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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nun die Überlieferungen auseinander, so daß niemand zu sagen weiß, wo das Böse zuerst zuschlug. Aber es gab Gerüchte und Legenden, die sich vor allem auf jenes Gebiet konzentrierten, in das wir uns vor etwas mehr als einem halben Jahr begaben.«
    Bastard kreischte, als wollte er den Parapsychologen nicht weitersprechen lassen.
    »Es heißt, daß der Herrscher der Finsternis eine kleine Figur schuf«, fuhr Richard Shuck unbeirrt fort. »Eine Figur, die aussah wie er und in der sich seine Kraft befand. Er suchte sich den gläubigsten aller Christen aus und zwang ihn, die Alabasterfigur zu tragen. Damit war der Keim des Bösen gelegt. Dieser lautere Christ wurde zum Verräter an seinem Glauben, zum Satan und zum erbittertsten Feind seiner Glaubensbrüder. Er tötete jene, die ihm trauten, meuchlings und zerstörte, was er mit seinen Brüdern mühsam aufgebaut hatte. Sein Name geriet in Vergessenheit, nicht aber das Teufelsamulett, das es ihm ermöglichte, sich schwarzer Kräfte zu bedienen. Es existieren Zeichnungen von diesem Alabasterteufel, die sich bis in die heutige Zeit erhalten haben, und zahllose Abenteurer, Wissenschaftler und Theologen suchten in den vergangenen zweitausend Jahren nach der von Asmodis geschaffenen Figur. Die einen, um sie zu zerstören, die andern, um sie in ihren Besitz zu bringen, denn man sagte, die Kräfte von einst befänden sich immer noch darin. Als ich Russell Ayres davon erzählte, entschloß er sich, die Reise mitzumachen. Zuerst hatte er gemeint, das Gebiet, in dem die Ausgrabungen vorgenommen werden sollten, wäre seiner Ansicht nach kulturell unergiebig. Als er von Asmodis' Teufel erfuhr, dachte er nicht mehr so. Selbstverständlich sagte er nicht, daß er die Figur haben wollte, aber ich sah einen gefährlichen Glanz in seinen Augen, der mich beunruhigte.«
    »Er fand schließlich, wonach er suchte«, sagte ich. »Und er nahm den Alabasterteufel nach England mit.«
    »Obwohl er das nicht durfte«, sagte Richard Shuck. »Bereits am Ausgrabungsort fragte ich ihn nach der Figur, doch er leugnete, sie gefunden zu haben. Nach unserer Rückkehr - die Ausgrabungen waren tatsächlich sehr unergiebig gewesen - zeigte mir Russell Ayres die Figur, und ich verlangte von ihm, daß er sie zurückgab.«
    »Worauf er Sie mit Hilfe der Höllenkraft, die ihm zu Verfügung stand, beinahe umgebracht hätte«, sagte ich.
    Der Parapsychologe nickte. »Er ist wahnsinnig. Rücksichtslos geht er über Leichen. Der Alabasterteufel ermuntert ihn dazu und verleiht ihm unmenschliche Kräfte.«
    »Ich werde ihm die Figur wegnehmen.«
    »Ich fürchte, das wird nicht viel nützen. Inzwischen ist dieser Mann so sehr vom Bösen verseucht, daß er auch ohne das Teufelsamulett großen Schaden anrichten kann. Die Hölle hat Russell Ayres durch und durch vergiftet. Er gehört mit Sicherheit bereits zu ihr. Wenn Sie ihn unschädlich machen wollen, reicht es nicht, den Alabasterteufel zu zerstören. Sie müssen auch Ayres vernichten. Oder, anders ausgedrückt: Sie müssen ihn töten!«
    Richard Shuck gestand, daß er nicht den Mut hatte, zur Polizei zu gehen, nachdem ihn Ayres magisch attackiert hatte.
    »Es war entsetzlich«, erzählte der Parapsychologe. »Ayres berührte mich nicht. Reglos stand er da, und mir war, als würde mir der Kopf zerplatzen. Ich glaube, er hätte es getan, wenn er damals schon so weit wie heute gewesen wäre, aber er hatte noch nicht gelernt, die Höllenkraft richtig einzusetzen. Als ich die Schmerzen nicht mehr aushielt und halb ohnmächtig zusammenbrach, warnte er mich davor, ihn zu verraten; denn in diesem Fall würde er ernst machen. Ich brauchte einen Monat, bis ich mich dazu aufraffte, die Behörden zu informieren. Ich tat es anonym. Später gab ich auch meinen Namen preis, doch inzwischen war Ayres spurlos verschwunden, und ich muß gestehen, es macht mich nicht glücklich, zu hören, daß er wieder da ist. Obwohl ich vor Ayres und seinem Alabasterteufel immer noch Angst habe, wäre ich doch bereit, Sie zu unterstützen, Mr. Ballard.«
    »Was könnten Sie tun?« fragte ich den Parapsychologen.
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht.«
    Bastard kreischte dazwischen, und zwei Katzen rauften um einen Futternapf, obwohl es genug andere gegeben hätte.
    »Ayres war ein halbes Jahr verschwunden«, sagte ich. »Es wird angenommen, daß er sich im Ausland aufhielt. Kennen Sie ein Versteck in England, in das er sich zurückgezogen haben könnte?«
    Shuck schüttelte den Kopf, ohne

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