch gewesen mit der Traumwelt, in der T'Carra sich jetzt befand.
    Hier konnte sie selbst nichts steuern.
    Hier war sie fremd und dem Fremden ausgeliefert.
    Sie wollte Vali glauben. Aber konnte sie es wirklich?
    Sie dachte gründlich nach. Sie mußte gründlich nachdenken. Seit Zorak tot war, war sie für sich selbst verantwortlich. Es gab keine Instanz mehr, die im Notfall schützend eingreifen konnte, um ihr aus der Patsche zu helfen. Die relativ behütete Kindheit war vorbei. T'Carra, die niemals mehr Zarra werden konnte, mußte jetzt erwachsen sein - mußte so sein, wie sie als Zarra geworden wäre.
    Was sie jetzt tat, wie sie sich entschied, es war immer ihre eigene Entscheidung. Sie konnte endlich über sich selbst bestimmen. Niemand war mehr da, der sie bevormundete. Niemand mehr, der ihr half.
    »Ich will dir helfen«, hatte Vali gesagt.
    »Ich will dich nicht einsperren«, hatte Vali gesagt.
    Und dann hatte sie T'Carra diese Gedankenbotschaft aufgezwungen.
    Gezwungen!
    Das paßte nicht zusammen.
    Sollte sie nicht gerade deshalb vorsichtig bleiben?
    Noch während T'Carra nachdachte, registrierte sie die Nähe anderer Wesen.
    Das war zum einen erfreulich - ihre Fähigkeiten verbesserten sich.
    Sie arbeitete ja auch immer wieder daran, besser zu werden.
    Sie konnte nun annähernd ein Dutzend denkender Wesen spüren.
    Das war zum anderen unerfreulich - es bedeutete, daß man dabei war, sie aufzuspüren.
    Dafür gab es nur eine Erklärung.
    Vali hatte sie verraten.
    Vali war alles andere als das harmlose Wesen, das helfen wollte und Kontakt suchte. Vali allein kannte bisher T'Carras Aufenthaltsort. Sie mußte die Jäger hierher geschickt haben.
    Verrat überall.
    Das ganze Universum war gegen T'Carra verschworen.
    Nun, die Jäger sollten eine Überraschung erleben.
    Noch wartete die Corr ab.
    Aber wenn die Jäger ihr noch näher kamen, würden sie eine Überraschung erleben…
    ***
    Grak versammelte einen Kreis von sieben Kälte-Priestern um sich, zu denen auch Rrach und Zarrek gehörten. Vor allem Rrach war es ein besonderes Bedürfnis, selbst an der Aktion teilzunehmen, weil ihm sehr viel an Vali lag.
    Aber es ging nicht allein darum, Vali zu finden. Das ging recht schnell; sie befand sich derzeit in ihrem Organhaus.
    Keiner der Sauroiden kam auf die Idee, sie dort aufzusuchen und zu befragen. Mit einem eigentümlichen Fanatismus hatte Grak die anderen dazu gebracht, sich nur auf die Corr zu konzentrieren.
    Grak wußte nicht viel über die Corr. Aber er wußte, wie alle anderen, viel über Schwarze Magie. Über dämonische Magie. Darauf schwor er sie ein. Als sie ihre mentalen Kräfte einsetzten, Para-Kräfte aktivierten und in einem uralten Ritual Energie aus einer Sphäre neben der normalen Welt abriefen, wurde diese Energie auf dämonische Ausstrahlungen fokussiert, so schwach diese auch sein mochten.
    Die Krise mit den Druidenseelen und den Meeghs hatte die Kälte-Priester alarmiert und sie eine Menge gelehrt. Sie wußten jetzt, wie sie dämonische Energien auf ihrer Welt registrieren konnten, selbst wenn diese Energien sehr, sehr schwach waren.
    Es war T'Carras Pech, daß ihre Aura immer noch genug corrtypisches besaß.
    So konnten die Kälte-Priester sie aufspüren.
    Und Grak war es, der den Angriff leitete…
    ***
    Julian änderte seinè Art des Suchens. Er stellte sich ein Mädchen mit Schmetterlingsflügeln vor. Nur so funktionierte es; das Mädchen war schließlich nicht Teil seiner Traumwelt. Es zu finden, war ebenso problematisch, wie irgendeinen Sauroiden aufzuspüren.
    Schon nach relativ kurzer Zeit wurde er fündig; der Silbermond war eine kleine Welt mit einer sehr kleinen Struktur, was Bewohner und deren magische Kräfte und Potentiale anging.
    Er versetzte sich, wie er es gewohnt war, an Ort und Stelle.
    ***
    »Wir haben sie!« stellte Takkon fest. Gerade hatte er die Mitteilung von dem rechts von ihm fliegenden Gleiter erhalten, daß das Ortungssystem die vorgegebene Suchmatrix erkannt hatte. Ein Wesen, auf das alle vorgegebenen

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