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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das naturgemäß nicht zu.
    Er war, als künstliches Bewußtsein in Zamorras Amulett entstanden und herangereift, ebenso wie das Amulett selbst magisch neutral. So konnte er die Abschirmung durchdringen, bemerkte sie nicht einmal. Von einem Moment zum anderen befand er sich im Innern des großen Bauwerks.
    Er kannte die Örtlichkeiten.
    Als er zum ersten Mal hierher zurückkehrte, hatte er noch eine Zielperson anpeilen müssen; es war Zamorras Gefährtin Nicole Duval gewesen, in deren Gestalt er materialisierte. Damals hatte er Zamorra das von Odin entwendete Amulett zurückgebracht. [7]
    Es hatte ihn ein wenig überrascht; immerhin war er doch sicher gewesen, sich hier erstklassig auszukennen - etliche Jahre hatte er als entstehendes Bewußtsein im Amulett zugebracht und war mittels dieser magischen Silberscheibe aus des Zauberers Merlin Schmiede ständig hier ein und aus gegangen.
    Doch dann funktionierte die Rückkehr nur personenbezogen.
    Diesmal ging es auch so. Scheinbar reichte es aus, einmal an einem Ort gewesen zu sein, um ihn immer wieder auch ohne die Konzentration auf eine bestimmte Zielperson zu finden. Taran hoffte jetzt zumindest, daß es so war. Diesbezüglich besaß er nur wenig Erfahrung. Er tauchte nur sehr selten aus dem Verborgenen auf. Aus gutem Grund; er fürchtete seine ständige Widersachern Shirona.
    Wie auch immer, es hatte geklappt.
    Er erschien als er selbst, nicht als Spiegelbild einer anderen Person, deren Aussehen er erst mühsam wieder ablegen mußte.
    Jetzt brauchte er nur noch Zamorra zu informieren, und…
    ... lief einem leibhaftigen Drachen über den Weg!
    Der war nicht weniger erschrocken als Taran und spie eine Feuerwolke aus.
    Entsetzt wich Taran zurück.
    Sein Unterbewußtsein übernahm die Kontrolle.
    Er sendete sich blitzschnell an einen anderen, sicheren Ort.
    Er verstand die Welt nicht mehr.
    Daß er in Zamorras Château angegriffen wurde - das war einfach undenkbar, unmöglich. Und doch war es geschehen.
    Angegriffen von einem Drachen…
    Und in Taran wuchs die Furcht, Zamorra könne etwas zugestoßen sein. Denn warum sonst sollte ein feuerspeiender Drache in seinem Château sein Unwesen treiben?
    ***
    Shackleton wußte nur zu gut, daß Riker Zamorra seit geraumer Zeit nicht mehr so ganz gewogen war. Deshalb rief er jetzt zunächst in Florida an, um Robert Tendyke zu informieren. Der war schließlich der eigentliche Boß der Firma.
    Bestürzt hörte Tendyke zu.
    Stefan Kreis entführt? Magie im Spiel? »Shack, sind Sie sicher, daß es normale Magie ist und keine Dhyarra-Energien freigesetzt worden sind?«
    »Was verstehe ich denn davon?« knurrte Shackleton wenig begeistert. »Sir, ich hätte Sie nicht angerufen, wenn ich mir selbst einen Reim darauf machen könnte, aber ich bin der Ansicht, daß Professor Zamorra hinzugezogen werden muß. Mister Riker möchte ich aus naheliegenden Gründen mit dieser Bitte nicht belästigen…«
    »Ich verstehe«, schmunzelte Tendyke, wurde aber sofort wieder ernst. »Ich habe Zamorra bereits hergebeten. Eigentlich wegen dieses Computerspiels mit dem Namen des ERHABENEN, aber anscheinend wird die Sache jetzt todernst… na, der wird sich freuen…«
    »Wann kann Zamorra hier sein, Sir?« wollte der Sicherheitsmanager wissen.
    »Er müßte eigentlich jeden Moment hier eintreffen. Eigentlich wollten wir dann erst morgen nach El Paso fliegen, aber nach Lage der Dinge werden wir die Sache wohl etwas beschleunigen müssen. Rechnen Sie in den frühen Abendstunden mit unserer Ankunft, okay?«
    »Verstanden, Sir.«
    Shackleton fragte nicht nach zusätzlichen Anweisungen.
    Er verstand sein Handwerk, und Tendyke wußte das nur zu gut.
    Shackleton gab seine Anweisungen. Später erst informierte er Rhet Riker.
    Der zeigte sich von der ganzen Sache wenig begeistert.
    »Hoffentlich zerschlägt Zamorra diesmal nicht mehr Porzellan als damals«, murmelte er. »Sonst können wir unsere Pläne mit der Dynastie endgültig vergessen.«
    Shackleton sah ihn fragend an. »Pläne?«
    »Sie werden uns möglicherweise die gegenseitigen Lieferverträge kündigen«, log er.
    Von seinen eigentlichen Plänen, die inzwischen gefährdet waren, wußten nur Tendyke und Zamorra.
    Und dabei sollte es vorerst auch bleiben!
    ***
    Der Drache rieb sich die großen runden Augen.
    »Was - wawawas wawar denn da-das?« stieß er verwirrt hervor. »Das war doch was! Was war das? Das…« Er merkte, daß er sich verhaspelte, und klappte die langgezogene Krokodilschnauze erst mal

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