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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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badete in einem der zahlreichen kleinen Seen.
    Da wäre ich auch gern hineingesprungen, anstatt schwitzend im Wagen zu hocken. Da dies ein Wunschtraum blieb, rollte ich langsam weiter. Die Straße, in die ich einbiegen musste, machte schon sehr bald eine Kurve.
    Eine andere Bebauung umgab sie. Kleine Häuser mit Vorgärten, eckigen Schornsteinen auf den Dächern, oft verwinkelt gebaut, damit auch Platz genug für die rückwärtig liegenden Gärten geschaffen werden konnte.
    Die Nummer 56 lag ziemlich am Ende. Drei Häuser weiter begann ein Stück freies Feld, ein kleiner Acker, wo bereits das Korn gemäht worden war und die Sonne auf trockene, harte Stoppeln brannte.
    Da vor dem Haus kein Fahrzeug stand, fand ich auch einen günstigen Parkplatz.
    Es tat gut, den heißen Wagen zu verlassen, und die Luft kam mir direkt kühl vor.
    Der kleine Vorgarten zeigte sich gepflegt. Einige Yards weiter stand eine bunte Mülltonne, die überhaupt nicht in das allgemeine Bild hineinpasste.
    Ich schellte, bekam keine Antwort, drückte gegen die Tür, die verschlossen war.
    Schon längst hatte ich den schmalen Plattenweg entdeckt, der um das Haus und auf dessen Rückseite zuführte. Er endete in einem Garten, der beim ersten Anblick mir völlig normal vorkam, beim zweiten Hinsehen jedoch Anzeichen aufwies, die mir überhaupt nicht gefielen, denn ein Tisch und zwei Stühle lagen umgekippt am Boden.
    Ich suchte in ihrer Nähe nach Spuren, ohne welche zu finden. Kein Blut, nichts wies auf einen Kampf hin.
    Auch die Rückseite des Hauses schaute ich mir an und stutzte, als mein Blick die Fenster erfasste.
    Hinter einer Scheibe bewegte sich etwas. Zuerst dachte ich an einen Vorhang im Durchzug, das jedoch stimmte nicht, denn das Fenster war geschlossen.
    Die Bewegungen blieben. In ihrer Gleichmäßigkeit waren sie schon beklemmend, zumal ich den Eindruck hatte, dass es sich dabei gut und gern um Feuer handeln konnte. Ich schluckte…
    Plötzlich hatte ich es eilig. Wenn Vordertüren verschlossen sind, hat man manchmal das Glück, offene Hintertüren zu finden. So war es auch hier.
    Ich konnte die Tür nach innen drücken und stand im Flur des Hauses, der von einer gewissen Kühle durchweht wurde, die meinem verschwitzten und überhitzten Körper gut tat.
    Das Frösteln allerdings kam nicht allein von der Kälte her, die Ursache lag woanders.
    In meinem Innern, in meinem Gefühl, denn das wiederum sagte mir, dass ich mich auf Überraschungen gefasst machen musste, nicht zuletzt dachte ich auch an das Feuer.
    In die erste Etage führte eine Treppe hoch. Die Stufen waren mit einem dunkelgrauen Teppich belegt. Ich nahm immer zwei Stufen auf einmal, bis ich den schmalen Flur erreichte, der gerade noch genügend Platz für drei Türen ließ.
    Die linke davon interessierte mich besonders, denn das Zimmer lag zur Rückseite hin.
    Wenn dort tatsächlich Flammen loderten, hätte ich zumindest den Rauch riechen und auch sehen müssen, wenn er durch irgendwelche Ritzen kroch. Stattdessen war die Luft normal.
    Gegen die Tür klopfen, wollte ich nicht, aber ich zog meine Beretta und steckte das Kreuz in die Tasche, bevor ich die Klinke nach unten drückte und die Tür auf wuchtete.
    Freie Sicht auf ein Bett, auf das Feuer, auf eine Frau, die gellend aufschrie, als sie mich sah!
    ***
    Fast wäre ich zurückgezuckt, denn so sehr hatte mich der Schrei erschreckt. Auch die übrige Szene blieb nicht ohne Wirkung auf mich, denn was ich zu sehen bekam, konnte man mit dem Wort unglaublich umschreiben.
    Die blonde Frau saß auf der linken Hälfte des Ehebetts, das von langen, grünlichen Flammenzungen umlodert wurde.
    Das Feuer bildete einen Schleier, der allerdings nicht so dicht war, als dass ich ihn nicht hätte durchschauen können.
    Hinter ihm oder in seiner Mitte saß die Frau, die nicht verbrannt war. Ihr Gesicht sah aus, als bestünde es aus zahlreichen Hautscheiben, die schief zusammengesetzt worden waren und auf dem Gesicht den Ausdruck der panischen Angst hinterließen.
    Ihre Arme hatte die Frau auf das Bett gestemmt, die Hände dabei ausgebreitet. In den weit aufgerissenen Augen spiegelten sich die Flammen wider.
    Sie sah es mir an, dass ich das Zimmer betreten wollte, und ihre Worte hallten mir schreiend entgegen. »Keinen Schritt weiter, sonst bin ich tot!«
    Die Warnung reichte aus. Ich glaubte nicht daran, dass die Frau mich in dieser Lage anlog. Irgendeine Kraft hatte sie zu ihrem Spielzeug gemacht. Das Feuer umloderte sie wie ein Ring, der

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