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0646 - Der Templer-Jäger

0646 - Der Templer-Jäger

Titel: 0646 - Der Templer-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du gesagt hast?«
    Er legte eine Hand gegen sein blaues T-Shirt in Höhe der Brust. »Ich schwöre es.«
    »Gut, dann kannst du mir sicherlich helfen.«
    »Was suchen Sie, Monsieur?«
    »Eine Spur zu den Templern. Ich habe gehört, dass dieser Platz Carreau du Temple heißt. Da muss es doch einen Hinweis auf die Gruppe geben, nehme ich an.«
    Er aß ruhig weiter. Ich wurde schon ungeduldig und wollte nachhaken, aber Toto hatte nur überlegt und nickte plötzlich zweimal sehr heftig. »Ja, ich habe eine Antwort.«
    »Wie lautet die?«
    »Es haben hier mal Templer gewohnt.«
    Ich verdrehte die Augen. »Das weiß ich selbst. Ich suche nach heutigen Spuren.«
    Er rieb seine kleine Nase. »Da weiß ich auch nicht so recht…«
    »Denk mal nach.«
    Das Nachdenken dauerte so lange, bis das Glas leer und das Baguette gegessen war. Er antwortete mit einem Schrei. »Ja, ich weiß es, glaube ich.«
    »Raus mit der Sprache.«
    Zwei Frauen schoben sich vorbei. Die eine roch nach Parfüm, die andere nach Schweiß. Beide sahen aus, als hätten sie mehr als zwanzig Jahre auf dem Strich verbracht. Auch das gehörte dazu.
    »Es gibt da ein Geschäft. Sehr klein, sehr eng und schmal. Da verkaufen sie so etwas.«
    »Was verkaufen sie?«
    »Über Templer. Bücher und so.«
    War das die Spur? Ich blickte in sein Gesicht. Falschheit entdeckte ich nicht in den Augen. »Wo befindet sich der Laden? Müssen wir da lange laufen?«
    »Nein, gar nicht. Direkt hier in der Nähe. Vielleicht fünfzig Meter weiter.«
    »Okay, dann nimm mich mit.«
    »Ich könnte noch etwas trinken«, sagte das kleine Schlitzohr grinsend.
    »Aber kein Bier.«
    »Egal.«
    Ich kaufte ihm eine Dose Fruchtsaft. Er zeigte keine große Begeisterung und steckte sie zunächst in die Hosentasche. Mit einer Kopfbewegung deutete er an, dass er weitergehen wollte.
    Wir blieben auf dem Gehsteig. Ich konnte darüber nachsinnen, ob er mich reingelegt hatte oder tatsächlich eine Spur vorhanden war, die mich zum Ziel brachte.
    Toto war fröhlich. Er pfiff einige Schlager vor sich hin und bewegte sich rhythmisch im Takt.
    Der Laden war leicht zu übersehen, denn ein Schaufenster gab es nicht. Nur eine offene Haustür.
    »Da soll ich hinein?«
    »Ja, auf der rechten Seite.«
    »Und was wird dort verkauft?«
    »Bücher, Schilder, alles. Viel Geschichte.« Toto grinste breitlippig. »Ich gehe jetzt.«
    »Okay, aber lass das Klauen sein. Es hat keinen Sinn, in fremde Taschen, zu greifen.«
    »Manchmal doch«, erwiderte er und war verschwunden.
    Ich betrat den schmalen Flur, in dem es stank, als wäre dort altes Wasser ausgelaufen. Die Wände zeigten einen dunklen Anstrich. Dafür waren sie mit einer hellen Farbe besprayt worden. Große Parolen von einer Revolution lockten den Betrachter. Mich ließen die Dinge kalt.
    Der Laden bestand aus einem Raum, kaum größer als eine Küche. Nur entdeckte ich hier keine Herde oder Küchenschränke, sondern selbst zusammengenagelte Regale, auf denen die Bücher und Gegenstände standen, die verkauft wurden.
    In der Tat glitt mein Blick über zahlreiche Buchrücken hinweg, und aus der Ecke erhob sich ein sehr kleiner Mann, um mich, den einzigen Kunden, zu begrüßen.
    Händereibend kam er näher. Sein Aussehen sah etwas arabisch aus. Er trug ein helles Hemd und eine schmuddlige Hose aus Cord. Den Kopf legte er schief, um hochschauen zu können.
    »Was kann ich tun?«
    »Ich schaue mich um.«
    »Bitte sehr, Monsieur, bitte. Es ist alles sehr interessant. Viel Geschichte.«
    »Das sehe ich«, erwiderte ich murmelnd. »Mich interessiert die Geschichte sehr.«
    »Sie kommen aber nicht von hier?«
    »Nein, aus London.«
    »Ah, da lebt ein Bruder von mir. Ich bin übrigens Aaron Winter. Stamme aus Israel.«
    »Angenehm.« Meinen Namen sagte ich nicht.
    Winter zog sich wieder zurück. Er hockte auf einem Stuhl mit kleiner Sitzfläche. In der Nähe stand eine winzige Rechenmaschine. Sie allerdings wurde zum Verkauf angeboten. Winter selbst tippte in einen Rechner Zahlenreihen.
    Ich kümmerte mich nicht um ihn. Die Bücher waren wichtiger. Templerliteratur suchte ich.
    Bücher, die sich speziell mit dem Thema beschäftigten, fand ich keine. Viele Werke über die französische und die Pariser Geschichte. Darin würde sicherlich das eine oder andere Kapitel die Templer streifen, aber das wollte ich nicht.
    Trotz seiner Rechnerei hatte Winter mich beobachtet und wohl auch meinen Frust festgestellt. »Suchen Sie etwas Bestimmtes, Monsieur?« Er strich über seinen

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