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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machte, würde ich beinahe behaupten, es wäre das Blut eines Außerirdischen.«
    »Reden Sie ruhig weiter«, bat Zamorra.
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Bei Ihrem Gewicht? Ich mach’ mich doch nicht unglücklich, Dottore. Davon wird man schnell kurzatmig. Gehen Sie davon aus, daß es wirklich Blut ist. Außerirdisch - vielleicht, vielleicht auch nicht.«
    »Wollen Sie damit ernsthaft behaupten, es gäbe Außerirdische?«
    »Natürlich gibt es uns«, erwiderte Zamorra mit todernstem Gesicht. »Zweifeln Sie etwa, obwohl Sie mich vor sich sehen?«
    »Sie wollen mich wirklich auf den Arm nehmen.«
    »Nein«, sagte Zamorra. »Ich gebe zu, das war eben ein Scherz. Aber könnten Sie sich vorstellen, daß die Probe von mir stammt? Daß es mein Blut wäre?«
    »Dann wären Sie tot«, sagte Dr. Augustino. »Weil die Menge des von dem Hämoglobin-Ersatz transportierten Sauerstoffs für Ihren Organismus bei weitem nicht ausreicht. Wer dieses Teufelszeug in den Adern hat, müßte unter permanentem Sauerstoffmangel leiden, in einer Form, die kein Mensch überleben kann, auch kein Tier.«
    »Aber es ist Blut?«
    »Alles deutet darauf hin. Wenn es wirklich nichts Außerirdisches ist, dann muß es künstlich erzeugt worden sein.«
    Zamorra nickte. »Erinnern Sie sich an die Sensationsartikel, die im letzten Sommer durch die Presse gingen?«
    »Ach, diese Monster, die es angeblich geben sollte?«
    »Können Sie sich erinnern, wo die gesichtet worden sein sollten?«
    Dr. Augustino überlegte und zuckte mit den Schultern.
    »Hagar Qim«, warf der ansonsten schweigsame Bürohengst ein. »Stimmt's?«
    »Stimmt«, sagte Zamorra. »Und in Hagar Qim habe ich in der vergangenen Nacht diesen verschmutzten Blutrest gefunden. Dottore , halten Sie es für möglich, daß ein uns unbekanntes Wesen, vielleicht steinzeitlichen, vorzeitlichen Ursprungs, überlebt haben könnte? Und solches Blut in den Adern trägt?«
    »Unmöglich.«
    »Was, wenn der Stoffwechsel entschieden anders aussieht, als wir es kennen, und nicht unbedingt auf Sauerstoff angewiesen ist?«
    »Unsinn. Leben, das auf Kohlenstoffverbindungen basiert, und dazu gehört auch dieses seltsame sauerstoffarme Blut, benötigt Sauerstoff für die Verbrennungsprozesse, die die nötige Energie zum Leben liefern. Spielen Sie auf irgendwelche Science Fiction-Beschreibungen fremder Lebensformen an? Methan-Ammoniak-Verbindungen wären eine Möglichkeit, die aber hier auf der Erde nicht in Betracht kommt, weil wir eben eine sauerstoffdominierte Atmosphäre haben und es für Methan-Ammoniak-Atmer hier erstens viel zu kalt und zweitens vom Luftdruck her viel zu dünn wäre. Außerdem sind keine entsprechenden Trägersubstanzen in dieser Blutprobe vorhanden. Alles andere wäre aber noch größerer Mumpitz.«
    »Da ist irgendwie was dran«, entfuhr es Nicole im Hintergrund. »Alle Lebensformen, die wir bisher entdeckt haben, haben wir auf Sauerstoffwelten gefunden.«
    Dr. Augustino sah sie nachdenklich an.
    »Sie sehen nicht so aus, als wollten Sie mich verkaspern«, sagte er. »Nun, das ist nicht mein Problem. Ich hoffe nur, daß es keine intelligenten außerirdischen Zivilisationen gibt.«
    »Warum hoffen Sie das?«
    »Weil wir Menschen dann die Dorftrottel des Universums wären. Hören Sie, wenn Sie das Geschöpf finden, das dieses Blut verloren hat - bringen Sie es mir her! Ich muß es untersuchen. Das ist etwas so Ungewöhnliches, Fantastisches…«
    »Wir suchen selbst noch danach«, gestand Zamorra. »Aber wenn es irgendwie möglich ist, halten wir Sie auf dem laufenden. Die Rechnung für diese Analyse senden Sie bitte an…«
    »Wenn Sie mir den Besitzer des Blutes bringen, vergessen Sie die Rechnung«, sagte Augustino. »Dann kriege ich den Nobelpreis, und der ist viel mehr wert.«
    ***
    Als sie das Labor verließen, war es Mittag geworden. Nicole deutete auf ein Restaurant, nur wenige Meter entfernt. »Was hältst du davon, unser Frühstück nachzuholen?«
    »Eventuell könnte man gleich etwas opulenter dinieren und es mit dem Mittagessen verbinden«, entgegnete Zamorra. Entschlossen eroberten sie einen der Tische.
    Sie saßen günstig; durch das Fenster konnten sie ihren Mietwagen sehen. Auf Gehweg und auch Straße herrschte rege Betriebsamkeit. Unzählige Männer und Frauen jeden Alters schoben sich aneinander vorbei, wurden von Autos angehupt, wenn sie unversehens auf die Fahrbahn gerieten, plauderten miteinander, oder hatten es einfach nur eilig.
    Eine junge Frau mit rotem

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