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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Vampire passen ins Mittelalter,
vielleicht noch ins vorige Jahrhundert, aber doch nicht in unsere aufgeklärte
Zeit! Wer glaubt schon an Vampire, wer würde es wagen, ein Bekenntnis dieser Art
in der Öffentlichkeit abzulegen? Die Angst, ausgelacht zu werden, ist größer
als die Angst, weitere schreckliche Todesfälle zu riskieren. Absurd, nicht
wahr? Aber das ist unsere Welt, unsere Zeit. Schizophren, Mister Brent!«
    Kersky war verbittert. Was hatte diesen Mann so werden lassen?
Larry kam nicht dahinter.
    »Die Vampire müssen Sie fürchten, Dr. Kersky«, meinte X-RAY-3.
»Sie sind deren Killer. Ich hoffe, nicht der Vampir-Killer, den wir suchen?«
    »Nein, Mister Brent. Da können Sie ganz beruhigt sein. Der bin ich
nicht!«
     
    ●
     
    Sie erreichten das Leichenschauhaus.
    Auf dem Parkplatz standen zwei Autos. Sachtiers Ford und ein
Kleinwagen, ein moosgrüner Fiat 126.
    Das war der Wagen des Angestellten, der die Aufnahmeformalitäten
hier erledigte.
    Noch ehe Kersky seinen Mercedes 280 SE richtig eingeparkt hatte,
öffnete Larry schon die Tür und sprang hinaus.
    X-RAY-3 suchte sofort die Kammer auf, die er nach dem Mittagessen
gemeinsam mit Anton Sachtier betreten hatte. Daß dies alles heute passiert war,
kam ihm schon gar nicht mehr so vor. Er hatte das Gefühl, bereits tagelang an
diesem vertrackten Fall zu arbeiten.
    Larry riß die Tür zur Kammer auf, die nicht verschlossen war.
    Die Laken über den Bahren waren blutverspritzt.
    Auf dem Boden lag der massige Körper von Sachtler Larry ging in
die Hocke und drehte den Kommissar um. Das Gesicht war teigig und bleich.
    »Darf ich?« fragte da Kersky hinter Larry. Die Stimme des Arztes
klang rauh.
    Doch Larry hatte es schon gesehen.
    Anton Sachtier trug das furchtbare Mal, das sein Schicksal
besiegelte, am Hals.
    Kersky nahm an Ort und Stelle die Untersuchung vor. Sachtier
atmete noch schwach, und sein Herz schlug.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm Larry wahr, daß Kersky seine
Armbrust neben sich auf den Boden gelegt hatte. Ein faustdicker, etwa sechzig
Zentimeter langer Pflock war eingelegt. Vorn war der Pflock zugespitzt.
    »Es ist anders.« Kerskys Augen waren zu schmalen Schlitzen
zusammengepreßt. »Er ist kein Vampir! Sehen Sie, hier!« Er deutete auf die
Würgemale auf die roten, blutunterlaufenen Flecken an Gesicht und Händen.
    »Spuren, die auf einen heftigen Kampf schließen lassen.«
    Larry sah sich noch mal die angebliche Bißwunde am Hals an. Es war
nur ein aufgequollener, blau angelaufener Hof um eine einzelne Stichwunde.
Ähnliche Löcher fanden sich auch an den Oberarmen und sogar in der Brust.
    Sachtter bewegte den Kopf und stöhnte.
    Schwerfällig schlug er die Augen auf. Er mußte sie mehrmals
zusammenpressen, als nähme er das Bild vor sich nur verschwommen wahr.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Larry und bettete den Kopf des
Kommissars höher, damit er bequemer lag. Dazu bediente er sich der
verschmierten Laken von den Bahren, die er einfach dick zusammenlegte und unter
Sachtlers Nacken schob.
    »Ah, Sie sind’s… Mister Brent… verdammte Schweinerei… bin zu spät
gekommen… und doch nicht spät… genug. Josef… der Mann aus dem Büro… war nicht
in seinem Zimmer. Da habe ich schon etwas geahnt. Als ich hierherkam… haben sie
mich angefallen… Sie schlugen mich nieder…« Er atmete schwer. Das Sprechen
strengte ihn an. Kersky verschwand nach draußen und holte aus seinem Wagen den
Erste-Hilfe-Kasten.
    »Elfie Sommer… sie hat wieder gelebt… und sie hatte ein
Vampir-Gebiß, Mister Brent…« Schweiß perlte auf Sachtlers Stirn. Larry forderte
ihn auf nicht mehr zu reden und sich erst zu erholen, später könne er dann
alles mitteilen. Aber davon wollte der dicke Kommissar nichts wissen. »Nichts… jetzt
müssen Sie Bescheid wissen! Die Zeit drängt, ich bin ausgefallen. Das hätte
nicht passieren dürfen… Josef… war Elfie Sommers Opfer geworden… Als ich
eintraf, waren sie beide Vampire und schickten sich an die Kammer zu verlassen.
Es kam zu einer Schlägerei… viel weiß ich nicht davon… es ging alles so
schnell, und dann muß ich wohl das Bewußtsein verloren haben…«
    »Man hat Sie verletzt. Womit?« wollte Larry wissen.
    »Josef… hielt etwas in der Hand… er hat es unter der Bahre
vorgezogen… wie eine große Nadel. Als er zustach, habe ich schon am Boden
gelegen. Mister Brent«, berichtete Sachtler schwach.
    Gleich darauf wußte Larry, was der Angestellte Josef in der Hand
gehalten und womit er

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