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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sprechen?«
    Bradley nahm ein amtliches Dokument aus seiner Brieftasche.
    »Ich habe eine Vollmacht zur Durchsuchung Ihrer Wohnung«, sagte er. »Ich hoffe nur, daß ich nicht zu spät gekommen bin!«
    McGills selbstbewußtes Auftreten war beunruhigend, Bradley war enttäuscht - er kam zu spät. Mark McGill würde nicht so harmlos lächeln, wenn er sich vor einer Visitation seiner Wohnung fürchtete »Treten Sie bitte näher«, sagte Mark fast liebenswürdig.
    Die Polizeibeamten folgten ihm in das Wohnzimmer. Mark ging geradenwegs zu seinem Schreibtisch und legte einen der beiden Hebel um, die an dem Tisch befestigt waren.
    »Lassen Sie ihre Hände von den Schaltern«, sagte Bradley scharf.
    »Was haben sie zu bedeuten?«
    Mark zuckte die Schultern.
    »Es ist nur eine elektrische Vorrichtung, um die Haustür automatisch zu schließen. Sie haben die Tür offenstehen lassen, und ich bin sehr empfindlich gegen Zugluft.«
    »Wir haben die Tür geschlossen«, erwiderte Bradley kurz.
    »Wozu dient der andere Hebel?«
    »Damit kann man die Tür öffnen«, antwortete Mark.
    Bradley legte seine Hand auf den einen Schalter und gab einem seiner Leute einen Wink.
    »Gehen Sie einmal in den Flur und sehen Sie, was passiert.«
    Er legte den Hebel um, und der Beamte bestätigte die Richtigkeit der Angaben McGills. Bradley legte nun den anderen Hebel um.
    »Was geschieht jetzt?« fragte er.
    »Ich kann nichts bemerken.«
    »Dieser Hebel schließt also die Tür nicht. Wozu ist er da?«
    McGill sah Bradley ins Gesicht, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Vielleicht ist der Mechanismus nicht in Ordnung. Versuchen Sie doch den ersten Hebel. Beide öffnen und schließen die Tür.«
    Bradley drehte den ersten Griff wieder und hörte, wie sich die Haustür schloß.
    Die Durchsuchung der Wohnung dauerte eineinhalb Stunden. Die Beamten zogen alle Schubladen heraus, drehten jeden Gegenstand um, durchwühlten alle Schränke und Kommoden, machten alle Matratzen auf und klopften an die Holzpaneele. McGill beobachtete mit sichtlichem Vergnügen die Durchsuchung des Raumes, in dem er sich befand. Nach einer Weile holte er einen Schlüssel aus der Tasche.
    »Dort, hinter der Tapete, zur linken Hand des Kamins, ist ein kleiner Safe eingebaut. Hier haben Sie den Schlüssel.«
    Ohne ein Wort zu entgegnen, nahm Bradley den Schlüssel, öffnete den Schrank und prüfte den Inhalt.
    »Sie haben doch auch eine Garage?« fragte er, als er damit fertig war. »Von Ihrer Küche aus führt eine Tür direkt dorthin.«
    »Ich will Ihnen gern den Weg zeigen«, sagte McGill höflich, erhob sich und ging voraus.
    In der Küche sah Bradley den röhrenförmigen eisernen Ofen, der sich noch warm anfühlte. Er öffnete die Klappe und stocherte in der glimmenden Asche herum.
    »Eine ganz praktische Einrichtung«, meinte er.
    »Da haben Sie recht, hier verbrenne ich meine Liebesbriefe.«
    Inspektor Bradleys Lippen zuckten. Er hatte Sinn für Humor, und diese Antwort machte ihm offensichtlich Spaß.
    »Sind Sie denn ein solcher Don Juan?«
    Bradley beobachtete Mark scharf, obgleich er sich einen Anschein von Gleichgültigkeit gab, als er weitersprach.
    »Wer ist denn Ihre letzte Eroberung - doch nicht etwa Miss Perry in an?«
    Er sah, daß Mark die Stirn runzelte, und fühlte sich erleichtert. Bevor der andere antworten konnte, zeigte er auf die Tür, die zur Garage führte.
    »Schließen Sie auf.«
    Er folgte McGill die Stufen hinunter und wartete, bis er das Licht angedreht hatte. Dann schaute er sich um. Es war ein auffallendes Geräusch in dem Raum zu hören - das Rauschen von fließendem Wasser. Der Detektiv stellte sofort fest, woher es kam. Er entdeckte den eisernen Behälter, der die Form einer großen Zigarre hatte.
    »Was ist denn das«, fragte er.
    »Das ist eine neue Art von Kühlmaschine«, entgegnete Mark leichthin. »Ich stelle gern allerhand wissenschaftliche Versuche an.«
    Bradley öffnete die Tür. Im Licht seiner Taschenlampe konnte er nur den Strahl des fließenden Wassers sehen. Schnell rollte er seinen Ärmel auf und langte mit der Hand hinein, bis er auf den Boden des eisernen Behälters kam, wo er den Ausguß fand. Es war eine runde Öffnung, durch die das Wasser abfloß.
    »Haben Sie etwas gefunden?« fragte McGill höflich.
    In einer Ecke der Garage stand ein großes Paket, das in braunes Papier eingewickelt war. Bradley riß es auf und hob eine kristallhelle Platte heraus. Sie war rund und zeigte in regelmäßigen Zwischenräumen Löcher, die die

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