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0638 - Das Palazzo-Gespenst

0638 - Das Palazzo-Gespenst

Titel: 0638 - Das Palazzo-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwindel, die Dunkelheit, dann die Stimme, ich brachte alles durcheinander, war aber so klar, um eine Frage stellen zu können. »Wer sind Sie eigentlich? Ein Engel?«
    »Nein, ein Zimmermädchen. Ich heiße Teresa. Signora Goldwyn hat mich geschickt. Ich habe ihr versprochen…«
    »Wo sind wir denn?«
    »Im Keller des Palazzos, im Leichenkeller, wo die Toten aufbewahrt werden.«
    Deshalb also der Leichengeruch!
    »Ich habe eine schreckliche Angst gehabt, den Keller zu betreten, Signore, eine schreckliche Panik, das müssen Sie mir glauben, aber ich musste etwas tun. Ich habe gesehen, wie man sie herbrachte. Ich habe es vom Fenster aus verfolgen können. Man schleppte Sie weg, Sie konnten nicht mehr gehen.«
    »Das habe ich gemerkt.«
    »Bitte, Sie müssen hier weg. Wir können nicht länger bleiben…«
    »Da haben Sie recht«, keuchte ich und untersuchte mich selbst dabei. Die Waffen waren bis auf die Beretta vorhanden. Klar, dass sie mir abgenommen worden war, aber auch den Dolch vermisste ich, während das Kreuz noch in meiner Tasche steckte.
    Die kleine Lampe hatte man mir ebenfalls gelassen. Als ich sie einschaltete, zuckte Teresa zurück, denn der grelle Lichtfinger irritierte sie.
    »Keine Sorge, ich tue Ihnen nichts. Ich möchte nur sehen, wie meine Retterin aussieht.«
    »Das steht noch nicht fest.«
    Sie war klein, dunkelhaarig und so ängstlich, dass sie schon stolz darauf sein konnte, den Weg in diesen Keller gegangen zu sein. Ich streckte ihr die Hand entgegen. »Bitte, führen Sie mich hinaus. Sie kennen sich hier aus.«
    Sie nahm meine Hand, und ich stellte fest, dass sie noch immer zitterte.
    »Keine Sorge, Teresa, das schaffen wir schon. Ist Mrs. Goldwyn noch oben in ihrem Zimmer?«
    »Nein, in der Halle. Dort sitzt auch ein Chinese.«
    »Was?« schrie ich.
    Teresa erschrak dermaßen, dass sie meine Hand losließ. »Ja, er sitzt dort und rührt sich nicht.«
    »Ist er tot?«
    »Ich… ich weiß es nicht«, sagte sie schnell. »Aber es sieht fast so aus.«
    »Trotzdem - danke, Teresa.«
    Ich schwieg nach dieser Antwort und ließ mich von dem Zimmermädchen auf eine Treppe hinführen, über deren Stufen bereits der Strahl meiner Leuchte huschte.
    Teresa atmete heftig. Das Mädchen hatte einen ungeheuren Mut gezeigt, nicht jede wäre in diesen verfluchten Leichenkeller gegangen, das stand fest.
    Sie musste einfach reden und flüsterte: »Ich war noch nie hier. Ich… ich habe mich nie getraut. Der Oberkellner hat einmal etwas angedeutet, nur so, wissen Sie…«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Gemeinsam nahmen wir die Stufen. An der Tür blieben wir stehen.
    »Bitte!« Teresa umklammerte meinen Arm. »Bitte, Signore. Stoppen Sie das Grauen!«
    Ich lächelte. »Das werde ich versuchen, Mädchen.«
    Sie blieb zurück, während ich die Tür aufdrückte und den normalen Teil der Villa de Sole betrat. Ich hatte vor, nicht offen aufzutreten, sondern gewissermaßen als Überraschungsgast zu erscheinen.
    Es war bereits Nacht geworden. Ich tauchte hinein in die dunkelblaue Finsternis, die durch den dichten Bewuchs der Bäume und Buschhecken noch verstärkt wurde.
    Nur der Palazzo stand dort wie ein Schiff, erleuchtete an gewissen Stellen. Alles andere lag in der Schwärze.
    Ich schob mich sehr langsam vor. Die Hecken gaben mir die nötige Deckung. Der Wind fächerte in mein Gesicht, er trocknete einen Teil des Schweißes.
    Auch aus dem Eingang fiel Licht. Der Schein drang nicht sehr weit, die Finsternis saugte ihn auf.
    Aber ich hörte die Stimmen aus der offenen Tür schallen. Sie übertönten selbst das Zirpen der Grillen.
    Ein Mann sprach, dann brüllte eine Frau voller Wut auf.
    Für mich war nun die Zeit jetzt reif!
    ***
    Der Ober fiel auf den harten Marmorboden. Lady Sarah zuckte zusammen, als sie den dumpfen Laut vernahm, mit dem der Hinterkopf aufprallte. Und wie eine Furie fuhr die Brandi herum. Eigentlich hätte ihr Gesicht bei dieser inneren Aufregung hochrot anlaufen müssen, aber sie war bleich wie Gletschereis.
    Und sie kam auf Lady Sarah zu. Gefährlich langsam, mit einem Oberkörper, den sie vorgeneigt hatte. Ihre Augen richteten sich auf die Horror-Oma, als wollten sie die Gestalt der Frau vereisen.
    Sarah Goldwyn rührte sich nicht. Auch wenn sie es gewollt hätte, sie wäre nicht in der Lage gewesen, zu verschwinden.
    »Wo?« Und die Stimme der Italienerin drang tief aus ihrer Kehle. »Wo ist er?«
    »Ich… ich weiß es nicht.« Nur mühsam konnte sie die Antwort formen.
    »Es tut mir

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