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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen bewegten sich dabei, doch keine der Frauen hatte den Eindruck, als würde er sie vergewaltigen wollen. So wie er schaute, betrachtete ein Schuheinkäufer die Ware.
    Glenda traf es dann stärker. Die Finger der linken Hand glitten auf sie zu. Kurze Stummel, als hätte sie jemand um die Hälfte gekürzt.
    Sie versteifte sich und vereiste innerlich, als der Mann sie prüfte. Dabei schloss sie die Augen. Der Vorgang war entwürdigend. Er ließ nichts aus, Scham kannte dieser Mann nicht. Wieder grunzte er, war wohl zufrieden und kümmerte sich um Glenda nicht mehr, denn er befasste sich von nun an mit Jane Collins, die diesen Prüfvorgang zitternd und mit einer Gänsehaut versehen ertrug.
    Glenda Perkins schloss diesmal ihre Augen nicht. Sie nahm sich die Zeit, den Koloss zu betrachten, was sie außerdem Mut kostete, denn gern schaute sie ihn nicht an.
    Er bestand tatsächlich aus Fett und Masse. So beim ersten Hinsehen. Anders wurde es, wenn man ihn mit dem zweiten Blick und genauer anschaute. Da zeichneten sich unter der sehr bleichen Fettschicht schon die Stränge der Muskeln ab, die andeuteten, welche Kraft in dieser Person steckte.
    An seinem Körper wuchs kein einziges Haar. Er musste sie abrasiert haben, und auch sein Kopf war völlig kahl. Er mochte es wohl nicht, wenn über den Augen Brauen wuchsen, denn diese hatte er ebenfalls entfernt. So sah er aus wie die Reklamefigur für ein Putzmittel, nur zeigten seine Mundwinkel nicht nach oben, sie wiesen in die entgegensetzte Richtung und bildeten eine Fortführung der hart zusammengepressten Lippen. Die Nase erinnerte an einen zusammengedrückten Schwamm.
    Das Fett machte die Wangen pausbäckig, und der kurze Hals sah aus wie gemeißelt. Nichts zuckte oder rührte sich am Körper, bis auf die Augen. Sie befanden sich bei diesem Tastvorgang in ständiger Bewegung, zudem drang ab und zu ein grunzendes Geräusch aus dem Mund.
    Endlich ließ er seine Hände sinken, und Jane Collins atmete tief auf. Die Qual war vorüber, es ging ihr wieder besser. Die hektischen roten Flecken auf den Wangen verschwanden, und dann sprach sie der Mann an. Beide Frauen mussten an sich halten, um nicht anfangen zu lachen, obwohl die Lage ernst war, denn die Stimme klang zwar nicht schrill, aber sie hätte ebenso gut zu einer Frau passen können, denn falsettartige Höhe erreichten Männer nicht. Und die Zeiten, als Operntenöre die Frauenrollen auf der Bühne übernahmen, lagen schon lange zurück. Was hier am Beckenrand vor ihnen stand, war ein astreiner Kastrat, auch Eunuch genannt. Der Herrscher im Harem, der Mann mit der Peitsche, dem jede Frau zu gehorchen hatte, ausgenommen dem Sultan.
    Glenda und Jane hoben die Schultern. Sie wollten dokumentieren, dass sie ihn nicht verstanden. Die glatte Stirn bewegte sich zu einem Wellenmuster: Der Eunuch sah verärgert aus. Tief aus seiner Kehle lockte er ein unwilliges Brummen hervor und deutete mit einem seiner kurzen Zeigefinger auf sich, während er den Mund öffnete und seinen Namen sagte, den er dreimal wiederholte.
    »Mongo Pasha…«
    Dann nickte er den Frauen zu. Die hatten begriffen und wiederholten den Namen abermals.
    Auf dem Gesicht des Haremwächters breitete sich Zufriedenheit aus. Er konnte sogar lächeln.
    Für einen Moment starrte er über das Wasser, drehte sich auf der Stelle um und schleifte die Peitsche mit. Sie rutschte hinter ihm über den Boden wie eine tote Schlange.
    Es stand fest, was sie tun sollten. Dem Mann folgen, raus aus dem Bad, woanders hin.
    Glenda flüsterte Jane zu. »Ob der es wohl schafft, mit einer Blutsaugerin fertig zu werden?«
    »Keine Ahnung.«
    »Schau dir mal die Peitsche an. Die ist dünn und an den Seiten noch besonders bearbeitet worden, als sollte sie eine Messerklinge imitieren.«
    »Die möchte ich nicht abbekommen.«
    »Klar«, sagte Glenda, »du brauchst nur immer lieb zu ihm zu sein. Dann läuft alles wie von selbst.«
    »Vergiss den Sultan nicht.«
    »Auf den bin ich schon gespannt. Schlimmer als unser Mongo kann der auch nicht aussehen.«
    Jane Collins schüttelte leicht den Kopf. »Mir geht diese verfluchte Blutsaugerin nicht aus dem Kopf. Ich will einfach nicht glauben, dass diese Person der einzige Vampir gewesen ist.«
    »Rechnest du mit einem Vampir-Harem?«
    »Genau. Mich kann hier nichts mehr erschüttern. Ich bin auf alles vorbereitet.« Sie wechselte das Thema. »Hat er dir eigentlich wehgetan, als er dich abtastete?«
    »Nein, Jane, das ist es ja. Seine Finger waren sehr

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