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065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schwöre ich dir.«
    »Sie sind uns allen überlegen. Sie verstehen es, unsere Gedanken zu beeinflussen, unseren Geist zu verwirren.«
    »Wenn sie kommen, kriegen sie, was sie brauchen«, knurrte Timothy Parks kriegerisch. »Du weißt, was für eine Munition mir zur Verfügung steht.«
    »Fragt sich nur, ob sie es zulassen, daß du das Gewehr auf sie abfeuerst, Vater.«
    Der Verwalter sah di Meola an und schüttelte den Kopf. »Sie sah immer schon gern schwarz, von Kindheit an. Ich weiß nicht, wie ich ihr das abgewöhnen kann.« Er wandte sich an Esther. »Ein bißchen mehr Optimismus könnte in dieser Situation nicht schaden, mein Kind.«
    Esther senkte den Blick. »Sie wollen mich. Gestern hätten sie es beinahe geschafft, mich aus dem Haus zu locken. Mr. Ballard verhinderte, daß ich mich zu ihnen begab. Dafür holten sie sich dann Miß Bonney. Aber sie wollen mich immer noch. Ich weiß es. Ich fühle es. Ich will nicht, daß ihr euch meinetwegen alle einer grauenvollen Gefahr aussetzt.«
    Der Verwalter schaute seine Tochter groß an. »Kind, was soll das heißen?«
    »Laß mich zu ihnen gehen, Vater. Vielleicht lassen sie euch dann in Ruhe.«
    »Du willst dich für uns opfern?« fragte Timothy Parks erschrocken.
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage!« sagte Tom di Meola energisch. »Hier opfert sich niemand. Wir halten alle zusammen und werden den Hexer und seine Geliebte zurückschlagen, wenn sie in dieses Haus kommen. Tun Sie jetzt, was Ihr Vater gesagt hat, Esther. Gehen Sie auf Ihr Zimmer und schließen Sie sich ein. Bleiben Sie dem Fenster fern und überlassen Sie alles weitere uns.«
    Esther nickte traurig. Sie verließ mit ihrer Schwester den Salon.
    Claudine legte ihr den Arm um die Schultern. »Hab keine Angst, Esther. Es wird alles gut. Vielleicht ist nach dieser Nacht alles ausgestanden.«
    »Ja. Vielleicht«, sagte Esther leise. »Irgendwie wird in dieser Nacht einiges zu Ende gehen. Irgendwie…«
    ***
    »Einen Scotch, Mr. Parks?« fragte der Maler.
    »Ich glaube, wir sollten in dieser Situation lieber nichts trinken, Sir.«
    »Also ich brauche etwas, um meine Nerven zu beruhigen.«
    »Wie Sie meinen«, sagte der Verwalter. Es kam ihm nicht zu, dem Maler Vorschriften zu machen.
    »Keinen kleinen Drink?« fragte di Meola. »Letztes Angebot.«
    »Danke, nein, Sir. Ich denke, daß ich ohne Alkohol besser mit allem fertig werde.«
    Der Maler begab sich zur Hausbar und goß sich ein. Parks saß in einem Sessel, das Gewehr lehnte neben ihm. Während di Meola trank, nagte der Verwalter an seiner Unterlippe.
    »Warum wollen sie Esther?« fragte er mit belegter Stimme.
    »Sie ist sehr hübsch.«
    »Das ist Claudine auch.«
    »Esther scheint ihnen besser zu gefallen«, sagte Tom di Meola.
    Wut und Haß funkelten in Parks' Augen. Er rieb sich den Bart. »Ich wünschte mir, daß diese Ungeheuer kämen, Mr. di Meola. Bei Gott, wenn es ihnen gelingt, in dieses Haus einzudringen, werde ich sie in Stücke schießen!«
    »Mir wäre es ehrlich gesagt lieber, sie würden Tony Ballard und seinen Freunden in die Hände fallen, denn diese Leute wissen besser, wie man solche Wesen bekämpft.«
    Ein Geräusch ließ die beiden Männer aufhorchen. Der Verwalter griff sofort zur Schrotflinte.
    Jemand schien einen ersten Versuch unternommen zu haben, sich Einlaß in das Haus zu verschaffen.
    Parks stand nervös auf. »Sie sind irgendwo dort draußen, Sir.«
    Der Maler nickte. »Ja, aber wir verlassen das Haus unter keinen Umständen, klar? Wir warten hier drinnen auf sie.«
    Die Spannung wuchs in Sekundenschnelle und wurde sehr bald unerträglich und quälend.
    Parks und der Verwalter mißtrauten jedem Geräusch, das sie vernahmen, selbst den harmlosen. Als die Pendeluhr zum Beispiel anfing zu schlagen, fuhr Timothy Parks mit der Waffe im Anschlag herum und hätte um ein Haar in den Uhrkasten gefeuert.
    Vielleicht hätte ich doch einen kleinen Scotch trinken sollen, dachte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Tom die Meola schlich aus dem Salon. Timothy Parks folgte ihm. Dann standen sie in der Halle und wußten nicht, wohin sie sich nun begeben sollten.
    War es vernünftiger, sich nach oben zurückzuziehen? Nein, wenn sie hinaufgingen, überließen sie das Erdgeschoß des Hauses kampflos den Feinden, und das wäre nicht klug gewesen.
    Deshalb blieben sie vorerst in der Halle und warteten mit vibrierenden Nerven ab.
    »Sollten sie es schaffen, in das Haus zu gelangen, halten Sie sich hinter mir, Sir«, riet Parks

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