Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Antwort, dachte aber daran, dass er eingeweiht worden war und ich ihm auch den Rest mitteilen konnte. »Uns geht es um das Frauenhaus.«
    »Dachte ich mir. Steckt da jemand drin, den Sie unbedingt herausholen wollen? Eine Freundin oder so?«
    Ich spreizte zwei Finger ab. »Zwei sogar.«
    »Ach du Scheiße, das ist ein Hammer. Sie wollen zwei Frauen aus dem Harem holen?« Donati fing an zu lachen. »Das packen Sie nicht, das ist unmöglich, glauben Sie mir.«
    »Weshalb?«, fragte Suko sanft.
    »Kann ich Ihnen sagen.« Er knetete seine dicke und gleichzeitig lange Nase. »Eigentlich müssten Sie ja selbst darauf kommen, Suko. Haben Sie noch nie zuvor Geschichten gelesen, in denen geschrieben stand, dass Europäer versuchten, in ein Frauenhaus einzudringen, und dass man ihnen, wenn man sie erwischte, die Schwänze abgeschnitten hat?« Er lachte dreckig.
    Man konnte gegen seine Wortwahl sagen, was man wollte, irgendwie stimmte sie.
    »Jetzt sind Sie platt, wie?«
    »Nein«, meinte Suko, »das nicht. Wir hatten damit gerechnet. So unbedarft sind wir nicht.«
    »Und trotzdem wollen Sie es versuchen?«, wunderte sich Donati.
    »Ja, wir gehören zum Club der Lebensmüden.«
    »Das sehe ich auch so.« Er streifte Asche ab. »Eines muss man Ihnen lassen, Mut haben Sie. Sind Ihnen die beiden Frauen so viel wert, dass Sie Ihr Leben für sie aufs Spiel setzen?«
    »Es ist unser Leben.«
    »Weiß ich, weiß ich. Habe ich auch nichts gegen, Meister. Aber sagen Sie hinterher nicht, dass ich Sie nicht gewarnt hätte, vorausgesetzt, Sie können dann noch reden.«
    Ich stieß ihn an. »Darf ich Sie mal was fragen, Donati?«
    In seinen Augen blitzte es. »Klar, Sinclair. Aber reden Sie nicht über Moral oder so etwas.«
    »Nein, nein, mir geht es da um etwas anderes. Ich will einfach wissen, ob Sie an Dämonen oder schwarzmagische Kräfte glauben. Mehr nicht.«
    »Hä?« Meine Frage hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Er zog ein dummes Gesicht. »Darf das wahr sein? Habe ich richtig gehört? Kommen Sie mir mit Dämonen?«
    »Sie haben gute Ohren.«
    »Tut mir Leid, aber was hat das denn damit zu tun?«
    »Glauben Sie daran?«
    »Die Berber ja«, erwiderte er und bewegte sich unruhig auf dem Sitzkissen. »Sie glauben wirklich daran. Sie haben auch eine völlig andere Weltanschauung als wir. Aber ich sehe das anders. Ich glaube an andere Dinge, Mister.«
    »Zum Beispiel?«
    Er bewegte Daumen und Zeigefinger gegeneinander. »An Dollars, Franken, Yen und D-Mark. Das ist mein Credo und nichts anderes. Nur dann können Sie sich in dieser Welt einigermaßen durchschlagen und auch zurechtkommen. Alles Weitere überlasse ich den übrigen Menschen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Sehr gut.«
    »Glauben Sie denn daran? Ich meine, als Bullen müsste man doch eigentlich drüberstehen.«
    »Wir schon.«
    »Dann sind Sie die letzten Träumer, kann ich Ihnen sagen.« Er wechselte das Thema und schaute zunächst auf seine Uhr. »Hören Sie. Ich habe mir einen Zeitplan zurechtgelegt. Wann immer Sie in den Harem eindringen wollen, es ist fast unmöglich. Wenn Sie es aber versuchen, dann in der Nacht. Da sind die Chancen um einige Promille größer.«
    »Wird dieses Paradies nicht beleuchtet oder bewacht?«
    »Doch, Sinclair, aber die Scheinwerfer können nicht alle Stellen genau ausleuchten. Sie müssen sich eben durchschlängeln. Und noch etwas. Zäune existieren nicht. Der Sultan hat sich auf Mauern verlassen, die müssen Sie überklettern.«
    »Okay, machen wir.«
    »Dann wäre ja alles klar. Ich werde bis zum Morgengrauen auf Sie warten, und wir nehmen Ihren Jeep. Den habe ich persönlich ausgesucht, und der schafft die Strecke auch, bei der Sie seekrank werden können, weil sie so schlecht ist.«
    Der Knabe im Anzug tauchte auf. Er blieb gebückt stehen und traute sich nicht von der Tür weg.
    Erst als Donati ihm zuwinkte, kam er näher und ging dabei mit steifen Schritten.
    »Moment mal«, sagte der Zigarettenraucher zu uns. »Ich habe mit ihm noch etwas zu bereden.«
    »Wir stören Sie nicht.« Suko und ich standen auf. Ich ging zum Wirt und zahlte die Getränke in französischen Francs. Als ich mich umdrehte, verließ der Araber den Raum.
    »Alles klar?«
    Auch Donati stand auf und nickte mir zu. »Ja, wir haben noch Geschäfte machen können.«
    »Sie kaufen den Berbern Teppiche ab?«
    »So ist es, Sinclair. Irgendwie muss man die Leute ja am Leben lassen, finden Sie nicht auch?«
    »Mir kommen gleich die Tränen, Donati. Am Leben

Weitere Kostenlose Bücher