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0652 - Der Bogie-Mann

0652 - Der Bogie-Mann

Titel: 0652 - Der Bogie-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allerdings länger ziehen zu können, denn es schnellte immer wieder in die Höhe.
    »Was hast du?«, sprach Esther sie an.
    »Mir gefällt nicht, wie sich der Fall entwickelt hat. Ich bin davon überzeugt, dass John etwas ahnt.«
    Esther sah es gelassener. »Wichtig ist doch, dass er nichts weiß, meine Lieben.«
    »Bis dahin ist es nicht weit. Er hat sich den Bogie-Mann ansehen wollen. Er war auch mit Tippy draußen und hat ihn gesehen.« Sie schaute ihre Schwester an. »Oder nicht?«
    »Keine Ahnung. Außerdem ist es Esthers Schuld«, beschwerte sie sich. »Wenn Vater sich nicht mit dem alten Sinclair in Verbindung gesetzt hätte, wäre uns einiges erspart geblieben. Davon kannst du ruhig ausgehen.«
    Esthers Augen funkelten. »Was hätte ich denn machen sollen? Vater abwimmeln? Ihr kennt den Sturkopf. Was der sich einmal vorgenommen hat, führt er auch durch.«
    »Ja, da hast du Recht.«
    »Zurück können wir nicht mehr«, flüsterte Marion. »Wir müssen es durchziehen. Eine andere Unbekannte ist Jessica. Was ist mit ihr? Wie verhält sie sich?«
    »Neutral, schätze ich.«
    »Bist du sicher, Tippy?«
    »Ja.«
    Marion schüttelte den Kopf. »Sie hat etwas gespürt. Jedenfalls fürchtet sie sich vor dem BogieMann.«
    Keine der Schwestern gab eine Antwort, mit der man etwas hätte anfangen können. Esther war es schließlich leid. Sie legte ihre Hände auf die Schultern der Frauen und schob die beiden vor sich her.
    »Wir werden es durchführen, Kinder. So oder so. Und es ist mir dabei egal, was uns alles noch in die Quere kommt.«
    »Gut, einverstanden.«
    Bevor sie gingen, bildeten sie einen Kreis und reichten sich die Hände. In ihren Augen stand ein stummes Versprechen. Worte brauchten sie nicht, sie verstanden sich auch so.
    Dann verließen sie den Raum. Sie blieben beieinander und gingen so leise wie Einbrecher. Niemand sollte sie hören, keiner sollte je erfahren, was sie verband. Dieses Geheimnis gehörte einzig und allein ihnen.
    So luftig und modern das alte Bauernhaus auch umgebaut worden war, es gab noch ein gewisses Erbe, das zurückgeblieben war und von den drei Schwestern gern übernommen wurde.
    Es war der Keller!
    Dort hatten sie kaum etwas verändert, ihn nur gereinigt und die alten Steinstufen mit Gummileisten an den Kanten bestückt, damit die Gefahr des Abrutschens reduziert wurde.
    Wie immer hatte Esther die Spitze übernommen. Marion folgte ihr. Tippy, die Jüngste, bildete den Schluss.
    Sie stiegen die Treppe hinab in die kühle Feuchte des Kellers, der selbst im heißesten Sommer ein Hort der Kälte blieb. Hier unten hatten die dicken Mauern einen feuchten Glanz bekommen, da bestand der Boden aus sehr dicken Steinen, da klebten die alten Spinnweben an den Wänden und da gab es einen großen Raum, der früher einmal als Vorratslager gedient hatte.
    Für die drei Frauen war er ideal, und sie hatten ihm einen besonderen Namen gegeben.
    Das Zentrum!
    Elektriker hatten Leitungen gelegt und Lampen angebracht, die ein weiches Licht verströmten. Sie klemmten in dem Winkel zwischen der Decke und den Wänden. Wenn sie eingeschaltet waren, fielen ihre Strahlen in die Mitte des großen Raumes, wo sich der Kreis als roter Ring deutlich sichtbar vom Fußboden abzeichnete.
    Es war aber nicht allein der Kreis. In seiner Mitte schimmerte ein eingetrockneter roter Fleck aus Blut. Und an den inneren Rändern des Kreises leuchteten in einem geheimnisvollen Blau seltsame Zeichen, die aussahen wie kleine Pentagramme, in die schlangenartige Wesen mit Teufelsköpfen hineinstießen.
    Kaum hatten die Schwestern den Kreis betreten, als sich ihre Gesichter veränderten. Das Leben entwich aus ihnen, die Haut nahm eine ungewöhnliche Starrheit an, die sich zugleich auf ihre Augen übertrug. Sie veränderten sich schlagartig. Aus ihnen wurden andere Wesen, die unter einem fremden Einfluss standen.
    Als Esther stehen blieb, stoppten auch ihre Schwestern. Noch redeten sie nicht, sie warteten auf Esther, die erst nach einer Weile den Mund öffnete und damit begann, von ihren Träumen zu sprechen.
    »Es war wie ein Rausch, Schwestern. Wir träumten von ihm, wir träumten von dem Bösen, wir träumten von dem wahren Herrscher der Welt und wir sehnten uns nach ihm. Unsere Träume flochten sich zu einem starken Band zusammen, mit dem wir dem Herrscher der Hölle eine Brücke bauten, über die er zu uns schreiten sollte. Er selbst kam nicht, er schickte dafür einen anderen, einen seiner schlimmsten Diener, und er gab dir,

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