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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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auf, als würde er aus einem Traum erwachen. »Ich
habe Vertrauen zu Ihnen. Mister Brent«, sagte er plötzlich. »Wenn es mir auch
schwerfällt.«
    »Wenn es Ihnen schwerfällt?« Larry begriff nicht, was der
Österreicher damit sagen wollte.
    »Ich weiß einfach nicht mehr, wen ich vor mir habe, verstehen Sie?
Nein, natürlich können Sie das nicht verstehen! Schließlich wissen Sie nicht,
was gestern abend passiert ist, unmittelbar nach der Rückkehr in meine Wohnung.
Ich will es Ihnen sagen und gehe damit ein großes Risiko ein! Aber vielleicht
habe ich so oder so mein Leben bereits verwirkt.«
    Stockend berichtete er von seiner Begegnung mit dem Fremden, der
sich ihm als Kasparek vorgestellt hatte. Er verschwieg auch nicht die
ungewöhnlichen Vorgänge während und nach der Abwesenheit Kaspareks. Und er
erwähnte auch den Marotsch der schließlich anstelle von Kasparek mehrere
Sekunden lang im Hausflur unten gestanden hätte.
    Larry war ein aufmerksamer Zuhörer und konnte nach dieser
ausführlichen Darlegung der Dinge Sachtiers Verhalten besser verstehen.
    »Ich kann mit Mördern umgehen, mit Dieben und Verbrechern jeglicher
Kategorie. Da komme ich mit, da weiß ich, worum es geht. Aber dieser Fall ist
mehrere Nummern zu groß für mich. Mister Brent«, sagte der Kommissar
abschließend. »Ich weiß nichts von Vampiren und Geistern, von Dämonen und
Hexern. Aber damit habe ich es mit einem Mal zu tun. Ich versuche nicht
aufzugeben. Mein Leben ist bedroht. Aber es geht hier nicht allein um mein
Leben und dem, was ich will. Unschuldige Menschen geraten in Not in Angst und
schreckliche Dinge ereignen sich hier, die vielen den Tod bringen. Ich bin so
weit anzunehmen, daß es einen Gegner gibt der sich in mehreren Masken zeigen
kann. Ich hoffe. Sie sind der Brent, den ich meine…«
    »Ich bin’s, Kommissar.«
    »Ich habe meine Anordnungen in der Tat umgeworfen. Ich lasse die
Vampire beerdigen Mister Brent. Aber es geschieht nicht, um dem seltsamen
Besucher von gestern Gehorsam zu beweisen, sondern einzig und allein darum, die
Dinge endlich in den Griff zu bekommen.« Seine Stimme wurde unwillkürlich
leiser. »Ich gehe zum Schein darauf ein. Jetzt. Ich bin mir jetzt ganz sicher.
Heute nacht hätte ich es noch getan, um mein Leben zu schonen…
    Aber es geht hier um mehr! Die Vampire werden begraben, und ich
werde auf allen Friedhöfen meine Leute haben, welche die Gräber unter Beobachtung
halten, in denen die Vampire liegen. Und dann muß er kommen – dieser Kasparek,
der in einer falschen Maske zu mir in die Wohnung kam. Er braucht die Herzen!
Sieben mal sieben Stück! Und ich werde herausfinden, was er damit macht!«
    Larry stimmte sich mit Sachtier ab. Er hatte viel Vertrauen zu dem
Kommissar. Sachtier trat den Weg nach vorn an. Ein Weg der viele Risiken barg.
Aber er tat das einzig richtige. Larry Brent hätte nicht anders gehandelt.
    X-RAY-3 brachte das Gespräch auf Melanie Gauer und Dr. Leopold Starsky.
Sachtier war weder der eine noch der andere Name bekannt:
    Der Nachrichtendienst der PSA war wieder ein paar große Schritte
voraus, und Larry versprach sich von der Information, die X-RAY-1 ihm gegeben
hatte, sehr viel.
    Je intensiver er sich damit beschäftigte desto wahrscheinlicher
wurde es für ihn, daß hier mehr zu finden war, als auf den ersten Blick schien.
Nur der Zusammenhang wurde ihm noch nicht klar, und den hoffte er durch seine
Gespräche mit Melanie Gauer und Dr. Starsky zu finden.
    Es war wenige Minuten vor neun, als er vor dem Haus ankam, in dem
Melanie Gauer wohnte.
    Die Frau, die bis vor wenigen Tagen Starkys Wohnung in Ordnung
gebracht hatte, lebte im dritten Stock.
    Brent konnte ungehindert ins Haus gehen, die Tür war nicht verschlossen.
Rasch eilte er die hölzerne Treppe empor.
    Im Flur roch es nach Kaffee. Irgendwo schimpfte eine Mutter mit
ihrem Kind. Der Kleine brüllte wie am Spieß.
    Im dritten Stock gab es links und rechts je eine Wohnung. Rechts
wohnte Frau Gauer.
    X-RAY-3 drehte an der altmodischen Klingel.
    In der Wohnung wurde ein Stuhl gerückt, dann waren Schritte zu
vernehmen.
    Hinter der verglasten Tür tauchte ein Schatten auf.
    Es wurde geöffnet.
    Auf der Schwelle stand eine etwa fünfzigjährige Frau mit einer
grau-rotgrün gemusterten Kittelschürze. Das Haar war einfach nach hinten
gebunden. Die Haut von Melanie Gauer war teigig und bleich.
    »Ja bitte? Was wollen S’?« fragte Melanie Gauer.
    Sie roch nach Schnaps. Offenbar hatte sie schon zwei oder drei
Korn

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