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0640 - Das Blut-Rätsel

0640 - Das Blut-Rätsel

Titel: 0640 - Das Blut-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen teufelähnliche Kräfte verleiht? Du bist dumm, Mädchen, du bist sehr dumm. Du hättest dich auf unsere Seite stellen sollen. Jetzt aber ist es zu spät.«
    Das wollte Violetta nicht wahrhaben. Nein, es sollte nicht vergebens sein. Sie hatte noch nie in ihrem Leben jemanden mit irgendeiner Waffe angegriffen. Jetzt konnte sie nicht anders. In dieser Nacht und auf diesem verfluchten Totenacker blieb ihr keine andere Wahl.
    Und sie griff an!
    Es war ein wilder, von Zorn und Hass begleiteter Angriff, erhellt von einem aus dem Himmel zuckenden Blitz, gefolgt vom Peitschen des Donners und gleichzeitig ein Angriff, der das Ziel traf und es trotzdem verfehlte.
    Die Klinge des Dolchs raste nicht in den Körper, sondern traf den Totenschädel!
    Violetta erstarrte. Sie hatte den Ruck gemerkt und auch das anschließende Lachen des Mannes.
    Osgood wusste, dass er gewonnen hatte, und er stand da wie aus Stein.
    Violetta hob den Blick. Osgood lächelte eisig. Die Klinge bewegte sich nicht. Sie klemmte im Maul des Totenschädels und es sah so aus, als hätte sich der Totenkopf darin festgebissen.
    »Und jetzt?«, fragte Osgood flüsternd und gab seiner Stimme einen gefährlichen Klang. »Was willst du jetzt tun, he? Was, sag es!«
    Sie sagte nichts, weil sie nicht fähig war, eine Antwort zu formulieren. Aber sie merkte, dass sie verloren hatte. Der andere war stärker, er hatte sie eiskalt auflaufen lassen.
    »Du wolltest mich töten, wie?«, keuchte er. »Ja, du wolltest mich töten!« Er schüttelte den Kopf.
    »Wie dumm du doch bist, Mädchen, wie dumm! Niemand kommt gegen uns an, denn wir sind stärker. Ich werde es dir beweisen!«
    Blitzartig drehte er den Schädel herum. Violetta hatte den Messergriff sowieso nicht allzu fest gehalten. Durch die Drehung glitt er ihr aus der Hand.
    Als sie nachfassen wollte, traf sie der Tritt am Schienbein. Der Schmerz trieb ihr das Wasser in die Augen, gleichzeitig sackte sie zusammen.
    Das hatte Osgood gewollt. Ein zweiter Tritt beförderte Violetta auf den Rücken. Was um sie herum geschah, bekam sie nicht mit, sie hatte nur Augen für diesen aalglatten Osgood, der vor ihr hochragte wie ein Monstrum.
    Ein böser Mensch, mit einem kalten Lächeln auf den Lippen und eisigen Augen.
    Er hatte den Schädel, und er besaß das Messer, das auf das Opfer wies.
    »Vorbei!«, sagte Osgood. Er konnte den Triumph in seiner Stimme nicht verbergen. »Es ist vorbei…«
    »Wie - wie…«
    »Du bist tot!«
    Violetta schrie. Es war wie eine Explosion. All die schreckliche Angst, die sich in ihr aufgestaut hatte, musste einfach raus. Deshalb brüllte sie so laut.
    Osgood kümmerte das nicht. Er ließ sich fallen. Mit ihm fuhr der Blutdolch nach unten, und Violetta sah beide übergroß auf sich zurasen.
    Dann explodierte die Welt um sie herum in einem furchtbaren Schmerz. Und wie in einem Fieberwahn glaubte sie, das Lachen des Totenschädels zu hören…
    ***
    Cynthia Manson war zu einer riesigen Puppe geworden, die von anderen Kräften gesteuert wurde.
    Eines jedoch musste man ihr lassen. Sie beherrschte ihre Waffe meisterhaft.
    Das Pentagramm drehte sich wie ein tödlicher Kreisel oder eine Säge, die alles zerfetzen würde, was ihr im Weg stand. Ich musste weg, wuchtete mich zur Seite, sah den silberfarbenen Blitz und hörte auch das Pfeifen, mit dem die Waffe durch die Luft schnitt.
    Sie erwischte mich nicht. In einem schrägen Winkel raste sie in das Grab und damit in das Blut hinein, das hoch aufspritzte, sodass seine Tropfen mich erwischten. Ich war nicht liegen geblieben, drehte mich über den Boden und sprang auf die Füße.
    Am Rand bekam ich mit, wie Osgood erschienen war und sich mit Violetta beschäftigte, der ich gern zu Hilfe geeilt wäre, was jedoch nicht möglich war, denn Cynthia Manson wollte meinen Tod, und sie setzte alles dabei ein.
    Sie fiel.
    Senkrecht raste sie dem Boden entgegen. Die Kette schwang sie dabei wie ein Cowboy ein Lasso.
    Über meinem Kopf drehte das Pentagramm Kreise, dann sackte es ab. Der Winkel wurde für mich ungünstig, denn es hätte leicht meinen Kopf abschlagen können.
    Ich wartete eiskalt ab.
    Es war ein Spiel mit dem Feuer, mit dem Leben, aber mir blieb keine andere Wahl.
    Mein Vorteil war die Länge der Kette, deshalb duckte ich mich und rannte los.
    Mit eingezogenem Kopf unterlief ich die Kette und kam an die Frau heran.
    Cynthia zog den Arm zurück. Hinter mir hörte ich den dumpfen Laut, der entstand, als sich das Pentagramm in den Boden bohrte

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