0648 - Der Kampf mit dem Yuloc
Hiobsbotschaft gerechnet hatte, sonst wäre seine Enttäuschung größer gewesen.
„Wo sind die anderen Vernichtungsschiffe, die anderen Roboter deines Typs? Gibt es keine mehr?"
„Ich bin der letzte glaube ich."
Er war sich also nicht sicher, aber Torytrae hoffte trotzdem, daß er recht behielt. Einen zweiten LB-Robot, womöglich auf der Gegenseite, konnte er nicht gebrauchen.
„Gut, dann müssen wir eben ein anderes. Schiff finden. Weißt du, wie wir das anstellen sollen?"
„Der Haupthangar liegt zehn Kilometer nördlich von hier, jenseits des Gebirges. Als ich dort war, gab es noch Schiffe."
Und wie lange ist das schon her ..? wollte Torytrae fragen, aber dann verzichtete er darauf. Statt dessen sagte er: „Wir werden das Gebirge umgehen müssen, aber zehn Kilometer sollten wir heute noch schaffen. Hoffentlich hat der Feind die Schiffe noch nicht gefunden."
„Darauf hatte ich keinen Einfluß", stellte LB-17 sachlich fest und streckte die Arme aus. „Wir müssen aufbrechen."
Torytrae hatte sich bereits an die seltsame Art des Transportes gewöhnt. Als sich der Robot in Bewegung setzte und den Hang erklomm, fühlte der Tuuhrt sich absolut sicher und geborgen in den stählernen Armen des Riesen, der nicht nur ihn, sondern den ganzen Planeten vernichten konnte.
Sie erreichten den Talausgang. LB-17 wandte sich nach Westen, um das Gebirge zu umwandern. Es war ein großer Umweg, und nun würde die Gesamtstrecke etwa dreißig Kilometer betragen. Zum Glück entdeckten sie einen Paß, während sich das Gebirge weiter in westliche Richtung fortsetzte.
Torytrae überlegte indessen, welche Chancen sie hatten, ein unbeschädigtes Schiff zu finden. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit hatte LB-17 seine Tätigkeit als Vernichtungsrobot erst dann eingestellt, als es schon keine Pehrtus mehr auf Payntec gab.
Mit ebensolcher Sicherheit waren danach keine Angriffe der Yulocs mehr erfolgt. Also war anzunehmen, daß der Raumhafen einer totalen Zerstörung entgangen war. Die Frage blieb, ob die dort stationierten Schiffe der Zeit und ihren Einflüssen standgehalten hatten.
Und dann gab es noch eine weitere Frage: Hatte das Zentralgehirn noch Kontakt zu diesem Raumhafen, etwa siebzig Kilometer von der Hauptschaltzentrale entfernt? Bestand eine unterirdische Verbindung?
War die mit Bestimmtheit automatisch installierte Bewachung noch aktiviert, und gehorchte sie dem Zentralgehirn?
Das alles waren Fragen, die Torytrae intensiv beschäftigten, während LB-17 schweigsam seinen Weg in die Höhe fortsetzte, den Paß überquerte und auf der anderen Seite des Gebirges wieder in die Tiefe stieg.
Er blieb stehen.
„Dort liegt der Raumhafen, im Norden. Sie können die Schiffshüllen in der untergehenden Sonne aufblitzen sehen.
Bei Einbruch der Dunkelheit haben wir den Hafen erreicht."
„Wenn es Wachen dort gibt - werden sie dir gehorchen?
„Sie haben ihre eigenen Befehle", wich LB-17 aus. „Und sie führen sie aus, falls sie aktiviert sind."
Torytrae verzichtete auf weitere Fragen. Sie waren auch sinnlos, solange die Situation unbekannt blieb. Dann allerdings würde es sich zeigen, ob LB-17 wenigstens ihm gehorchte.
Sie kamen nun schneller voran. Torytrae konnte vier größere-Raumschiffe und mehrere kleinere Einheiten ausmachen. Sie wirkten unbeschädigt und sahen so aus, als wollten sie jeden Augenblick starten.
Beunruhigender wirkten hingegen die flachen Gebäude am Rang des Landefelds. In regelmäßigen Abständen bemerkte Torytrae die Wachtürme und darunter die wuchtigen Abwehrforts.
Von ihnen ging eine Drohung aus, die nicht nur Torytrae zu spüren schien.
LB-17 war stehengeblieben und setzte den Tuuhrt ab.
„Wenn der Feind eine Umprogrammierung vorgenommen hat, wird die automatische Abwehr uns vernichten, sobald wir eine gewisse Grenze überschreiten. Wir müssen die entsprechende Entfernung herausfinden. Gehen wir weiter."
„Ich habe nur meinen kleinen Handstrahler...
„Er wird nicht nötig sein, ich habe bessere Waffen."
LB-17 war also entschlossen, sich zur Wehr zu setzen, gegen seine eigenen Verbündeten, falls diese - seiner Meinung nach - anders programmiert sein sollten: Er mußte nur jede reguläre Programmierung des Zentralgehirns als eine gegnerische ansehen.
Damit allein hatte Torytrae die erste Runde glatt gewonnen.
Es dunkelte bereits im Osten, während sich der Himmel im Westen bunt färbte. In den Gebäuden beim Raumhafen blieb es finster, keine Lichter flammten auf. Nichts bewegte
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