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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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angerufen. Schnell wandte sie sich um. In einer Seitenstraße hielt ein großer Wagen, dessen Scheinwerfer abgeblendet waren. Undeutlich sah sie, wie drei Leute dort standen, als plötzlich ein Mann auf ihr Trittbrett springen wollte.
    Er sprang fehl, im selben Augenblick setzte sich das große Auto in Bewegung, und die drei sprangen auf. Anns Wagen flog wie ein Pfeil davon. Von dem Wagen hinter ihr wurde mit einer roten Lampe das Haltesignal gegeben. Es mußte eine Polizeistreife sein.
    Sie hatte jetzt freie Straße vor sich, nur einmal war eine Kreuzung zu passieren. Ihre Geschwindigkeit war hundert Kilometer, als sie sich dieser Stelle näherte. Der Rückspiegel zeigte ihr, daß die Lichter des Polizeiwagens sich unruhig hin und her bewegten. Wahrscheinlich mußten sie stark bremsen. Dann hörte sie einen Knall - es mußte ein Reifen geplatzt sein. Diesen Laut kannte sie sehr genau.
    Jetzt hatte sie eine scharfe Kurve der Straße hinter sich. Einen Kilometer von ihr entfernt lag ein kleines Dorf, dessen Häuser die beiden Straßenseiten flankierten. Ann erinnerte sich, daß jenseits des Ortes eine weitere Wegkreuzung lag, an der tagsüber ein Polizist stationiert war. Kurz hinter dem Dorf bog eine Seitenstraße nach Norden ab, und diese konnte sie nur sicher erreichen, wenn es ihr gelang, durch das Dorf zu fahren. Die Straße, die hindurchführte, war sehr eng. Der Geschwindigkeitsmesser zeigte jetzt sechzig Kilometer. Als sich Ann kurz umschaute, konnte sie von dem verfolgenden Polizeiwagen nichts mehr sehen oder hören, aber das wollte nicht viel besagen, denn die Straße verlief hier in vielen Biegungen und Kurven. Nun war sie dicht vor dem Dorf - sie verminderte die Geschwindigkeit auf fünfunddreißig Kilometer.
    Plötzlich tauchte aus der Dunkelheit ein berittener Polizist auf. Sein Pferd wurde durch die Scheinwerfer unruhig. Offensichtlich wußte der Mann nichts davon, daß sie verfolgt wurde, denn er winkte ihr, vorwärts zu fahren. Aber plötzlich hörte sie seine schrille Alarmpfeife und steigerte die Geschwindigkeit wieder. Vom Ausgang des Dorfes ab konnte sie auf einer geraden Straße fahren, die erst kürzlich asphaltiert worden war - der Wagen raste durch die dunkle Nacht. Ihre Scheinwerfer ließen die Hecken am Weg grüngolden aufleuchten.
    Sie näherte sich jetzt einer Brücke, die über einen reißenden, tiefen Strom führte. Als sie zu der Auffahrt kam, verminderte sie ihre Geschwindigkeit erheblich. Und dann sah sie plötzlich gerade vor sich zwei Scheinwerfer und über diesen eine grüne Lampe. Es war ein Streifenwagen.
    Sie mußte sich schnell entschließen. Auf der Straße war kein Platz, um zu wenden. Wenn das Alarmsignal des berittenen Polizisten irgendeine Bedeutung hatte, so konnte es nur besagen, daß sie verfolgt wurde.
    Ann drehte ihre Scheinwerfer ganz aus und brachte ihren Wagen mitten auf der Brücke zum Stehen. Dann nahm sie das kleine Paket, warf es ins Wasser, ging zu dem Auto zurück und fuhr langsam weiter.
    Der Wagen, der ihr entgegenkam, fuhr ebenso langsam wie sie mitten auf der Straße. Sie drehte ihre Scheinwerfer voll an und gab das Signal zum Ausweichen. Aber das andere Auto machte keine Anstalten, zur Seite zu fahren. Sie konnte also nichts anderes tun als anhalten. Beide Wagen kamen dicht voreinander im selben Augenblick zum Stillstand. Ann sah, daß zwei Leute absprangen und auf sie zukamen. Dann hörte sie eine verhaßte Stimme.
    »Ich möchte wetten, daß es Miss Perryman ist!«
    Es war Sergeant Simmonds, der zu ihr sprach.
    »Nun erklären Sie mir bitte, warum Sie in einem so halsbrecherisch gefährlichen Tempo gefahren sind!«
    »Ich wüßte nicht, daß ich übermäßig rasch gefahren bin.«
    Er brummte etwas vor sich hin.
    »Sie sind verhaftet«, sagte er dann böse und rief einen seiner Leute, der ihren Wagen übernehmen sollte. »Steigen Sie bitte aus.«
    Er packte sie fest am Arm.
    »Lassen Sie mich los«, rief Ann entrüstet. »Sie brauchen mich nicht zu halten.«
    Sie versuchte, sich frei zu machen, aber er ließ sie nicht los. Sie stand jetzt in dem grellen Licht der Scheinwerfer.
    »Steigen Sie in diesen Wagen!« Er schob sie vor sich her, und als sie eingestiegen war, setzte er sich neben sie. Auf der anderen Seite nahm ebenfalls ein Detektiv Platz.
    Der Beamte, der am Steuer ihres Wagens saß, fuhr rückwärts in die Hecke, um den Weg für das Polizeiauto frei zu machen.
    »Bringen Sie das Auto nach Scotland Yard. Ich will es genau durchsuchen lassen«,

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