0650 - Der Bund der Sieben
Klartext übergab, warf er nur einen kurzen Blick darauf.
„Der Kerl will sich wichtig machen", sagte er. „Oder er will einen langfristigen Kredit für seine Wirtschaft."
Rhodan, Bull, Atlan und einige Mitglieder des Mutantenkorps befanden sich in einem Bürotrakt von Imperium-Alpha.
„Es wundert mich, daß noch keine anderen Reaktionen vorliegen", sagte Fellmer Lloyd. „In der Galaxis scheint man wie gelähmt zu sein."
„Das wird sich bald ändern", vermutete Atlan. „Ich nehme an, daß die uns nicht freundlich gesinnten Völker in aller Schärfe reagieren werden, aber erst, wenn sie sich untereinander abgesprochen haben."
Bully trat an einen der Bildschirme. Ein Ausschnitt des Raumhafens war darauf zu sehen.
„Die Laren bleiben in ihrem Schiff", stellte er fest.
Rhodan hatte Hotrenor-Taak und seiner Mannschaft eine Luxusunterkunft angeboten, doch die fremden Raumfahrer hatten abgelehnt und zogen es vor, an Bord ihres Schiffes zu bleiben.
„Neue Nachrichten aus der Funkzentrale!" rief Balton Wyt.
„Dort treffen jetzt weitere Stellungnahmen ein."
Rhodan nahm die Klartexte entgegen, dann wandte er sich zu seinen Mitarbeitern um.
„Ich habe hier scharfe Protestnoten der Aras und Antis vorliegen", sagte er. „Es wird nicht lange dauern, dann werden sich Akonen, Blues, Springer und auch die Arkoniden diesen Protesten anschließen. Natürlich sind diese Völker nicht damit einverstanden, daß ein Terraner Erster Hetran der Milchstraße wird."
Atlan ließ sich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus.
„Ich glaube nicht, daß sich Hotrenor-Taak davon beeinflussen lassen wird."
„Das glaube ich auch nicht", stimmte Rhodan zu. „Wir jedoch müssen Rücksicht auf die Meinungen dieser Völker nehmen.
Größere Unruhen und Streitigkeiten zum jetzigen Zeitpunkt können nicht in unserem Interesse liegen."
„Was wollen wir tun?" fragte Bull direkt. „Ich bin der Ansicht, daß wir Hotrenor-Taak über diese Proteste unterrichten sollten."
„Meinetwegen", sagte Rhodan. „Ich verspreche mir zwar nicht viel davon, aber vielleicht gewinnen wir auf diese Weise wieder Zeit."
„Soll ich eine Funkverbindung herstellen?"
„Nein, Dicker! Ich werde einen Boten schicken. Fellmer, bitte übernehmen Sie das."
Im Verlauf der nächsten Stunden trafen weitere Botschaften aus vielen Teilen der Galaxis ein. Für die Verantwortlichen in Imperium-Alpha war es überraschend, daß die meisten Administratoren von Kolonialwelten sich positiv ausdrückten.
Einige Hyperfunksprüche waren offene Beifallskundgebungen.
Rhodan blickte mit wenig Begeisterung auf den Stapel von Nachrichten vor ihm auf dem Tisch.
„Niemand scheint die Hintergründe zu erkennen."
„Nein", sagte Atlan. „All diese Menschen sind einfach stolz darauf, daß man einen der ihren für diese Rolle ausgewählt hat.
Das ist zunächst alles, was sie sehen."
Rhodan starrte auf den Boden.
„Das macht es mir noch schwerer, Hotrenor-Taak eine Absage zu erteilen."
Um die Mundwinkel des Arkoniden zuckte es.
„Warum willst du das denn?" Er hockte sich auf die Tischkante.
„Es muß doch auch einen anderen Weg geben. Wir könnten alle Administratoren und die Vertreter der großen Fremdvölker unserer Galaxis durch die USO und die SolAb warnen lassen.
Gleichzeitig lassen wir ihnen mitteilen, daß wir zum Schein auf die Bedingungen der Laren eingehen, um bessere Informationen zu erlangen."
Rhodan schüttelte den Kopf.
„Das nimmt uns niemand ab!"
„Aber wir gewinnen Zeit", erwiderte Atlan.
Die Stimmung unter den Freunden war gereizt.
Aber auch die anderen Verantwortlichen waren nervös.
Niemand wußte genau, wie die Terraner sich in dieser unerwarteten Situation verhalten sollten.
Eine halbe Stunde später meldete sich Fellmer Lloyd über Funk vom Raumhafen. Das Gesicht des Mutanten drückte Besorgnis aus.
„Ich habe mit den Laren gesprochen", berichtete er.
„Mit ihrem Anführer?" warf Atlan ein.
„Ja, mit Hotrenor-Taak", bestätigte der Telepath. „Der Verkünder der Hetosonen kann Ihre Bedenken nicht verstehen.
Er fragte mich wörtlich, wie ein intelligentes Wesen Ihres Formats solche komischen Einwände erheben könnte. Er versicherte nochmals, daß wir uns wegen der anderen Völker keine Sorgen zu machen brauchen. Nötigenfalls werden die Laren dafür sorgen, daß es nicht zu Unruhen kommt." Lloyd lachte humorlos. „Ich kann mir schon denken, wie diese Fürsorge aussehen könnte."
„Ich auch", bemerkte Bully
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