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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brannte, aber nicht verbrannte.
    Jemand hatte die Person mit magischen Flammen eingedeckt. Ich wartete ab, bis sich ihr Gesicht ein wenig entspannt hatte. Erst dann stellte ich meine erste Frage.
    »Sind Sie Mrs. Conrad?«
    »Ja, ja!« stieß sie heftig hervor. »Ich bin Mrs. Conrad. Mein Mann ist Dr. Conrad, der Wissenschaftler.«
    »Hat er Sie in diese Lage gebracht?«
    Sie lachte hart auf. »Nein, nicht er. Doch, indirekt. Es war der Junge, verstehen Sie?«
    »Ja - Tim!«
    »Genau er. Wenn Sie ihn kennen, dann müssen Sie John Sinclair sein. Ist das nicht so?«
    »Stimmt.«
    Sie schloss für einen Moment die Augen. »Er wollte ja, dass Sie kommen. Sie sind eine wichtige Person in diesem verfluchten Spiel. Es ist vieles auf Sie abgestellt, glauben Sie mir.« Die Frau holte schnell Luft.
    »Dieser Junge ist furchtbar, Mr. Sinclair. Das müssen Sie mir glauben. Er kennt kein Erbarmen. Er will alles daransetzen, um sein Ziel zu erreichen, wenn Sie verstehen.«
    »Noch nicht.«
    »Die Steine, Mr. Sinclair, sind das Wichtigste. Er ist zusammen mit meinem Mann verschwunden. Sie wollten zu den Steinen. Stonehenge hat auf sie gewartet.«
    »Was taten sie dort?«
    »Ich habe keine Ahnung. Er trug mir auf, dass auch Sie dorthin kommen sollen. Beide erwarten Sie in Stonehenge. Genau da wird sich alles entscheiden.«
    »Was genau?«
    »Ich habe keine Ahnung. Alles hängt mit meinem Mann, mit Tim und Ihnen zusammen. Sie alle sind das Dreieck, um das sich die Dinge drehen. Eigentlich furchtbar.«
    »Okay, aber was ist mit Ihnen?«
    Helen Conrad bewegte sich auf dem Bett. Sie tauchte in eine andere Flammenhülle ein. »Ich bin der Joker, ich bin der Trumpf in diesem verdammten Spiel. Wenn Sie nicht gehorchen, werden sich die Flammen verändern und mich verbrennen. Die Macht hat dieser Junge, Mr. Sinclair. Er kann sie kontrollieren, er kann mit ihnen spielen, denn sie stehen unter seiner Kontrolle.«
    Ich hatte zwar verstanden, verlangte jedoch eine Wiederholung oder Interpretation. »Sie meinen also, Mrs. Conrad, dass Sie sterben werden, wenn ich den Weg nicht nach Stonehenge finde?«
    »Ja!«
    Ich blickte gegen die Flammen und auch hindurch. Die Umrisse der Frau wirkten seltsam verzerrt hinter dem glasigen Feuer. Ich spielte auch mit dem Gedanken, das Feuer zu löschen oder zumindest den Versuch zu unternehmen, aber das ängstliche Gesicht der Frau sagte mir eigentlich genug. Deshalb ließ ich die Finger davon.
    Aber mich irritierte die Farbe des Feuers. Okay, an den Rändern besaßen sie eine gelbrote, normale Farbe, der Kern allerdings zeigte ein giftiges Grün, und das wiederum empfand ich als sehr ungewöhnlich.
    Gleichzeitig war es für mich ein Hinweis auf ein bestimmtes Land, auf eine andere Dimension, die auch das Paradies der Druiden genannt wurde.
    Aibon sandte mir das Signal!
    Ein grüner Kern, der Flammen schlug, die nicht töteten und verbrannten, das konnte nur Aibon sein. Eine andere Lösung existierte für mich nicht.
    Dass die Frau Angst hatte, war nur zu verständlich. Auch meine Fragen würden ihr nicht gerade angenehm sein, vielleicht sogar zur Qual werden, nur konnte ich nicht anders und erkundigte mich bei ihr nach dem Begriff Aibon.
    Sie überlegte erst, bevor sie fragte: »Was ist Aibon? Müsste ich das kennen?«
    »Dann haben Sie noch nie davon gehört?«
    »Ja.«
    »Das wollte ich wissen.« Als sie mir zunickte, bewegte sich auch der Oberkörper mit. Ihre Hände glitten über das Bettlaken, als wollten sie es an verschiedenen Stellen glattstreichen. »Mr. Sinclair, bitte, ich weiß, dass mein Leben an einem seidenen Faden hängt, und ich weiß auch, dass es sehr viel verlangt ist, wenn Sie nach Stonehenge fahren, aber denken Sie daran, dass ich mich nicht wehren kann.« Sie hob ihre Arme und legte die Handflächen zu einer bittenden Geste zusammen. »Es kommt auf Sie an. Wenn Sie nicht bei Einbruch der Dunkelheit dort sind, wird man mich töten.«
    »Das weiß ich, Mrs. Conrad. Sie können sich darauf verlassen, dass ich Stonehenge besuchen werde. Außerdem möchte ich gern meinen Freund Tim wiedersehen.«
    »Ihren Freund?« fragte sie erschreckt.
    »Freund in Anführungszeichen. Darf ich Sie fragen, was Sie über ihn wissen?«
    »Nichts, gar nichts!«
    »Aber Ihr Mann!«
    »Ja, ja!« rief sie. »Er hat es gewusst.« Ihre Stimme klang quälend. »Er hat es schon längst gewusst, aber er hat nie mit mir darüber gesprochen. Ich habe nur zusehen können, wie er sich veränderte. Er geriet in eine Phase

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