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0650 - Der Bund der Sieben

Titel: 0650 - Der Bund der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Drohung, das sich nicht unterdrücken ließ.
    „Sie lassen sich Zeit", bemerkte Tifflor nach ein paar Minuten, in deren Verlauf nichts geschah.
    „Das gehört zu ihrem Psychospiel", vermutete der Arkonide.
    „Sie behandeln uns wie kleine Kinder."
    Plötzlich erschien in der leuchtenden Hülle des SVE-Raumers ein dunkler Fleck.
    Ein Wesen wurde sichtbar. Scheinbar mühelos glitt es durch die Energiewandungen. Es sah genauso aus wie der Fremde, mit dem Rhodan über Funk gesprochen hatte.
    „Das scheint Hotrenor-Taak zu sein", vermutete Rhodan.
    „Er hat seinen nächsten großen Auftritt."
    Ohne Übergang, als hätte ihn ein unsichtbarer Transmitter abgestrahlt, stand Hotrenor-Taak vor seinem Raumschiff. Er trug eine enganliegende Kombination von dunkelroter Farbe.
    Der Fremde hob einen Arm.
    „Ich bin Hotrenor-Taak, der Verkünder der Hetosonen", begrüßte er die drei Männer, die vor ihrem Fahrzeug standen und warteten. „Es ist eine Freude, Menschen von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen." Seine nächsten Worte waren ausschließlich an Perry Rhodan gerichtet. „Vor allem aber freut es mich, Perry Rhodan begrüßen zu können."
    Die Freundlichkeit schien echt zu sein, aber sie hatte doch etwas Herablassendes. Der Lare benahm sich, als sei es eine besondere Form von Großzügigkeit, daß er diese Welt betrat.
    Hotrenor-Taak machte eine halbe Drehung in Richtung des Raumschiffs und winkte.
    Wenig später tauchten zweihundert andere Laren vor dem Schiff auf. Sie trugen die gleichen Kombinationen wie Hotrenor-Taak, allerdings waren ihre Uniformen ockergelb. Rhodan vermutete, daß durch diese Farbunterschiede führende Persönlichkeiten bestimmt wurden.
    Die zweihundert fremden Raumfahrer trugen keinerlei sichtbare Ausrüstung bei sich, auch keine Waffen. Das konnte Selbstsicherheit oder bewußte Zurschaustellung der eigenen Überlegenheit bedeuten.
    „Das", rief Hotrenor-Taak seinen Begleitern zu und deutete auf Perry Rhodan, „ist der Erste Hetran der Milchstraße."
    Rhodan wußte, daß über ihren Köpfen die Robotkameras von TTV schwebten. Bild und Ton wurden in alle Gebiete der Galaxis übertragen. Allein aus diesem Grund fühlte Rhodan sich unbehaglich. Wie würden die anderen Völker sich verhalten, wenn sie diese offensichtliche Bevorzugung der Terraner miterleben mußten?
    Wie würde zum Beispiel die große Energiekommission der Akonen reagieren, wenn sie erfuhr, daß ein Terraner in einem sieben Galaxien umfassenden Bund auch als Stellvertreter ihres Volkes sprechen sollte?
    Es zeichneten sich bereits jetzt unüberschaubare Konsequenzen ab.
    Aber Hotrenor-Taak schien diese Bedenken nicht zu kennen, oder er ignorierte sie einfach.
    „Dieser Mann hat sich mehrfach ausgezeichnet", fuhr der Lare fort. Er schien noch immer zu den Besatzungsmitgliedern seines Schiffes zu sprechen, aber Rhodan zweifelte keinen Augenblick, daß diese Worte an die Menschheit und an alle anderen Völker dieser Milchstraße gerichtet waren. „Er ist würdig, die Völker dieser Galaxis vor dem Konzil der Sieben zu vertreten."
    Rhodans Gesicht blieb unbewegt. Atlan scharrte nervös mit den Füßen. Er war klug und erfahren genug, um die Hintergründigkeit in den Worten des Laren zu erkennen.
    „Ich fordere den Ersten Hetran der Milchstraße auf, mich zu einem Sonnensystem des Konzils zu begleiten", sagte da der Lare. Er lächelte breit. „Damit keine Verwirrung entsteht, möchte ich knapp schildern, was das Konzil der Sieben ist. Der Bund besteht aus sieben völlig verschiedenartigen galaktischen Machtgruppen. Eine dieser Gruppen sind die Laren, ein Volk, dem auch ich angehöre. Wie die sechs anderen Völker haben auch wir Laren einen geeigneten Planeten als Versammlungsort bereitgestellt. Das Konzil tagt zur Zeit in unserer Galaxis, dem Spiralnebel NGC 3190. Er ist einundzwanzig Millionen Lichtjahre von hier entfernt. Wir Laren wurden beauftragt, den Ersten Hetran der Milchstraße, Perry Rhodan, dorthin zu bringen und dem Konzil vorzustellen."
    Rhodan fühlte sich überrumpelt. Der Fremde verlangte, daß er an Bord des SVE-Raumers gehen und in eine über zwanzig Millionen Lichtjahre entfernte Milchstraße fliegen sollte, um dort vor einer Versammlung als Botschafter der Milchstraße zu sprechen.
    Rhodan bedauerte jetzt seinen Entschluß, TTV zugelassen zu haben. Doch für einen Widerruf der Genehmigung war es bereits zu spät. Die Botschaft des „Verkünders" würde sich wie ein Lauffeuer überall verbreiten. Rhodan

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