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0643 - Das fliegende Grauen

0643 - Das fliegende Grauen

Titel: 0643 - Das fliegende Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir…«
    Mallmann mischte sich ein. Er hob beide Hände und lächelte wie ein gütiger Vater, während in seinen dunklen Augen das Eis glitzerte. »Was willst du dich mit Frauen abgeben? Höre mir zu, was ich dir zu sagen habe, Sultan.«
    Der Orientale rollte mit den Augen. Die Diamanten in seinem Brillengestell funkelten. »Was denn?«
    »Das brauchen die beiden nicht zu hören. Ich werde es dir ins Ohr flüstern.«
    »Ah ja, das ist gut.« Er legte die Waffe wieder weg und neigte sich zur Seite.
    »Ich fürchte, dass es gleich so weit ist«, hauchte Glenda Perkins. »Dann beißt er zu!«
    »Hamid will keine Lehre annehmen.«
    »Mist. Und was tun wir?«
    »Mal sehen, dass wir an die Waffen kommen.«
    »Gegen Vampire?«
    »Ich weiß, es ist nicht optimal. Aber was sollen wir machen? Vielleicht gibt es auch andere Gegner hier. Ich rechne mittlerweile mit dem Schlimmsten.«
    »Okay, wie du willst.«
    Mallmann hatte einen Bogen geschlagen. Der Sultan war ahnungslos. Er schaufelte jetzt Rosinen in seinen weit geöffneten Mund.
    Mallmann grinste den Frauen zu. Dass sie auf dem Sprung standen, war ihnen anzusehen, aber sie hatten keine Chance. Dennoch schielten beide dorthin, wo Mallmann hergekommen war. Da befand sich eine Tür, die in andere Gemächer führte. Möglicherweise konnten sie dort verschwinden, bevor es eskalierte.
    »Noch eines«, sagte Dracula II. »Solltet ihr mit dem Gedanken spielen, zu fliehen, könnt ihr das tun. Ihr werdet nur nicht weit kommen. Meine Diener sind unterwegs, um auch den Rest zu holen. Ihr werdet nur auf Blutsauger stoßen.«
    Jane wollte etwas sagen. Ihre Stimme jedoch erstickte vor Wut.
    Neben ihr stand Glenda. Und sie hatte Tränen in den Augen.
    Mallmann blieb neben dem Sultan stehen. Der legte den Kopf leicht schief und drückte ihn zurück, weil er in das Gesicht des Vampirs sehen wollte.
    Noch hatte er nichts von dessen Vampirzähnen entdeckt. Mallmann sprach gelassen mit ihm. »Du bist hier der Herrscher, aber du brauchst manchmal auch Rat.«
    »Ja, das brauche ich.« Hamid nickte. »Ich kann nicht alles allein machen. Mir ergeht es da wie dem König.«
    »Genau. Und deshalb will ich dir sagen, welche Spielchen die beiden Frauen am liebsten haben.«
    »Ach, das weißt du?«
    »Sicher.« Mallmann blickte in die gierig glänzenden Augen des Orientalen. »Ich kenne sie sehr gut. Hätte ich sie dir sonst ans Herz gelegt, mein Freund?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Siehst du!« Mallmann beugte sich nach unten, und Abdul Hamid legte seinen Kopf noch schiefer, damit der Vampir in sein Ohr flüstern konnte.
    »Der ist irre«, stieß Glenda hervor. »Der merkt nicht mal was, verdammt.«
    »Wieso auch?«
    Mallmann beugte sich noch tiefer. Er sprach dabei und lullte den Sultan durch die Worte ein.
    Plötzlich öffnete er den Mund. Sein Kopf befand sich in einer Lage, die es Hamid unmöglich machte, etwas zu erkennen.
    Erst jetzt zog Mallmann die Lippen zurück und schielte dabei auf die beiden Gefangenen. Es kam ihnen vor, als würde der Vampir lächeln. Er machte sich einen Spaß daraus, die Vorbereitungen für seine grausame Tat in die Länge zu ziehen.
    Jane und Glenda sagten nichts. Es hatte keinen Sinn mehr, den Sultan warnen zu wollen. Der hätte sowieso nie auf sie gehört, denn Mallmann genoss sein vollstes Vertrauen.
    Zwar lagen die Revolver, der Dolch und auch das schmale Schwert in Reichweite und mit einem Sprung hätten sie die Waffen erreichen können, aber was brachte das?
    Nichts. Gegen Mallmann hätten sie mit den normalen Kugeln nichts ausrichten können. Sie hätten den Blutsauger nur noch mehr gereizt.
    Also blieben sie stehen und lauschten den Atemzügen des Sultans, dessen Augen sich hektisch hinter den Gläsern der kostbaren Brille bewegten, ein Zeichen seiner Nervosität.
    Durch das langsame Zurückziehen der Lippen waren die beiden Zähne erschienen.
    Überlang, dolchspitz…
    Gefährliche Hauer, für die ein Stück Haut kein Hindernis darstellte.
    Wie jetzt!
    Er rammte seinen Kopf nach unten und schlug die Zähne in den Hals des Sultans.
    Nicht nur der schrak zusammen, auch die beiden Frauen konnten nicht starr zuschauen. Glenda Perkins hatte das Gefühl, als wäre sie selbst gebissen worden. Sie führte ihre Hand gegen den Hals, und Jane schloss für einen Moment die Augen, stand starr, aber über ihren Rücken rann schon der Schauer einer kalten Haut.
    Der Sultan sank zurück. Er hatte den Mund geöffnet. Die Brille war verrutscht. Ein Auge lag frei.
    Darin

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