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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Augenlider zuckten:
    »Davon weiß ich nichts«, sagte er schnell. »Ich weiß auch gar nicht, warum sie etwas ins Wasser werfen sollte. Sie hat eine Fahrt nach Oxford gemacht - das stimmt. Wo ist sie denn jetzt?«
    Bradley schwieg eine Weile.
    »Sie ist jetzt auf der Cannon-Row-Polizeiwache. Ich vermute, daß Sie Bürgschaft stellen wollen, um sie auf freien Fuß zu setzen. Aber ich sage Ihnen ganz offen, daß ich mich dem mit allen Mitteln widersetzen werde. Ich habe mein Bestes versucht, die junge Dame zu retten - jetzt kann ich nichts mehr für sie tun.«
    Er fuhr mit der Hand nachdenklich über das Kinn und schaute Mark scharf an.
    »Sie hat nur eine Chance. Sie kommt frei, wenn sie Zeugnis gegen Sie ablegt, McGill. Wenn sie mich in dieser Weise unterstützt, will ich einen Strich unter all ihre Verfehlungen machen.«
    Mark hatte erwartet, daß er heftig sprechen würde, aber sein Ton war fast milde im Vergleich zu seinen Drohungen. Mark erkannte als Menschenkenner, daß Bradley an ganz andere Dinge dachte, während er sprach.
    Er begleitete die Beamten bis zur Haustür und stand auf dem Gehsteig, als der Polizeiwagen vorfuhr. Er blieb stehen, bis das Auto in der Richtung der Oxford Street verschwunden war.
    Zu Marks Organisation gehörte ein Rechtsanwalt, der alles tat, was er von ihm verlangte. Mark hatte Mr. Durther, der früher nur seinen kümmerlichen Unterhalt an einem Polizeigericht in Süd-London erwarb, mit genügend Geld versehen und ihm eine ansehnliche Villa in einer Vorstadt eingerichtet; auch von seinen schlimmen Gewohnheiten hatte er ihn fast völlig geheilt.
    Mark ging ins Haus zurück und rief diesen Mann an.
    »Ich schicke meinen Wagen. Sie müssen sofort kommen.«
    Um halb vier erschien Mr. Durther in McGills Wohnung. Er sah schmächtig aus und hatte eingefallene Wangen. Seine Hände zitterten.
    »Also hören Sie zu«, begann Mark. »Meine Freundin ist von der Polizei verhaftet worden. Ich wünsche, daß Sie heute morgen zu ihr gehen und den besten Verteidiger engagieren, um ihr bei Gericht zu helfen. Sehen Sie auch zu, daß sie alles bekommt, was sie braucht. Wahrscheinlich wird der Fall heute morgen vor dem Polizeigericht von Süd-London verhandelt. Sagen Sie ihr, daß sie nichts zu fürchten hat, wenn sie ruhig ist und die Fragen nicht beantwortet, die an sie gestellt werden. Polizeiinspektor Bradley wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, daß sie verurteilt wird - das können Sie auch erwähnen.«
    »Was hat sie denn bei sich gehabt?« fragte Mr. Durther mit seiner zitternden Stimme.
    »Koks. Ich weiß noch nicht genau, ob sie das Zeug überhaupt gefunden haben. Darauf müssen Sie vor allem achten. Sollte ihre Verhaftung tatsächlich aufrechterhalten werden, dann soll ihr Verteidiger sofort den Antrag stellen, daß sie gegen Bürgschaft auf freien Fuß gesetzt wird. Wenn nötig, stellen Sie sofort einen Beschwerdeantrag bei der höheren Instanz.«

Kapitel
10
    Bradley ging zur Garage zurück, in der Ann Perrymans Wagen untergestellt war. Er entließ seine Leute, nachdem das Auto in den Hof gebracht worden war, und begann allein das Innere mit Hilfe seiner Taschenlampe sorgfältig abzusuchen.
    Es war nicht schwer, das Geheimfach unter dem Fahrersitz zu finden und zu entdecken, wie man den Inhalt von unten herausnehmen konnte. Das Fach war leer, ebenso der Gerätekasten.
    Er hatte seine Untersuchung beinahe beendet, als ihm plötzlich auffiel, daß das Lederpolster an den Seiten des Wagens und an den Ecken kräftiger war, als man es gewöhnlich in solchen Wagen fand. Er prüfte die Polsterung Zoll für Zoll. Auf beiden Seiten befanden sich an den Türen große Taschen. Aber er hatte bereits festgestellt, daß sie nichts enthielten. Nun fühlte er wieder hinein und erkannte, daß die Türen eine stärkere Konstruktion zeigten, als notwendig erschien.
    Er hob die eine lose hängende Tasche in die Höhe, leuchtete das Leder genau ab und fand eine viereckige Stelle, die sich etwas abhob. Als er unter die Tasche auf der anderen Seite schaute, stellte er dasselbe Viereck fest. Sofort vermutete er, daß sich eine Öffnung in der Tür befand. Mit seinem Taschenmesser untersuchte er die Wand genauer und stieß auf Stahl.
    Während er noch damit beschäftigt war, fand er durch Zufall das Geheimfach. Als er die Tasche in die Höhe hob, mußte er einen etwas stärkeren Zug ausgeübt haben, denn plötzlich knackte es, und das Lederviereck öffnete sich wie eine Falltür. Innen entdeckte er ein

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