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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Und selbst dann hat er so viele Vorsichtsmaßregeln getroffen, daß man ihn nicht so leicht überführen kann.«
    »Können Sie denn nicht vorwärtskommen, wenn Sie sich mit Miss Ferryman gut stellen?« fragte ein anderer höherer Beamter.
    Bradley richtete sich steif auf.
    »Wie denken Sie sich denn das?« fragte er kühl.
    »Nun ja, Sie sind doch ein ganz hübscher Kerl -«
    »Wir wollen hier keine Komplimente austauschen, sondern uns an Tatsachen halten«, sagte Bradley kurz. »Ich werde Mark McGill schon fassen, aber ich habe schwerere Anklage gegen ihn zu erheben als den Handel mit Rauschgiften.«
    Kurze Zeit nach dieser Konferenz erhielt Mark von seinen Agenten die Nachricht, daß die Polizei die Nachforschungen gegen ihn und seine Organisation eingestellt habe und daß man ihnen jetzt nicht mehr nachspüre. Die Sperren, mit denen man alle größeren Städte umgeben hatte, wurden aufgehoben; Autos konnten wieder frei verkehren, ohne angehalten und durchsucht zu werden. Die zahlreichen Detektive, die alle Eisenbahnstationen bewacht hatten, wurden zurückgezogen und nur einige auf den Posten belassen.
    Mark nahm, wieder Fühlung mit seinen Lieferanten in Belgien und Frankreich auf. Besonders von Belgien wurde viel Rauschgift nach England geliefert; aber er mußte jetzt neue Methoden und Wege ausfindig machen, um die Zollbeamten zu täuschen. Seitdem Ann der Führerschein entzogen worden war und außerdem eine Kontrolle der Wassergrenzen durch Flugzeuge ausgeübt wurde, schienen die Schwierigkeiten fast unüberwindlich zu werden. Li Yoseph war eine großartige Stütze seiner Organisation gewesen; er wußte alle Mittel und Schleichwege und kannte Hunderte von Seeleuten. Sein Haus lag so günstig, daß bei ihm leicht Schmuggelware gelandet werden konnte. Es gab allerdings unzählige Diebe auf dem Fluß, aber man konnte ihnen in keiner Weise trauen, wenn man nicht einen zuverlässigen Hehler hatte, und ein solcher Mann war schwer zu finden.
    Als Mark eines Tages mit Ann zu Mittag aß, machte er ihr einen Vorschlag.
    »Es wäre vielleicht ganz gut, wenn ich ein Haus am Fluß kaufen würde«, sagte er leichthin. »Irgendwo zwischen Teddington und Kingston, mit einem hübschen Rasen zum Ufer hin. Wie denken Sie darüber?«
    »Das klingt ja sehr verheißungsvoll«, erwiderte sie.
    »Das Geschäft ist fast vollständig zum Stillstand gekommen, und ich verliere Geld. Sie können keine Fahrten mehr unternehmen. Ich glaube, das Haus am Fluß ist ein sehr guter Gedanke - aber es muß unterhalb der Schleusen liegen.«
    Jetzt schaute sie ihm voll ins Gesicht.
    »Versuchen Sie einen weiblichen Li Yoseph zu finden?«
    »Ich weiß nicht ...«
    »Was erwarten Sie denn von mir ... was soll ich denn in diesem Haus tun - mit einem Rasen, der sich zum Ufer hinzieht? Läge das Haus nicht besser an einer Bucht, die man nicht übersehen kann?«
    »Ich weiß nicht, was ich von Ihnen halten soll, Ann. Sie wollen doch nicht behaupten, daß ich ...«
    Ann lächelte.
    »Ich dachte, Sie brauchen einen Ersatz für Lady's Stairs; einen Ort, wo Ihre Leute unbeobachtet - die Ware abliefern können.
    Ich muß wirklich sagen, daß ich diesen Plan sehr schätze. Ich fürchte, ich bin ein schlechter Schmuggler.«
    »Es handelt sich ja gar nicht um Schmuggel«, sagte er düster. »Sie sind wirklich merkwürdig! Wenn ich irgend etwas für Sie tun will, suchen Sie stets eine böse Nebenabsicht hinter meinem .«
    »Wohlwollen«, ergänzte sie. »Nein, Mark, ich glaube nicht, daß mir das zusagen würde. Ich bin der Polizei zu gut bekannt -ich stand vor Gericht, und ich habe Bradley beleidigt. Sie können sicher sein, daß jeder meiner Schritte überwacht wird. Und ich möchte nicht noch einmal etwas Ähnliches erleben wie damals.«
    Er sprach nicht weiter über die Sache, aber er war bitter enttäuscht. Wäre sie auf seinen Plan eingegangen, dann wären all seine Schwierigkeiten auf leichte Weise gelöst gewesen.
    In seiner ärgerlichen Stimmung machte er eine boshafte Bemerkung.
    »Bradley ist wohl bis über die Ohren in Sie verliebt?«
    Zu seiner Genugtuung errötete sie tief, aber dann wurde sie bleich.
    »Reden Sie doch nicht so törichtes Zeug«, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
    »Sie haben das doch vor Gericht selbst gesagt«, fuhr er rücksichtslos fort. »Es ist allerdings merkwürdig, daß ein solcher Mann sich überhaupt verlieben kann! Ich vermute ja, daß er jetzt davon geheilt ist. Immerhin könnte er Sie beschwatzt haben. Diese Menschen gehen

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