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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hereinbrechen. Wenn ihn jetzt jemand nervös machte, so war es Tiser. Dieser heruntergekommene Mensch war des gemeinsten Verrats fähig.
    »Ich werde dafür sorgen, daß der Stoff fortgeschafft wird.«
    »Das wird aber verdammt schwierig sein«, wimmerte Tiser.
    »Auf allen Straßen, die aus London herausführen, patrouillieren die Autokolonnen des Spezialdienstes. In Savernake und Staines werden die Wagen angehalten und durchsucht - auf diese Weise habe ich ja erst erfahren, daß etwas im Gange ist. Ich habe schon lange vermutet, daß etwas nicht stimmt.«
    »Alle Kolonnen des Spezialdienstes sind unterwegs?«
    »Ja, Bradley hat die Oberleitung.«
    Mark ging in dem großen Zimmer auf und ab.
    »Der Stoff muß aus London hinaus«, sagte er halb zu sich selbst.
    Tiser machte eine verzweifelte Geste.
    »Wer es unternimmt, das Zeug fortzuschaffen, wird geschnappt.«
    »Ob jemand geschnappt wird oder nicht, die Ware muß fort. Es ist leicht herauszubekommen, daß ich die Garage gemietet habe - außerdem ist noch ein Dutzend Pistolen dort versteckt.«
    Die beiden sahen sich eine Weile an, ohne zu sprechen, jeder las die Gedanken des andern.
    »Wir können nicht riskieren, daß Ann die Fahrt macht - oder meinst du doch?«
    Mark biß sich auf die Lippen.
    »Warum nicht? Es ist besser, daß die Polizei das Zeug in ihrem Auto als in meiner Garage findet.«
    Obwohl Tiser ein ganz verkommener Mensch war, empfand er doch die Gemeinheit dieses Plans.
    »Aber Mark! Das geht doch nicht! Wenn du sie losschickst, wird die Polizei sie bestimmt erwischen. Du weißt doch, wie schlau Bradley ist, und wenn er sie zum zweiten Mal faßt ... Nein, das kannst du nicht tun!«
    »Warum denn nicht?« fragte Mark kühl. »Bradley hat sie doch ganz gern, er hat sie ja schon einmal in Schutz genommen und entkommen lassen. Warum sollte er es diesmal nicht wieder tun? Wenn sie den Stoff dort in der Garage finden, bekomme ich eine böse Klage an den Hals. Ich würde unter zehn Jahren Zuchthaus nicht davonkommen. Das Schlimmste, was ihr passieren kann, sind sechs Monate.«
    »Aber, mein lieber Mark«, sagte Tiser fast weinerlich. »Du kannst doch nicht dulden, daß das nette Mädchen ins Gefängnis gesteckt wird!«
    Mark sah ihn düster an.
    »Nun gut, dann wirst du die Sache fortschaffen, du kannst ja auch ein Auto lenken.«
    Tiser schwieg, und Mark erwartete auch keine Antwort. Er klingelte nach Ledson.
    »Kann ich einmal nach der Herberge telefonieren?« fragte Tiser.
    »Ich habe dort einen Mann zurückgelassen, der weitere Informationen sammeln soll. Ich möchte nur wissen, wie weit sie jetzt sind.«
    Mark schüttelte den Kopf.
    »Von diesem Telefon aus wird nicht gesprochen«, sagte er kurz.
    »Unten in der Regent Street ist eine Telefonzelle - geh dorthin, ich werde dich begleiten.«
    Ledson trat ins Zimmer.
    »Bringen Sie mir meinen Mantel und meinen Hut. Ich gehe für einige Minuten fort.«
    »Was bist du doch für ein verdammter Feigling, Tiser«, sagte Mark, als Ledson gegangen war. »Im Schrank steht ein scharfer Whisky.«
    Aber Tiser hatte schon selbst den Weg zu dem Schrank gefunden. Mark hörte, wie eine Flasche an das Glas schlug, das sich der Mann mit zitternder Hand einschenkte.
    Ledson kam mit Hut und Mantel zurück.
    »Bitten Sie Miss Ferryman, in einigen Minuten herüberzukommen. Es handelt sich um eine wichtige Sache.«
    Es kam nun auf jede Minute an. Mark war sich der Gefahr der Lage voll bewußt. Es mochte kommen, wie es wollte, der Stoff mußte aus London fortgeschafft werden. Und es gab nur eine Person, die er mit dieser Aufgabe betrauen konnte - Ann. Es war nicht nötig, daß Ledson zu ihr hinüberging; als Mark die Tür hinter sich schloß, rief sie an, und der Diener konnte ihr seinen Auftrag telefonisch ausrichten.
    Er räumte gerade das Zimmer auf, als es an die Tür klopfte. Der Mann, den er erwartet hatte, stand vor ihm.
    »Bitte, treten Sie näher, Mr. Bradley«, sagte Ledson etwas nervös und folgte dem Detektiv in das Wohnzimmer. »Mr. McGill wird bald zurückkommen. Ich dachte, Sie kämen erst später.«
    »Wo ist er denn hingegangen?«
    »Er wollte von einer öffentlichen Fernsprechzelle aus telefonieren. Ich glaube, es ist besser, wenn ich fortgehe - ich kann ja nachher sagen, daß Sie mich fortgeschickt haben.«
    Bradley nickte. Als er allein war, ging er im Zimmer umher. Er machte keinen Versuch, die Papiere und Briefe durchzusehen, die auf Marks Schreibtisch lagen, oder das Zimmer sonst zu durchsuchen.
    Nach

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