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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sein, daß Leute auch ohne Führerschein ausgefahren sind«, meinte er gutgelaunt.
    Die Unterhaltung stockte.
    »Haben Sie sich eigentlich - aber das wollte ich Sie nicht fragen ...«, brach sie plötzlich das Schweigen.
    »Fragen Sie nur«, ermutigte er sie.
    »Haben Sie sich - um Ronnie auch so gesorgt, wie Sie sich um mich bemühen?«
    »Ich habe es versucht«, erwiderte Bradley ruhig, »aber Sie glauben mir das ja nicht.«
    Ann seufzte schwer.
    »Ich glaube es Ihnen jetzt.«
    In diesem Augenblick hörten sie, daß die Wohnungstür geöffnet wurde.
    Gleich darauf trat Mark mit düsterem Gesicht ein.
    »Nun, Bradley, was wünschen Sie?«
    Der Detektiv sah an ihm vorbei und bemerkte Tiser, der seinen Hut draußen aufhängte. Er wartete, bis er hereingekommen war.
    »Ich möchte ein wenig mit Ihnen sprechen.«
    »Freundschaftlich?« fragte Mark brummig.
    »Mehr oder weniger, ja«, entgegnete Bradley kühl.
    Mark schaute auf Ann.
    »Es ist gut, meine Liebe. Ich werde in fünf Minuten mit Ihnen reden.«
    Aber Bradley unterbrach ihn.
    »Miss Perryman kann alles hören, was ich Ihnen zu sagen habe. Es handelt sich um Li Yoseph.«
    Mark war sichtlich beruhigt.
    »Ach so. Ich sah einige Autos Ihrer Kolonne unterwegs - sagen Sie mir nur nicht, daß Sie Li Yoseph gefunden haben. Ich bin davon überzeugt, daß er nach Holland gegangen ist - an demselben Abend, an dem er verschwand, fuhr ein großer holländischer Dampfer den Strom hinunter, und Li war mit allen Kapitänen befreundet.«
    Ein fast unmerkliches Lächeln spielte um Bradleys Mund.
    »Ja, das ist Ihre Theorie. Nun ja, wir haben schon seit einem Monat die Nachforschungen bei Lady's Stairs eingestellt.«
    »Vor einem Monat?« wiederholte Mark mit leichter Ironie. »Ein ganzes Jahr nach seinem Verschwinden? Die Polizei hat wirklich große Geduld und Ausdauer.«
    »Ja, Geduld ist unsere Haupttugend.«
    »Die meine besteht darin .« begann Mark.
    »Andere Leute an den Bettelstab zu bringen«, sagte Bradley schnell. »Sie hatten doch Li Yoseph gern, Miss Perryman?«
    »Ja, ich habe ihn zwar nur einige Minuten gesehen, aber es war etwas Besonderes an ihm - ich möchte fast sagen, etwas harmlos Liebenswürdiges. Die Kinder, mit denen er immer sprach - ich glaubte fast, sie selbst zu sehen.«
    »Es war aber doch schrecklich. Auf die Dauer fiel einem das auf die Nerven«, warf Tiser mit seiner unangenehmen Stimme dazwischen. Er duckte sich hinter McGills breiten Rücken, als Bradley zu ihm hinsah.
    »Hallo, Tiser, Sie sind ja auch hier! Fiel Ihnen Li Yoseph auf die Nerven?«
    »Was wollen Sie denn über den Alten wissen?« fragte Mark barsch.
    »Wissen Sie, wo Li Yoseph sich zur Zeit aufhält?« fragte Bradley.
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß ich das nicht weiß. Sie tun verflucht geheimnisvoll, Inspektor.«
    »Mehr oder weniger haben wir stets mit ungelösten Geheimnissen zu tun«, sagte Bradley kühl. Er begegnete Anns Blick. »Sie haben sich natürlich nicht vor ihm gefürchtet«, meinte er lächelnd, nahm seinen Hut und ging zur Tür. »Gute Nacht, Miss Ferryman - es ist ein scheußliches Wetter draußen.«
    Sie wußte wohl, was er meinte.
    »Gute Nacht, McGill - vermutlich werde ich Sie heute nacht nicht auf der Great West Road treffen.«
    Nachdem er gegangen war, schwiegen alle.
    »Was wollte er nur?« fragte Mark schließlich.
    »Dieser Mann ist unmenschlich, Mark«, sagte Tiser nervös. »Da steckt irgend etwas dahinter - scheußliches Wetter - Great West Road -, glaubst du, er weiß Bescheid?«
    Mark sah, daß sich Ann zur Tür wandte, und hielt sie zurück.
    »Gehen Sie bitte noch nicht. Hoffentlich sind Sie noch nicht müde?«
    »Warum?«
    Mark schaute zu Tiser hinüber. »Ich brauche heute nacht Ihre Hilfe, Ann.«
    Tiser wäre am liebsten verschwunden.
    »Kann ich nicht nach Hause gehen, Mark?« bat er. »Ich fühle mich wirklich nicht wohl.«
    »Du bleibst hier. Du wirst Ann zur Garage begleiten.«
    Sie schaute bei diesen Worten auf.
    »Habe ich recht gehört - zur Garage - heute abend noch?«
    »Ja, zur Edgware Road«, entgegnete Mark leichthin. »Ich habe Ihren Wagen nach jenen Vorkommnissen dort untergebracht. Ich dachte, es wäre besser, falls irgendein Zwischenfall einträte - und das ist heute abend geschehen.«
    Sie kam wieder ins Zimmer und setzte sich auf einen Stuhl.
    »Ich weiß, Sie werden mir helfen, Ann. Ich bin wirklich in großer Verlegenheit. Zehn Kilo von dem Stoff sind in der Garage - außerdem ein Dutzend Brownings. Sie finden den

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