0652 - Duell zwischen den Sternen
Trageroboter hinwegfliegen.
Nachdem er ihm mit gleichen Mitteln die Waffe aus den Händen gewunden hatte, ließ er ihn achtlos zu Boden stürzen.
„Na, was ist?" fragte er und lehnte sich gelangweilt an eine Säule. „Sind das die Burschen, die wir suchen, oder nicht?"
Sie waren Herr der Lage. Die Männer gaben auf. Sie wußten sehr genau, welche Gegner sie bezwungen hatten.
Niemand von ihnen hatte damit gerechnet, vom Mutantenkorps bekämpft zu werden. Vermutlich hätten sie sich sonst gar nicht erst auf ihr abenteuerliches Unternehmen eingelassen.
Polizeioffiziere und Roboter drängten in die Halle. Sie nahmen die Verbrecher fest und führten die Geiseln nach draußen in Sicherheit.
Baiton Wyt nahm den Arm eines der Männer und führte ihn zu dem Mutanten mit dem kindlichen Körper und dem riesigen Kopf.
„Sag die Wahrheit, mein Junge. Je schneller, desto besser.
Ribald kannst du doch nicht widerstehen", riet er ihm.
Die großen Augen Corellos schienen von innen heraus aufzuleuchten. Mit hypnosuggestiver Gewalt überwältigte er den Mann und nahm ihm seinen eigenen Willen.
„Wir möchten wissen, wer eure Auftraggeber sind, und an wen ihr die geraubten Informationen weiterreichen solltet", begann er.
Der Mann antwortete sofort. Er nannte eine Reihe von Namen und Organisationen, die den Mutanten überhaupt nichts sagten.
Sie blickten sich verblüfft an. Takvorian winkte einen SolAb-Agenten, den er kannte, und einen Polizeioffizier heran. Er erwartete Unterstützung und Auskünfte von ihnen.
Minuten später war klar, daß dieses Unternehmen ein Schlag ins Wasser war. Die Geiselgangster hatten nichts mit den Laren zu tun. Sie waren keine Hetos-Inspektoren. Daran konnte überhaupt kein Zweifel bestehen.
Enttäuscht zogen sich die Mutanten zurück.
„Ich war ziemlich fest davon überzeugt, daß wir Hetos-Inspektoren auf die Spur gekommen waren", sagte Takvorian.
„Gerade weil sie. Computerbänder stehlen wollten."
„Bully hat wahrscheinlich recht", bemerkte Baiton Wyt.
„Die wirklichen HI arbeiten ganz unauffällig. Gerade deshalb wird es außerordentlich schwer sein, sie zu finden."
„Warum hat Bully uns dann losgeschickt?" fragte Ribald Corello.
„Weil er sich seiner Sache auch nicht ganz sicher war", erwiderte Takvorian. „Bis jetzt kann noch niemand sagen, welche Theorie wirklich richtig ist."
„Vielleicht doch", sagte der Telekinet. „Nach diesem Vorfall neige ich zu der Ansicht, daß die HI unauffällig arbeiten, sehr unauffällig. Es war gut, daß wir zu diesem Fall herangezogen worden sind. Jetzt wissen wir wieder ein wenig mehr. Ja, ich glaube, wir sind wirklich weitergekommen."
„Da bin ich aber sehr skeptisch", sagte Merkosh.
Sie erreichten den Flughafen. Wenig später stieg der Stratocruiser wieder auf und ging auf Kurs Terrania-City.
*
„Etwas weniger auffällig wäre natürlich besser gewesen", sagte Reginald Bull knurrig, „aber lassen wir das. Schwamm drüber.
Hauptsache ist, daß den Geiseln nichts passiert ist."
Er blickte die vier Mutanten der Reihe nach an. Ribald Corello, Takvorian und Merkosh, der Gläserne, hörten ihm aufmerksam zu, während Baiton Wyt mit seiner Müdigkeit kämpfte. Ihm fielen immer wieder die Augen zu, und er rutschte immer tiefer in den Sessel, in dem er Platz genommen hatte.
Die Mutanten waren zur Berichterstattung im Büro Bulls erschienen. Auch Solarmarschall Galbraith Deighton hatte sich eingefunden. Er saß neben einem der großen Fenster .und hörte schweigend zu.
„Die Hetos-Inspektoren sind vorhanden", fuhr der Staatsmarschall fort. „Wir haben zwar noch immer keine eindeutigen Beweise dafür, sind uns dessen aber völlig sicher.
Die Frage ist nur noch: Wo verbergen sie sich?"
Jetzt erhob Deighton sich. Er setzte sich in einen anderen Sessel, der näher am Arbeitstisch von Reginald Bull stand.
„Wir müssen davon ausgehen, daß die HI Positionen eingenommen haben, in denen sie den größtmöglichen Erfolg erzielen können. Wir müssen sie also in Schlüsselstellungen der Politik, der Wirtschaft und vor allem im militärischen Bereich suchen", führte er aus. „Dabei ist anzunehmen, daß die HI sowohl in gehobenen wie auch in untergeordneten Stellungen erscheinen."
„Das ist klar", sagte Baiton Wyt schläfrig, „aber wie sollen wir sie unter diesen Umständen aufspüren? So wie in Manila-City geht es offenbar nicht. Die Zufallsmethode funktioniert nicht."
„Natürlich nicht", antwortete Reginald Bull.
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