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0643 - Das fliegende Grauen

0643 - Das fliegende Grauen

Titel: 0643 - Das fliegende Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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euch haben, gehört ihr endgültig mir.« Aus reiner Vorfreude leckte er die letzten Blutstropfen von den Lippen. Sein grausames Lächeln blieb, die Augen funkelten, und er sprach davon, dass er Spaß haben wollte, sehr viel Spaß sogar.
    »Dann tu es sofort!«, schrie Jane. Sie richtete die Waffe auf den Blutsauger, ohne Mallmann damit beeindrucken zu können.
    »Nein, ich habe Zeit. Ich will meine Rache genießen. Vor allen Dingen bei dir, Jane. Ich habe nicht vergessen, dass du es gewesen bist, die Sinclairs Mutter rettete.«
    »Ja, Sinclair!«, schrie Jane. »John Sinclair. Ihn und Suko hast du in deiner Rechnung vergessen.«
    »Tatsächlich?«
    »Natürlich. Oder meinst du nicht, dass die beiden versuchen werden, uns zu finden?«
    Mallmann überlegte, bevor er es zugab. »Doch, das stimmt. Das ist sicherlich wahr. Nur werden sie keine Chance haben, überhaupt keine. Sie wissen nicht, wo ihr seid. Es gibt keine Spuren, gar nichts. Es ist alles ausgelöscht. Sie werden sich im Kreise drehen. Und wer denkt schon an ein verlassenes Wüstental im marokkanischen Atlas-Gebirge? Ich bestätige den beiden sehr viel Fantasie, aber das ist einfach zu viel verlangt, wenn ihr versteht.«
    Glenda wollte es nicht wahrhaben. »Ich glaube, du kennst die beiden nicht. Mallmann. Vergiss nie, dass sie…«
    Der Vampir winkte ab. »Und wenn schon. Wenn sie hier erscheinen, was können sie schon ausrichten? Das Paradies ist bewacht wie eine Festung, nicht allein von Wächtern oder Soldaten. Mittlerweile sind sie zu Vampiren geworden. Zumindest die Hälfte von ihnen, und die andere Hälfte wird es bald sein.«
    Es waren Worte, die beide Frauen schockierten, weil Mallmann sie mit einer für sie schlimmen Sicherheit angesprochen hatte.
    Dann ging er. Sicherheitshalber traten die Frauen zurück, was Mallmann zu einem Lachen veranlasste. »Keine Sorge, ich werde euch schon nichts tun, noch nichts. Die Zeit ist noch nicht reif, aber bald. Ich will euch einzig und allein die Angst nehmen. Die Angst vor dem Verschwinden des Mondes, vor dem Erscheinen der Sonne.« Er sprach flüsternd, jedes Wort betonend.
    »Das wäre auch für dich fatal!«, gab Jane zurück. »Magst du dir auch noch so mächtig vorkommen, die grelle Wüstensonne kann auch einen Vampir wie dich zu Staub zerfallen lassen.«
    Mallmann leckte wieder über seine Lippen. Dann schüttelte er leicht den Kopf und holte den Blutstein aus der Tasche. Auf der offenen Handfläche ließ er ihn liegen.
    Er schimmerte in einem dunklen Rot und sah aus, als wäre Blut gefroren. »Seht ihn euch genau an! Es ist der Stein, den mir euer John Sinclair gab. Er sorgt dafür, dass ich so gut wie unbesiegbar bin. Das Blut der uralten Vampire ist in ihm konzentriert. Wer ihn besitzt, ist allen Menschen überlegen. Allen!«, rief er vor dem Lachen, das ihn auch auf seinem Weg zur Tür begleitete. Er verließ den Raum dort, wo Glenda und Jane ihn betreten hatten.
    Dann war es still…
    ***
    Es vergingen Sekunden, bevor sich die beiden Frauen so weit erholt hatten, dass sie realistisch über ihre Lage nachdenken konnten. Glenda strich ihre Haare zurück und merkte dabei, dass die Handflächen feucht geworden waren, als hätte jemand eine Mischung aus Öl und Wasser über sie gekippt.
    Jane Collins schritt durch die Pracht, vorbei am Teich, der durch den Springbrunnen gespeist wurde.
    Sie entdeckte hinter einem Vorhang ein Fenster, schlug gegen die Scheibe und stellte fest, dass sie verdammt dick war.
    »Panzerglas?«, fragte Glenda. »Es sieht so aus.«
    »Dann sitzen wir fest.«
    »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Nein.« Glenda schaute zu Boden. »Nur frage ich mich, ob es wirklich keinen gibt, auf den wir uns verlassen können. Der nicht zu den verdammten Blutsaugern gehört.«
    »Doch!«, rief Jane. »Es gibt ihn. Mongo Pasha. Er scheint die Vampire zu hassen. Hätte er sonst vor unseren Augen die Blutsaugerin getötet? Er muss sie hassen.«
    Erst staunte Glenda, dann nickte sie. »Ja, Jane, ja, das ist unsere Chance. Vorausgesetzt…«
    Jane sprach den Satz zu Ende. »Es hat ihn nicht erwischt.«
    »Ja.« Glenda konnte ein schrill klingendes Lachen nicht unterdrücken. »Himmel, wenn ich daran denke, wird mir ganz anders.« Sie schüttelte sich. »Dass ich mich mal auf einen Haremswächter verlassen muss, hätte ich auch nicht gedacht.«
    Jane Collins warf dem Sultan einen Blick zu, der sich noch nicht rührte. Wie eine schlaffe, übergewichtige Puppe hing er in seinem Sitzkissen. Die

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