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064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

Titel: 064 - Das Steckenpferd des alten Derrick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hier!« Ein Beamter war eingetreten und hatte Bourke flüsternd eine Mitteilung gemacht.
    »Eben erfahre ich, daß Larkin in Liverpool festgenommen worden ist«, eröffnete der Chef dem aufgeregten Derrick. »Larkin gibt an, er sei von Ihnen gestern abend kurz nach zehn angerufen worden, und Sie hätten ihm befohlen, mit dem Mitternachtszug nach Liverpool zu fahren. Dort sollte er Sie heute morgen in einem von Ihnen bestimmten Hotel erwarten. Er behauptet, Sie hätten ihm das vereinbarte Codewort genannt, sonst wäre er nicht gefahren.« . »Wir hatten das Wort ›Peterborough‹ ausgemacht«, sagte Derrick. »Merkwürdig - wie können diese Leute davon erfahren haben?«
    »Kannte außer Ihnen 'beiden noch jemand das Wort?« fragte Staines.
    »Nein, ich wüßte nicht, wer.«
    »Sie haben also den Befehl an Larkin nicht gegeben, wie?« vergewisserte sich Bourke.
    »Keinesfalls, denn ich hatte ja überhaupt nichts in Liverpool zu tun. Wahrscheinlich wollte man durch diesen Trick Larkin nur aus dem Haus lotsen. Jemand . ..« Derrick unterbrach sich und wurde noch bleicher. »Jemand muß meine Hauszentrale zu dem Anruf benutzt haben, muß sich also, als er Larkin den Befehl gab, hier im Hause befunden haben.«
    »Ja, so wird es wohl gewesen sein«, stimmte Bourke zu. »Lassen Sie mich doch einen Augenblick mit Mr. Staines allein, Mr. Derrick! Ich habe einiges mit dem Inspektor zu besprechen.«
    Als sie allein waren, zeigte Bourke auf den Blumentisch, neben dem der Tote gelegen hatte, und forderte Dick auf: »Heben Sie mal vorsichtig das Tuch auf, das ich dort über den Tisch gebreitet habe, Staines - so, und nun bücken Sie sich und blicken von der Seite her auf die Platte. Sehen Sie etwas?«
    Deutlich hob sich dort auf dem Lack ein Daumenabdruck ab, dessen genaue Entsprechung Staines in letzter Zeit so oft studiert und sich eingeprägt hatte, daß ihm jede Kapillare und Verschlingung vertraut war. Überrascht starrte er zu Bourke hinauf.
    »Ja - «, antwortete dieser auf die stumme Frage, »der Mörder von Slough!«

12
    Vor allem versuchte Staines, die Unternehmungen Lordys zu rekonstruieren. Der Südafrikaner hatte in der Norfolk Street in einem kleinen Hotel ein einfaches Zimmer bewohnt, das Dick nun einer genauen Durchsuchung unterzog. Der Nachtportier erzählte ihm alles, was er über den ermordeten Gast wußte. Es war wenig genug.
    »Erwähnte er nie, mit wem er hier in London verkehrte?« fragte ihn Dick.
    »Nein. Er sagte nur, er befinde sich hier, um einen Herrn zu besuchen, dem er einmal das Leben gerettet habe. Er werde bald sehr reich sein. Das wird uns alle Tage erzählt, und so dachte ich mir nicht viel dabei. Mr. Brown war ein sehr netter Mensch, und ich habe mir oft von ihm die einsamen Nachtstunden vertreiben lassen. Er verstand gut zu erzählen.« »Wann verließ er gestern abend das Hotel?«
    »Gegen zehn Uhr. Er blieb noch einige Augenblicke bei mir stehen.«
    »Bekam er hier Besuch?«
    »Nie, Sir. Kurz bevor er gestern abend ging, war er angerufen worden. Der Anruf kam von einer öffentlichen Sprechstelle. Ich weiß das, weil ich ihn selbst annahm.«
    »Hörten Sie eine Männer- oder eine Frauenstimme?«
    »Es war ein Mann, der anrief. Er verlangte dringend, Mr. Brown zu sprechen. Ich holte ihn. Er blieb aber nicht lange in der Zelle, sondern kam gleich wieder heraus, um mich um Papier und Bleistift zu bitten. Dann ging er wieder in die Kabine zurück, und ich sah ihn, den Hörer am Ohr, Notizen machen.«
    »Ist es dieses Papier, das Sie ihm gaben?« fragte Staines, den beim Toten gefundenen Zettel vorweisend.
    »Ja, das ist es. Ich gab ihm einen halben Hotelbriefbogen, und dieser Zettel ist ein, Teil davon.«
    Der Inhalt wies darauf hin, daß Lordy gegen halb zwölf einen Unbekannten getroffen haben mußte, und zwar im Hydepark, in der Nähe der Brücke. Der Mann wollte in einem Auto vorfahren und als Erkennungszeichen ein grünes Licht aufleuchten lassen. - Mr. Pinkey? Der Name war zweifellos falsch. Vermutlich führte sich der Unbekannte unter diesem .Namen bei Lordy ein.
    Das Zimmer des Ermordeten enthielt wenig von Interesse. Auch Geld fand Dick keines. Wo war das Banknotenbündel geblieben, das Brown noch gestern in seinem Besitz gehabt hatte? Hatte er es zur Bank gebracht? Im Hotelschrank war nichts, was dem Toten gehörte. Das einzige, was der Inspektor fand, war ein kleines Notizbuch. Darin fanden sich ein paar Briefe aus Südafrika, Notizen, Aufstellungen und Ziffern, die sich wohl auf

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