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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Haar schien Zeit im Überfluß zu haben; auffällig langsam schlenderte sie an dem C 220 vorbei.
    »Das Haar ist niemals echt!« behauptete Nicole. »Ein solches knalliges Schockrot gibt's in der Natur überhaupt nicht. Und diese Haar fülle…«
    Wenn sie sonst keine Sorgen hatte… Zamorra interessierte mehr, warum diese Frau sich für den Mercedes interessierte. Vorhin war sie wesentlich rascher gegangen, jetzt nur noch sehr langsam, sah dabei durch die Scheiben ins Fahrzeuginnere und warf dann einen Blick in die Runde, während sie nur langsam weiterging. Dann sah sie direkt in Zamorras Richtung.
    Er glaubte ein kaum merkliches Zusammenzucken zu registrieren. Die Rothaarige wandte sich ab und ging jetzt rasch weiter.
    Hatte sie ihn durch das Fenster des Restaurants gesehen?
    »Da stimmt doch etwas nicht«, brummte Zamorra und wollte aufstehen, um der Rothaarigen draußen zu folgen, aber im gleichen Moment wurde das Essen serviert, die Bedienung stand genau in Zamorras Weg, und als dieser Weg wieder frei war, war die Rothaarige verschwunden. Zamorra konnte sie in der in alle Richtungen dahinströmenden Menschenmenge nicht mehr finden.
    Sinnlos, ihr jetzt noch zu folgen, falls er nicht die Zeitschau des Amuletts benutzen wollte. Was ihm zweifelsohne die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Passanten einbrächte. Aber er fragte sich, ob er sich nicht einfach getäuscht hatte und das eigenartige Verhalten dieser Frau einen ganz anderen Grund hatte.
    Nicole griff die Unterhaltung im Labor wieder auf. »Dieses helle, pinkfarbene Blut, das nur wenig Sauerstoff transportieren kann, läßt mich spekulieren«, sagte sie. »Wir kennen ja auch das schwarze Blut der Dämonen. Was, wenn Farbton und Sauerstoff-Transportfähigkeit irgendwie miteinander zu tun haben? Wenn im Dämonenblut eine Substanz ist, die ebenfalls das Hämoglobin ersetzt, aber viel mehr Sauerstoff befördern kann…?«
    »Worauf willst du hinaus?« fragte Zamorra. »Je dunkler, desto mehr?«
    »Richtig. Könnte doch sein, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du hattest doch selbst einmal schwarzes Blut in deinen Adern. Damals, als Sara Moon dich zu einer Dämonin machen wollte. Seit damals besitzt du doch deine Para-Fähigkeiten, die von dem Schwarzen übriggeblieben sind… hast du damals etwa eine Überversorgung mit Sauerstoff feststellen können?«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Die hätte es aber gegeben. Du wärst in einen permanenten Sauerstoffrausch geraten, der dich über kurz oder lang getötet hätte. Deshalb glaube ich nicht an diese Theorie.«
    »Es gab doch keinen kompletten Blutaustausch, sondern ich wurde mit einer Infusion bedacht«, erinnerte Nicole. »Vielleicht liegt es daran. Oder mein Körper nahm nur soviel auf, wie er brauchte, und beließ den Rest in den Adern.«
    »Klingt ziemlich unmöglich.«
    »Dämonen und Magie klingen auch ziemlich unmöglich, desgleichen Monster«, erwiderte Nicole. »Vielleicht benötigen Dämonen eine weit höhere Sauerstoffzufuhr als wir, um sich ihrer Magie bedienen zu können; vielleicht brauchen sie den permanenten Sauerstoffrausch?«
    »Eher Schwefelrausch«, brummte Zamorra. »Davon gibt's in Höllentiefen entschieden mehr als vom Sauerstoff.«
    »Schwefelrausch«, schmunzelte Nicole. »Wird nicht Wein zuweilen auch geschwefelt? Wein-Rausch… diese Teufel werden mir fast sympathisch.«
    »Wozu in die Hölle laufen, wenn du hier dich kannst besaufen«, brummte Zamorra. »Vielleicht sollten wir nach dem Essen noch ein Gläschen…«
    »Malteser bestellten?« grinste Nicole ihn an. »Nichts da, wir haben heute noch was vor. Vermutlich werden wir beide fahrtüchtig bleiben müssen. Laß die Teufel besoffen sein, wir brauchen keinen Alkohol.«
    »Ist ja alkohöllisch, würde unser Jungdrache Fooly sagen«, schmunzelte Zamorra.
    Er sah wieder aus dem Fenster. Nicoles Bemerkung über Fahrtüchtigkeit hatte ihn wieder an den Mietwagen und an die rothaarige Frau erinnert. Aber sie tauchte nicht wieder auf.
    Als sie eine Stunde später wieder ins Freie traten, hatte Zamorra das unbestimmte Gefühl, daß mit dem Auto irgend etwas geschehen war. Aber wie in der vergangenen Nacht war nichts zu sehen, keine Manipulation zu erkennen.
    »Meinst du, sie könnte auch diese Gestalt in der Nacht gewesen sein?« überlegte Nicole, als Zamorra ihr von seinen Gedanken erzählte.
    »Schon möglich. Ich wüßte zu gern, wer sie ist, und warum sie sich für uns interessiert.«
    »Vielleicht ist sie auch hinter den Monstern her.

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