Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hört Ihnen an, daß Sie imstande sind, Großes zu leisten.«
    Potts buchstabierte seinen Namen, für den sich Russell Ayres in Wirklichkeit überhaupt nicht interessierte.
    »Sie bekommen von mir selbstverständlich ein Freiexemplar, wenn mein Artikel erscheint, Sergeant Potts«, versprach Ayres. Er glaubte, den Mann magisch in den Griff bekommen zu haben, sagte, daß er sich das Fahrzeug des verschwundenen Autofahrers ansehen und ein paar Fotos schießen wolle und erfuhr, wo sich der Wagen befand.
    Es war eine Autoreparaturwerkstatt in der Nähe der Unfallstelle. Man hatte das Auto dorthin geschoben, um die Straße freizukriegen.
    »Vielen Dank, Sergeant. Sie haben mir sehr geholfen«, sagte Ayres.
    »Keine Ursache«, erwiderte Rory Potts.
    »Ach, noch eins«, sagte Ayres schnell. »Hat man schon eine Spur? Wurde in dem Wagen vielleicht etwas gefunden?«
    »Mir ist nichts bekannt«, antwortete der Beamte.
    Ayres versuchte dieses Gespräch aus Potts' Gedächtnis zu löschen. Ob es ihm gelang, wußte er allerdings nicht.
    Als er das Haus verließ, kam Terri Culp zu sich. Er dachte nicht an sie. Die Schlüssel waren im Moment wichtiger als Terri.
    ***
    Die Kellerwohnung glich der Dekoration einer unheimlichen Grottenbahn. Ich betrat sie allein. Boram wartete im Wagen auf meine Rückkehr.
    Richard Shuck, der Parapsychologe, der mit Russell Ayres an den Ausgrabungen im Iran teilgenommen hatte, war ein dunkelhaariger slawischer Typ ohne jedes Temperament. Ja, man konnte behaupten, er wäre die Verkörperung der Langeweile. Mit großen runden Augen musterte er mich, als ich mich auswies und ihm erklärte, weshalb ich zu ihm kam.
    Er nickte und ließ mich eintreten. Das Lebensfeuer dieses Mannes glich dem eines Achtzigjährigen, dabei war er noch nicht einmal halb so alt.
    An einem Metallgalgen hing ein Skelett - nicht aus Kunststoff, wie Shuck betonte. Es sollten die Gebeine eines Hexers sein, der vor langer Zeit an der Südküste Englands sein Unwesen trieb.
    Auf willkürlich im Raum stehenden Tischen türmte sich Fachliteratur. An der Wand hingen weiß- und schwarzmagische Symbole und Gegenstände. Auf dem Boden standen überall Futternäpfe; der Parapsychologe besaß eine Menge schwarzer Katzen.
    Ein schrilles, feindseliges Krächzen ließ mich herumfahren und zum Revolver greifen. Zum Glück zog ich die Waffe nicht, denn damit hätte ich mich lächerlich gemacht.
    Das Krächzen hatte ein großer schwarzer Rabe ausgestoßen, der in der düsteren Ecke auf einer Holzstange saß und mich mit seinen kleinen Augen scheinbar feindselig anstarrte.
    Ein müdes Lächeln erschien in Richard Shucks farblosem Gesicht. »Entschuldigen Sie, Mr. Ballard. Ich hätte Sie vor Bastard warnen sollen.«
    »Vor Bastard?«
    Shuck nickte. »So heißt der Rabe. Es ist kein schöner Name, ich weiß. Ich habe ihn nicht ausgesucht. Ein Mann brachte mir den Vogel vor etwa drei Jahren, und damals hieß er schon so.«
    »Ich hätte ihn umgetauft«, sagte ich.
    »Das geht nicht. Der Rabe hört auf Bastard.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es ist Ihr Vogel, Mr. Shuck.«
    In dem schummrigen, feuchten und muffig riechenden Raum gab es nur eine einzige Sitzgelegenheit, und die bot mir Richard Shuck an. Ich lehnte dankend ab, da ich nicht länger als unbedingt nötig in dieser deprimierenden Umgebung bleiben wollte.
    Bastard kreischte wieder, doch nun konnte er mich nicht mehr erschrecken.
    »Still, Bastard!« sagte der Parapsychologe.
    »Lassen Sie nur, ich mag ihn«, versetzte ich und lenkte das Gespräch auf Russell Ayres, der nicht Shucks Freund zu sein schien.
    Der Blick des Parapsychologen verdüsterte sich. »Ich bereue, Russell Ayres überredet zu haben, an den Ausgrabungen teilzunehmen. Wir hatten das gleiche Interessengebiet: die persische Geschichte und ihre Kultur. Mich beschäftigte vor allem der christliche Einfluß auf das Partherreich, das 247 vor Christus von Arsakes I. in der Provinz Khorassan gegründet wurde und 226 nach Christus endete. Es war ein in seinen Religionen zerrissenes Reich, in dem auch Christen Fuß zu fassen versuchten. Es entstanden christliche Keimzellen in jener Provinz, die zunächst im verborgenen wuchsen und sich heimlich auszubreiten versuchten. Es kam zu blutigen Christenverfolgungen. Doch die Christen hatten nicht nur die Menschen zum Feind. Auch Asmodis, der Höllenfürst, war gegen sie, und diese geheimen Keimzellen waren ihm ein Dorn im Auge. Deshalb beschloß er, etwas gegen sie zu unternehmen. Hier gehen

Weitere Kostenlose Bücher