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0652 - Der Bogie-Mann

0652 - Der Bogie-Mann

Titel: 0652 - Der Bogie-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Tatsächlich? Warum das denn?«
    »Weil ich müde bin.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich will dir mal was sagen, Kleines.« Jetzt machte er den guten Bogart nach. »Das hier ist keine Nacht zum Schlafen, wenn du verstehst.«
    »Sorry, ich verstehe nicht. Mir kommt sie so vor. Sie ist nicht anders als die übrigen Nächte auch.«
    Juri verdrehte die Augen. »Doch, sie ist anders. Das wirst du bald erleben.«
    Jessica spielte gut mit. »Ach ja? Kannst du mir auch sagen, wie anders sie ist?«
    Juri nickte und starrte sie wie hypnotisierend an. »Ja, diese Nacht hat sich geöffnet, wenn du verstehst. Es ist die Zeit der bösen Geister. Sie kommen frei, sie wollen nicht länger gefangen sein. In Nächten wie diesen hat der Teufel Ausgang.«
    »Er soll in der Hölle bleiben.«
    Juri lachte. »Gut gesprochen, Kleines. Er bleibt auch in der Hölle. Aber er hat Diener, verstehst du?«
    »Klar. Schickt er die los?«
    »Bravo, genau getroffen. Er wird seine Diener losschicken und wird ihnen gesagt haben, was sie tun sollen. Ein Diener von ihm ist seit einiger Zeit schon unterwegs. Vielleicht kennst du ihn. Es ist der Bogie-Mann, Süße.«
    Jessica nickte. »Ja, ich habe davon gehört. Früher erzählten meine Eltern manchmal über ihn. Hat man nicht mit ihm kleine Kinder erschreckt, Juri?«
    »Stimmt.«
    Jessica winkte ab. »Ein Märchen.«
    Der Tänzer legte den Kopf schief und verengte die Augen. »Glaubst du wirklich, dass die Gestalt des BogieManns nur ein Märchen ist? Glaubst du das?«
    »Ja, ich bin davon überzeugt.«
    »Ich nicht. Es gibt ihn, Süße, es gibt ihn wirklich.« Juri beugte sich vor, um nach ihr zu fassen. Jessica war schneller und drehte sich blitzschnell weg.
    Sie ging in Richtung Tür und blieb in deren Reichweite stehen, die rechte Hand vorgestreckt, als wollte sie Juri abwehren. »Wenn du davon überzeugt bist, dass es ihn gibt, dann musst du auch die Beweise erbringen. Erst dann glaube ich dir.«
    Juri strich über seinen kantigen Nasenrücken. Mit der anderen Hand griff er hinter seinen Körper und hakte etwas von seinem Gürtel los, was dort gehangen hatte. »Einen Beweis willst du? Okay? Jessica, hier ist dein Beweis!«
    Blitzschnell schob er seine Hand vor.
    Sie war zur halben Faust geschlossen, um den Gegenstand halten zu können. Jetzt öffnete er sie und Jessica konnte den Gegenstand sehen.
    Es war der Bogie-Mann!
    Sie erinnerte sich sofort an ihren Besuch im Atelier und wie sie vor dieser Figur gestanden hatte.
    Die Aura war zu spüren gewesen, diese bösartige Ausstrahlung, dann die pelzige Berührung an ihrer Wange, das alles ließ abermals den Ekel in ihr hochschnellen.
    »Na?«, fragte Juri und schaute sie starr an. »Kannst du ihn erkennen? Kannst du sehen, was ich in der Hand halte? Es ist der Bogie-Mann. Er ist es, Süße.«
    Sie sagte nichts, starrte auf das pelzige Etwas, sah auch die bösen roten Augen und schüttelte sich.
    »Du magst ihn nicht, wie?« Juri streckte seinen Arm noch weiter aus. »Aber er ist echt. Er ist der Bogie-Mann. Der Teufel hat ihn freigegeben…«
    »Rede nicht so einen Quatsch!«
    »Aha, du glaubst mir nicht. Bist überheblich wie die meisten Menschen auch. Das wird dir aber nicht gut tun, kann ich dir sagen. Nein, das passt mir auch nicht. Hast du nicht gehört, was in den letzten Tagen hier passiert ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich - ich bin neu hier. Ich weiß eigentlich von nichts.«
    Juri spitzte die Lippen, als wollte er küssen. Danach lachte er leise. »Dann will ich es dir sagen, Süße. Es hat Tote gegeben. Nicht nur zwei, viel mehr Tote. Der Bogie-Mann hat die Menschen umgebracht. Und er hat die Kinder entführt. Es ist so, wie man es sich in den alten Geschichten immer erzählt. Der Bogie-Mann ist keine Einbildung, Süße. Es gibt ihn tatsächlich.«
    Jessica nickte. »Ja, das sehe ich. Du hältst ihn ja in deiner Hand. Es gibt ihn also. Na und?«
    »Nicht nur so, Jessica. Es gibt ihn als großes Monstrum!« Er zeichnete mit den Händen einen Kreis.
    Dann flüsterte er. »Und weißt was, Süße? In dieser Nacht wird er sich wieder seine Opfer holen. Gib nur Acht, dass du dich nicht darunter befindest.«
    »Geh jetzt!«, forderte Jessica den Tänzer auf. »Ich will, dass du verschwindest.«
    »Angst?«
    »Ich mag dich nicht, Juri«
    »Mich oder den Bogie-Mann?«
    »Beide.«
    Er schaute sie an. Sein Blick war kalt, irgendwie auch grausam. Jessica wünschte sich John Sinclair herbei. Er wollte doch kommen. Wo blieb er nur?
    Juri

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