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0645 - Das ewig Böse

0645 - Das ewig Böse

Titel: 0645 - Das ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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allmählich das Bewußtsein verlor. Kämpf dagegen an, befahl er sich selbst, du mußt eine Möglichkeit finden!
    Und dann sah er seine Chance!
    Seine rechte Hand umklammerte immer noch den Blaster. Wenn sein Plan aufgehen sollte, konnte er nur hoffen, daß er die Waffe auf Lasermodus und nicht auf Betäubung gestellt hatte.
    Mit letzter Kraft hob er die Waffe und feuerte in die Schneewand.
    Fauchend drang der blaßrote Laserstrahl in den Schnee ein, durchschnitt ihn und hinterließ weißen Wasserdampf, der aus dem Loch nach oben stieg. Ein wenig Schnee rieselte nach unten. Das war bei weitem nicht genug.
    Na komm schon, dachte Zamorra und feuerte erneut.
    Mit Erfolg!
    Die instabil gewordene Schneewand brach zusammen und stürzte in das Loch. Der Blaster wurde ihm aus der Hand gerissen und verschwand unter den weißen Massen. Immer mehr Schnee rutschte nach und begrub den Parapsychologen.
    Dann wurde es still.
    Und kalt.
    Mühsam tastete er unter dem Druck des Schnees nach dem Dhyarra-Kristall. Seine Hand fand ihn und löste ihn vom Trikot. Dann verlor er das Bewußtsein.
    Zamorra hatte hoch gepokert, als er darauf hoffte, daß die Spezialkleidung nicht genug magische Energie haben würde, um sich in dem eiskalten Schnee weiter aufzuheizen. Er hatte recht gehabt, aber doch verloren, denn jetzt besaß er nicht mehr genügend Kraft, sich aus dem Schnee freizukämpfen.
    Er erstickte!
    ***
    Der Jäger trat zwischen den Bäumen hervor und ging zu dem Platz, an dem er bis eben noch ein bizarres Schauspiel beobachtet hatte.
    Ein Mann war aus dem Nichts aufgetaucht, hatte sich einen Moment lang umgesehen und war dann anscheinend in Streit mit seiner Kleidung geraten.
    Der Jäger verstand die genauen Abläufe nicht, aber der Unbekannte war im Schnee eingesunken und dann verschwunden. Jetzt wies nur noch der aufgewühlte Schnee darauf hin, daß hier etwas Ungewöhnliches vorgefallen war.
    Der Jäger, der auf den Namen Rekoc hörte, war nicht gerade mit zuviel Intelligenz gesegnet. Das hatten ihm die anderen zumindest immer wieder gesagt. Und so ging er auch jetzt erst einmal in die Hocke und überlegte, wie er sich am besten verhalten sollte.
    Wenn er dem Mann nicht half, würde er sterben, soviel war Rekoc klar. Aber wenn er ihm half, bestand die Gefahr, daß der Mann auch ihn angreifen würde. Mit jemandem, der sich mit seiner Kleidung stritt, war bestimmt nicht zu spaßen. Andererseits würde ihm im Lager niemand die Geschichte glauben, wenn er sie ganz ohne Beweis erzählte. Und erzählen wollte er sie.
    Rekoc sah sich um. Er war ganz allein im Wald, es gab niemanden, der ihm die Entscheidung abnehmen konnte.
    Er kratzte sich am Kopf. Es gab so viele Dinge zu berücksichtigen, daß er nicht wußte, wo er anfangen sollte. Wenn er noch länger wartete, würde der Mann in jedem Fall sterben, und Rekoc erfuhr nie, wo er hergekommen war und was er in seinem Wald wollte. Dann war da noch die Sache mit dem schmelzenden Schnee…
    Rekoc seufzte und faßte sich ein Herz. Es würde schon gutgehen.
    Mit einer riesigen Pranke griff er in den Schnee und tauchte fast bis zur Schulter ein. Nach einem Moment des Suchens bekam er den Arm des Mannes zu fassen und zog ihn mühelos aus dem Schnee. Er lehnte ihn vorsichtig an einen Baum und starrte ihn an.
    Der Mann bewegte sich nicht.
    Rekoc stupste ihn an.
    Nichts.
    Der Jäger seufzte erneut. Anscheinend hatte er doch zu lange gewartet. Zumindest konnte er die Leiche mit ins Lager nehmen und den anderen davon erzählen. Von dem Mann würde er aber wohl leider nichts mehr erfahren.
    Der Mann hustete.
    Rekoc machte einen Satz zurück. Jetzt bekam er es doch mit der Angst zu tun. Mit ein paar Schritten verschwand er zwischen den Bäumen und griff nach der Keule, die er dort eben abgestellt hatte. Er hob sie hoch über den Kopf und wartete.
    Sollte der Unbekannte auch nur eine falsche Bewegung machen, würde er zuschlagen.
    ***
    Tausend Jahre zuvor
    Prahil-Girad sah aus dem Fenster seines Turms auf die Stadt, die sich unter ihm ausbreitete. Nicht umsonst galt sie als die schönste aller Städte, die von den Architekten ihrer Welt San erbaut worden war. Geschwungene Türme schraubten sich, den Gesetzen der Schwerkraft widersprechend, in schwindelerregende Höhen empor. Im warmen Sonnenlicht erstrahlten sie in den Farben des Regenbogens. Hin und wieder, wenn die Wolken kurz die Sonne verdeckten, spielten die Farben auf magische Weise miteinander und schufen leuchtende Gebilde, die zwischen den

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