Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Schrei aus, als das Messer wie ein Blitzstrahl durch die Küche flog. Hart hackte die Klinge neben Terris schlankem Hals in das Holz. Man konnte kein Blatt Papier dazwischenschieben.
    »Russell, um Himmels willen…!« schrie die Kosmetikerin.
    Aber Ayres lachte nur grausam und machte weiter. Das zweite Messer flog auf Terri Culp zu. Sie glaubte, es würde sie treffen, und schloß entsetzt die Augen. Wieder verfehlte die Klinge nur knapp ihr Ziel.
    Wenn die Messer hätten treffen sollen, hätten sie getroffen, doch Ayres wollte Terri Culp weder verletzen noch töten. Sie sollte nur sehen, wozu er imstande war, damit sie sich keinem seiner Wünsche mehr zu widersetzen wagte.
    Todesangst ist das beste Druckmittel.
    Sieben Messer ängstigten die Frau. Rings um sie herum steckten sie im Holz. Beim siebten Messer knickten Terris Beine ein, und sie stürzte ohnmächtig zu Boden.
    Ayres lachte triumphierend. »Ich denke, das wird dir eine Lehre sein.«
    Er hob die Bewußtlose hoch, nachdem er den Teekessel vom Herd genommen hatte. Der Teegenuß sollte ausfallen. Ayres trug Terri aus der Küche und die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer.
    Er legte sie aufs Bett und setzte sich in den Schaukelstuhl, der daneben stand. Während er darauf wartete, bis sie ihr Bewußtsein wiedererlangte, ließ er vor seinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren, was sich heute alles ereignet hatte.
    Er hatte sich auf dem Weg zu einem Haus befunden, das er unter falschem Namen gekauft hatte. Es hatte ihm erst seit zwei Tagen als Schlupfwinkel gedient, und es befanden sich bereits Dinge dort, die ihm persönlich wertvoll waren. Außerdem befand sich in dem Haus sein Tagebuch, dem er Gedanken anvertraut hatte, die niemanden etwas angingen.
    Er hatte vom Makler die Zweitschlüssel heute ausgehändigt bekommen, und plötzlich erinnerte er sich, daß er diese achtlos auf den Beifahrersitz geworfen hatte. Ein Schildchen mit der Adresse hing daran!
    Wenn die Polizei die Schlüssel gefunden hatte, kannte sie inzwischen sein Versteck. Bestimmt hatte man in diesem Fall dort schon herumgeschnüffelt und das Tagebuch entdeckt.
    Ayres knurrte unwillig.
    Er hatte seinem Tagebuch Zukunftspläne anvertraut. Man würde versuchen, sie zunichte zu machen, wenn man davon wußte.
    Er hätte jetzt losfahren und dieses Haus aufsuchen können. Aber vielleicht wartete die Polizei dort auf ihn.
    Oder war es möglich, daß noch niemand die Schlüssel gefunden hatte? Daß sie immer noch im Wagen lagen?
    Er wußte nicht, wo sich das Fahrzeug befand, aber das ließ sich herausfinden. Sein Entschluß stand plötzlich fest. Mit Terri konnte er sich auch später vergnügen. Die Schlüssel waren ihm im Moment wichtiger.
    Damit ihm Terri Culp während seiner Abwesenheit nicht abhanden kam, riß er die Gardinenschnur ab und fesselte sie. Er band sie außerdem ans Bett und knebelte sie mit einem Taschentuch, das er aus der obersten Lade einer Kommode nahm.
    Terri war noch bewußtlos, als er im Wohnzimmer den Telefonhörer abnahm.
    Seine Linke berührte den Alabasterteufel. Er hoffte, von ihm unterstützt zu werden, wenn er mit der Polizei sprach. Er wählte zuerst den Notruf, erwähnte den Unfall in der Newgate Street und bat um die Nummer des zuständigen Reviers. Er behauptete, er wäre Reporter und wolle etwas über die Sache bringen.
    Dabei blieb er auch, als er mit einem Beamten des zuständigen Reviers sprach. Er schloß die Augen und konzentrierte sich auf die Stimme. Er bemühte sich, einen schwarzmagischen Kontakt herzustellen, damit ihm der Mann keine Schwierigkeiten machte.
    Wieder nannte er sich John Griffith, und er sagte, er würde für den »City Observer« schreiben.
    »City Observer?« fragte der Beamte. »Kenne ich nicht.«
    »Ist 'n kleines Blatt, Sir, aber wir werden eines Tages ganz groß sein. Wir versuchen unseren Lesern keine alltäglichen Berichte zu liefern. Das kommt mächtig an. Natürlich muß sich unsereiner verdammt ranhalten, denn solche Storys sind sehr dünn gesät. Darf ich Sie um Ihren Namen bitten, Sir? Ich würde ihn in meinem Artikel gern lobend erwähnen. Die Leser haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie kooperativ die Hüter des Gesetzes sind.«
    »Ich heiße Rory Potts.«
    »Würden Sie bitte buchstabieren, Inspektor Potts?«
    » Sergeant Potts«, stellte der Beamte richtig.
    »Oh, Verzeihung. Aber ich bin sicher, daß Sie es noch sehr viel weiter als bis zum Inspektor bringen werden, Sergeant. Sie haben eine energische Stimme. Man

Weitere Kostenlose Bücher