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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Größe eines Halbschillingstückes hatten. Er feuchtete seinen Finger an und prüfte den Geschmack.
    »Salz!«
    Er legte eine runde Scheibe in den Behälter. In einigen Sekunden hatte sie sich aufgelöst und war vollständig verschwunden.
    »McGill, ich werde Ihnen Ihren schlauen Plan erzählen. Sie haben diese Öffnung mit einem runden Stück Salz oder Zucker verschlossen, dann haben Sie Ihre eingeschmuggelten Waren daraufgelegt und die Tür zugemacht. Bei der geringsten Gefahr lassen Sie das Wasser laufen - und das regulieren Sie natürlich oben mit dem Hebel an Ihrem Schreibtisch!«
    Er nickte lächelnd und sah, daß McGill sich unbehaglich zu fühlen begann.
    »Wenn Sie Polizeibesuch bekommen, legen Sie einfach den Hebel oben um, und das fließende Wasser wäscht dann alles Kokain oder was Sie sonst hier verbergen, weg. Bevor die Polizei hierherkommen kann, sind alle Beweise verschwunden. Die Sache ist ganz genial angelegt!«
    Er klopfte McGill auf die Schulter.
    »Versuchen Sie das nicht wieder - wenn ich das nächste Mal komme, werde ich die Garage zuerst durchsuchen, und das könnte dann sehr üble Folgen für Sie haben. Wo ist Miss Ferryman?«
    Er stellte die Frage so plötzlich, daß Mark in Bestürzung geriet.
    »Miss Perryman wohnt nicht hier.« »Aber Sie erwarten doch Nachricht von Ihr? Sie haben doch auf Sie gewartet?«
    McGill lachte, aber es klang nicht sehr überzeugend.
    »Wirklich, mein lieber Inspektor, Sie haben phantastische Ideen - woher haben Sie die bloß?«
    »Sie erwarten Ann Perryman - aber da werden Sie wohl noch einige Zeit zu warten haben. Sie wurde heute nacht auf der Straße nach Oxford verhaftet!«
    Nicht ein Muskel in Marks Gesicht rührte sich, und kein Zucken seiner Wimpern verriet, was in ihm vorging.
    »Es tut mir leid, das zu hören - warum ist das geschehen?«
    »Sie war im Besitz von verbotenen Rauschgiften.«
    Unter gewöhnlichen Umständen wäre Mark sehr mißtrauisch gegenüber allen Äußerungen eines Polizeibeamten gewesen, aber im Augenblick hatte er die Fassung verloren und dachte nicht einmal an die Möglichkeit, daß Bradley ihn nur bluffen wollte.
    »Ich weiß von der ganzen Sache nichts«, sagte er laut. »Wenn sie Rauschgift mit sich führt, so tut sie das ohne meine Kenntnis. Und wenn sie sagt, daß sie die Ware von mir hat, dann lügt sie - wo haben Sie denn das Zeug in ihrem Wagen gefunden?«
    Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, als er einsah, wie unklug diese Äußerung war. Ann hatte das Paket doch sicher beim ersten Zeichen einer drohenden Gefahr weggeworfen. Und nun hatte er durch seine Unvorsichtigkeit dem Detektiv verraten, was selbst Ann nicht wußte - daß in ihrem Auto noch mehr versteckt war, als sie ahnte.

Kapitel
9
    Um McGill gerecht zu werden, muß gesagt werden, daß er sich bemühte, die Gefahr, in der Ann so oft schwebte, auf ein Mindestmaß zu beschränken. In neun von zehn Fällen brachte sie nur ein unschuldiges Paket von gewöhnlichem Salz auf das Land. Die wirkliche »Fracht«, die sie transportierte, befand sich in einem besonderen Fach an der Seite des Wagens, das hinter der Lederpolsterung verborgen war.
    Aber in dieser Nacht hatte sie eine gefährliche Ladung nach Oxford zu bringen. Er verließ sich jedoch auf ihre angeborene Klugheit. Als Bradley nun seine Wohnung durchsuchte, erinnerte sich Mark plötzlich mit Schrecken daran, daß er Ann vor einer Woche nach Birmingham geschickt hatte. In dem Geheimfach steckte eine große Menge Kokain.
    Ann wurde an ihrem Ziel stets von einem Beauftragten McGills erwartet, der ihren Wagen in eine Garage brachte, und dort wurde ohne ihr Wissen der eigentliche Transport ausgeladen. Aber die Leute von Birmingham hatten anscheinend eine Entdeckung gefürchtet und waren nicht erschienen. Nach Anns Rückkehr hatten weder Mark noch sein Chauffeur das Kokain aus dem Wagen entfernt.
    Mark hatte sich darüber keine großen Sorgen gemacht. Das Geheimfach war ein ebenso gutes Versteck wie der Behälter. Erst als Ann an diesem Abend abgefahren war, fiel ihm ein, daß seine Leute in Oxford das Kokain aus dem Fach nehmen und wahrscheinlich über die Menge erstaunt sein würden. Aber das war eine Sache, die man später leicht in Ordnung bringen konnte.
    Er sah Bradleys forschenden Blick und zwang sich zu einem Lachen.
    »Ich wollte eigentlich sagen -«, begann er.
    »Sie wollten eigentlich sagen, daß Ann Ferryman noch etwas in ihrem Wagen hatte - außer dem kleinen Paket, das sie ins Wasser warf.«
    Marks

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