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065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Verstärkung. Wenn es ihm gelang, Vanessa Drake und Zachary Jaggom aufzustöbern, würde er sie richten. Unwiederbringlich.
    Mr. Silver fragte mich nach Vicky. Ich konnte ihm keine zufriedenstellende Antwort geben.
    Auch er und Anthony Ballard wollten sich in der Teufelskapelle umsehen. Als ich mit di Meola und Parks dagewesen war, hatte die Teufelskapelle überhaupt nicht reagiert.
    Auf Mr. Silver jedoch reagierte sie. Es kam Leben in die alten Mauern. Da war wieder dieses wilde Zischen und Knistern. Anthony Ballard umschloß den Stiel des Henkerbeils sofort fester.
    Er drehte sich um. Seine furchteinflößenden Muskeln spannten sich, doch die Gefahr nahm keine erkennbare Gestalt an.
    »Sind sie hier?« fragte ich Mr. Silver.
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf. »Nein, aber ein Teil der Kraft, die sie am Leben gehalten hat.«
    »Kraft aus den Tiefen der Verdammnis«, sagte der Hexenhenker.
    »Richtig«, bestätigte der Hüne mit den Silberhaaren. »Ich denke, wir sollten dafür sorgen, daß Zachary Jaggom und seine Geliebte nie mehr hierher zurückkehren können. Ich werde eine Sperre errichten, die sie nicht überwinden können. Dadurch können sie hier auch keine weiteren Kräfte mehr schöpfen.«
    »Heißt das, sie werden schwächer werden?« fragte ich.
    »Das nicht«, erwiderte der Ex-Dämon. »Jedenfalls nicht sofort. Aber die Sperre wird sie irritieren und wütend machen. Vielleicht gelingt es mir, sie dadurch zu einer Unvorsichtigkeit zu verleiten. Und dann kriegt Anthony Ballard sie.«
    »Das würde mir gefallen«, sagte der Hexenhenker mit hohler Stimme.
    Wir blieben ungefähr in der Kapellenmitte stehen, während sich Mr. Silver zum Tor begab.
    Ein silberner Schimmer zeigte sich auf der Stirn meines Freundes. Ein Beweis dafür, daß er sich geistig anstrengte. Wir störten ihn nicht bei seiner Konzentration.
    Mr. Silver beugte sich vor und öffnete den Mund. Eine Art Nebel sickerte heraus. Wie der Dampf von Trockeneis sah das aus.
    Mr. Silver produzierte Ektoplasma. Diesmal diente es jedoch nicht dazu, einen Doppelgänger von ihm zu schaffen, sondern der Hüne machte daraus einen magischen Vorhang, den Jaggom und seine Geliebte nicht durchdringen konnten.
    Sollten sie es versuchen, würde das Ektoplasma des Ex-Dämons sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vernichten.
    Das Böse, das sich in der Teufelskapelle befand, wurde durch den Ekto-Vorhang isoliert. Der Ex-Dämon reizte es damit so sehr, daß es uns attackierte.
    Schwefelgelbe Dämpfe stiegen plötzlich überall aus dem Boden, schwebten zur Decke hoch und wurden zu großen Schlingen, die auf Anthony Ballard und mich herabfielen. »Vorsicht!« rief der Hexenhenker mir zu, ohne zu sehen, daß auch er in Gefahr war, von einer Schlinge erwischt zu werden.
    Ich drehte mich und sprang zur Seite. Die Schlinge verfehlte mich und klatschte neben mir auf den Boden.
    Sie bestand demnach nicht nur aus Luft! Jene Schlinge, die auf meinen Ahnen niedersauste, hatte mehr Erfolg. Sie fiel über seinen maskierten Kopf und zog sich sofort zusammen. Der Hexenhenker wollte sich befreien, doch die Schlinge riß ihn mit einem jähen Ruck hoch.
    Ich eilte ihm zu Hilfe, aber nach zwei Schritten erging es mir wie ihm. Ich verlor den Bodenkontakt. Der Ruck war schmerzhaft, die Schlinge eiskalt und irgendwie klebrig.
    Schlagartig bekam ich keine Luft mehr. Ich wurde hochgehoben; unter meinen Füßen war kein Boden mehr. Mir war, als würde gleich mein Halswirbel brechen.
    Zum Glück erkannte Mr. Silver die tödliche Gefahr sofort. Er hetzte auf Anthony Ballard zu. Aus seinen Händen wurden Silberbeile. Damit schlug er die Schlinge durch, die den Hexenhenker hielt.
    Dann befreite er auch mich. Mit einem starken magischen Bannspruch, den er laut brüllte, entschärfte er die Situation.
    Die Schwaden zuckten zurück. Mir kam es so vor, als würde jemand den Film jetzt zurücklaufen lassen. Genauso, wie die Schwaden gekommen waren, verschwanden sie auch wieder, und Mr. Silver sorgte mit seiner Magie dafür, daß sie uns nicht mehr attackieren konnten.
    Zum erstenmal hatten wir gesehen, wieviel Kraft die schwarze Macht in Jaggom und die Hexe investierte. Die Unterstützung, die die beiden von der Hölle bekamen, ließ es angeraten erscheinen, noch vorsichtiger als bisher zu sein.
    Es gibt unzählige Register, die das Böse ziehen kann. Ich glaube nicht, daß ein Mensch so alt werden kann, um sie alle kennenzulernen.
    Wir verließen die Teufelskapelle. Sie stand

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