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065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mit schwarzmagischen Zeichen geschmückt.
    »Lege dich darauf!« befahl Jaggom.
    Sue setzte sich zuerst auf den kalten Stein, drehte sich dann und streckte sich darauf aus. Sie war größer als der Altar. Ihr dunkles Haar hing über den einen Rand, über den anderen ragten ihre Füße hinaus.
    Vanessa Drake hatte bis zu diesem Augenblick reglos dagestanden. Als sie sich nun bewegte, raschelte ihre Kutte. Sie holte den Blutbecher, ein Gefäß aus dem Schädelknochen eines Menschen.
    Sues Blut sollte da hineinfließen, und der erste, der davon trank, würde Asmodis sein, wenn es ihnen gelang, ihn zu sich einzuladen. Das klappte nicht immer. Manchmal hatte Asmodis keine Zeit oder keine Muße, ihr Gast zu sein. Deshalb war es immer ungewiß, ob sie das Blutfest allein oder mit ihm feiern würden.
    »Glaubst du, er wird kommen?« fragte die Hexe unsicher.
    »Sieh dir dieses prachtvolle Opfer an«, erwiderte Jaggom. »Das läßt sich Asmodis bestimmt nicht entgehen.«
    Sue Hickox räkelte sich auf dem harten Stein, als würde sie in ihrem weichen warmen Bett liegen. Ihr flacher Bauch hob und senkte sich, und Jaggom hatte den heißen Wunsch, die kleinen Brüste des Mädchens zu berühren, aber er versagte es sich.
    Nicht wegen Vanessa, sondern weil er das Opfer nicht entweihen wollte.
    Die Hexe stellte den Blutbecher bereit, dann sank sie vor dem Altar auf die Knie, breitete die Arme aus und rief den Höllenfürsten mit lauter Stimme. Jaggom kniete sich neben sie und rief Asmodis gleichfalls.
    Sie flehten ihn an, ihre schwarzen Gebete zu erhören und Gast zu sein in der Kapelle, die ihm geweiht war. Sie sandten Beschwörungsformeln in die unendlichen Tiefen der Hölle und hofften, daß sie den mächtigen Herrscher der Finsternis erreichten.
    Sie wußten, daß sie im Vergleich mit Asmodis klein und unbedeutend waren, und daß sie ohne die Kraft, die er ihnen gab, nicht lange hätten existieren können. Er bewahrte sie vor Unheil und schützte sie davor, ihren Häschern zum Opfer zu fallen. Jedenfalls dachten sie das, denn bisher hatte es noch niemand gewagt, sie anzugreifen.
    Verzweifelt nahm man ihr Tun hin und behauptete, dagegen könne man nichts machen. Jaggom und seine Geliebte führten das auf die Angst zurück, die Asmodis in den Menschen schürte.
    Der Hexer blickte auf die Flüssigkeit in den Schalen.
    Sie dampfte jetzt stärker.
    Das war ein gutes Zeichen. Der Teufel würde kommen, befand sich vielleicht schon auf dem Weg zu ihnen. Die Dämpfe verdichteten sich und verhüllten die Kapellenwand.
    Mit einem begeisterten Blick machte Jaggom seine Verbündete darauf aufmerksam. Sie nickte erregt.
    »Wir werden in Kürze einen hohen Gast begrüßen dürfen«, flüsterte sie. Sie wußte von anderen Hexen, daß Asmodis sich mit ihnen vereinigt hatte. Ihr war diese große Ehre, gegen die ihr Geliebter nichts einzuwenden gehabt hätte, leider noch nicht zuteil geworden, aber sie gab die Hoffnung nicht auf, daß es einmal dazu kommen würde.
    Vielleicht würde der Teufel sie heute nacht zu seiner Braut machen. Eine höhere Auszeichnung hätte der Hexe nicht widerfahren können.
    Eine knisternde Spannung kroch durch die Teufelskapelle.
    Die Totenglocke schlug an. Dünn schwebte ihr Klang durch die Finsternis, und Zachary Jaggom wußte, daß das Erscheinen des Höllenfürsten nun unmittelbar bevorstand.
    Er erhob sich. Auch Vanessa Drake stand auf. Sie nahm die Knochenschale in beide Hände, während der Hexer hinter den steinernen Altar trat. Er holte den Opferdolch aus dem Gewand und legte beide Hände um den Griff. Noch wartete er, zuzustoßen, denn er wollte es in Asmodis' Beisein tun.
    Vanessa wich einige Schritte zur Seite und verhielt sich wieder vollkommen still. Sie konzentrierte sich auf Asmodis, dessen Nähe sie ganz deutlich spürte. Sie war sehr aufgeregt. Ihr Busen hob und senkte sich rasch, während sie erwartungsvoll in die wabernden Dämpfe starrte, aus denen in wenigen Augenblicken Asmodis hervortreten würde.
    Die Hexe fragte sich, in welcher Gestalt er diesmal erscheinen würde.
    Ihr war bekannt, daß der Höllenfürst jede Gestalt annehmen konnte. Zumeist trat er so auf, wie die Menschen ihn abgebildet hatten: mit stumpfen Hörnern auf dem Kopf, mit zitterndem Ziegenbart, langem Schwanz und Pferdefuß. In dieser Gestalt war er hier schon mehrmals erschienen.
    »Asmodis!« rief der Hexer mit kräftiger Stimme. »Sieh dieses schöne Opfer, das wir für dich ausgesucht haben. Komm, und trink mit uns das Blut

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