Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

Titel: 064 - Das Steckenpferd des alten Derrick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Erträgnisse aus Unternehmungen des Toten bezogen, und endlich das Bruchstück eines von weiblicher Hand geschriebenen Briefes folgenden Inhalts: ›Du schreibst immer, Du habest den Geburtstag Deiner Kinder vergessen. Ich finde das traurig genug. Was Dich nicht betrifft, darum kümmerst Du Dich nicht. Wäre ich doch in meiner Stellung geblieben! Es würde mir besser gehen. Notiere Dir doch die Geburtstage. Die Kinder fragen ständig nach Dir, und ich bin es müde, sie immer anzulügen, daß Du verreist seiest. Mabel hat am 14. April, Jinny am 7. Juli und Freddie am 13. Dezember Geburtstag. Nun wirst Du die Daten hoffentlich nicht wieder vergessen. Ich wollte Dir noch mitteilen, daß die de Villiers.. .‹
    Hier brach der Brief ab; Lordy hatte wohl den Rest vernichtet und sich nur das Blatt mit den Geburtstagen seiner Kinder aufgehoben, um sie nicht wieder zu vergessen. Doch der Name?
    Brown hatte an jenem Abend in Miss Däne eine Mary de Villiers zu erkennen geglaubt! Vergeblich suchte Staines nach weiteren Briefen, die ihm vielleicht Hinweise hätten liefern können, welche Rolle jene de Villiers im Leben Lordys gespielt hatte. Nur einen alten, kaum noch verwendbaren Revolver und einige Rechnungen fand er.
    Als einzig wichtiges Stück konnte Dick nur den Briefrest jener Frau mitnehmen. Das Blatt trug eingedrückt das Monogramm C.T.
    Er berichtete Bourke über das Resultat seiner Mission. Wie Lordy in Derricks Haus gelangt war und dort den Tod gefunden hatte, diese Frage seines Chefs vermochte er auch nicht zu beantworten. Wer war Mr. Pinkey? Spielte er bei der Ermordung Browns eine Rolle? Was hatte Lordy von jener Zusammenkunft im Hydepark an der Brücke erwartet?
    »Die Möglichkeit besteht, daß Mr. Pinkey Lordy engagiert / hat, in Derricks Haus einzudringen und dort etwas zu suchen, vielleicht das verschwundene Vermögen des alten Derrick. Ja, ich weiß, was Sie einwenden wollen, Staines! Sie meinen, man wisse ja noch gar nicht, ob das Geld dort wirklich verborgen liegt. Stimmt! Fragt sich nur, ob die Einbrecher nicht überhaupt über das Versteck mehr wissen als wir. Und wenn Lordy wußte, was man suchte, vielleicht versuchte er dann nochmals sein Gewerbe als Erpresser auszuüben. Eines aber steht nun fest - man kann ins Haus gelangen, ohne die Haustür zu benützen.«

13
    Gegen Abend kam Tommy. Der Lord war in größter Eile von Bognor nach London gefahren und hatte Staines sofort nach seinem Eintreffen aufgesucht.
    »Rate, mein Seelenfreund, wen ich heute getroffen habe?« fragte er, noch atemlos vom raschen Lauf über die Treppen. »Sie! Den Engel! Ich traf sie, als sie ihrem alten Mummelgreis in den Wagen half, um mit ihm nach London zu fahren. Den Kinderwagen hatten sie aufs Verdeck geschnallt. Unvergleichlich schön und einzigartig - keine Frage . . .« »Wer? Der Kinderwagen?« Tommy warf Dick einen vernichtenden Blick zu. »Sie ließ halten und begrüßte mich herzlich. Ein Engel ist sie, nicht zu sagen! Nicht ein Wort hat sie von dir gesprochen, du alter Windhund! Wahrscheinlich hat sie deine Existenz längst wieder vergessen. Na, mach dir nichts draus - die Mädchen sind eben alle so. Der alte Cornfort spielte die alte Walze vom Wetter, und ich zeigte mich als Autorität auf dem Gebiet der Verdauungsstörungen. Großpapa hat mich für den Abend zum Essen eingeladen. Freue dich mit mir, geliebter Freund!«
    »Du hast also wirklich die fluchwürdige Absicht, das junge Mädchen mit deinen Anträgen zu verfolgen?« fragte Dick in strengem Ton. »Mensch, hast du denn kein Erbarmen mit ihr? Sie stirbt doch vor Langeweile, wenn sie dich länger als zehn Minuten genießen muß.«
    Aber Tommy ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, du Ungeheuer! Ich gehe ja hauptsächlich deshalb hin, um auf deine Gesellschaft verzichten zu können.«
    »Du hattest aber doch versprochen, mir zu helfen!« erinnerte ihn Dick.
    Lord Weald rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Geht es wirklich nicht ohne mich? Was ist denn wieder los?«
    »Ach, nichts Besonderes, nur ein - kleiner Mord. Interessiert dich das?«
    »W-a-s?!« Tommy war bleich geworden. »Ein Mord? Wer denn?«
    »Meinst du, wer das Opfer oder wer der Mörder ist?« »Wo ist es denn passiert? Bei Derrick? - Heiliger Bimbam! In seinem Salon! Verdammt noch mal, warum bin ich nicht, wie ich die Absicht hatte, schon gestern gekommen?«
    »Zum nächsten Mord sende ich dir eine Einladungskarte, Tommy! Weißt du übrigens,

Weitere Kostenlose Bücher